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Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
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vor, dass wir auf einen abgesicherten Kanal wechseln«, sagte Sigmund. »Eric hat mir gesagt, dass wir derzeit die Standard-Verschlüsselung der Flotte verwenden, wie es vor der Unabhängigkeit von New Terra üblich war. Ich nehme an, Ihre Automatik kennt den Algorithmus.«
    Also wollte Sigmund jetzt auch noch vor den Outsidern Geheimnisse bewahren. Nicht zum ersten Mal fragte sich Nessus, welcher Wahnsinn ihn dazu getrieben hatte, einen ARM nach New Terra zu bringen. »Die Aegis verfügt über den Algorithmus, aber wir werden uns auf ein gemeinsames Codewort einigen müssen.«
    »Nehmen Sie den Namen des Mannes, der mich umgebracht hat.«
    Das sollte zur Verwirrung der Outsider nur noch beitragen. Unwillkürlich blickte sich Nessus kurz selbst in die Augen. »Fertig.« Während die Verschlüsselungs-Software den Kanal vorbereitete, drang einen Augenblick lang nur statisches Rauschen aus dem Lautsprecher. »Also gut, Sigmund. Worüber sollten wir uns denn bitte noch unterhalten müssen?«
    »Sternsamen.«
    »Ich weiß nicht, wovon sie sprechen.« Das hoffte Nessus zumindest.
    »Omar hat uns gemeldet, dass Sie kommen würden. Sie haben den Raumabschnitt vor der Flotte erkundet. Von Hearth haben Sie einen Bericht über den Angriff erhalten, den Achilles angeordnet hat, und dann haben Sie Kontakt mit New Terra aufgenommen.«
    »Korrekt.« Der Videokanal blieb nach wie vor deaktiviert, und nun zupfte sich Nessus beinahe schon panisch an der zerzausten Mähne. »Ich hatte gehofft, ich könne Ihnen dabei behilflich sein, sich gegen Achilles zur Wehr zu setzen. Stattdessen habe ich erfahren, wohin Sie aufgebrochen sind. Und jetzt muss ich Sie aufhalten.«
    »Sie haben den Raumabschnitt vor der Flotte erkundet«, wiederholte Sigmund. »Wir waren nur wenige Lichtjahre von hier entfernt, und dennoch haben Sie Schiff Vierzehn vor uns erreicht. Folglich müssen Sie gewusst haben, wo genau es sich befindet.«
    Alles schön einfach halten. Keine Lügen erzählen – das würde Sigmund ohnehin herausfinden. Erzähl bloß nicht die ganze Wahrheit. »Ich war schon einmal hier.«
    »Das ist es ja«, gab Sigmund zurück. »Sie waren nicht genau ›hier‹. Sie haben Schiff Vierzehn vor mehr als zwei Jahren aufgesucht. Wir haben den Punkt angesteuert, an dem Sie beim letzten Mal mit diesem Schiff zusammengetroffen sind. Wir haben uns genau an die Koordinaten gehalten, die darüber im Bordcomputer der Aegis gespeichert sind. Aber Sie sind … hier hergefahren.«
    Die Wahrheit war unmöglich. Nessus musste es mit einer Lüge versuchen. »Ich habe das Schiff der Outsider mit meinen Sensoren gefunden.«
    »Nein.« Sigmund widersprach ihm so rundweg, dass kein Platz für Zweifel blieb. »Die Sensoren, mit denen dieses Schiff hier ausgestattet ist, wurden aus der Explorer ausgebaut. Gewiss arbeitet ein Kundschafter-Schiff der Konkordanz mit den besten Sensoren, die überhaupt verfügbar sind.«
    Bei einer Lüge ertappt, genau wie er das befürchtet hatte. »Warum interessiert Sie das?«, fragte Nessus. »Wir habe doch derzeit ganz andere Probleme.«
    »Nennen Sie es Wissensdurst.« Sigmund hielt inne. »So etwas kennen selbst Menschen, die nicht an Paranoia leiden.«
    »Ah! Neugierde.« Ein sehr menschlicher Charakterzug. Sich von der Herde zu entfernen, führte nur zu leicht dazu, dass man getötet wurde. Jeglicher Anflug von Neugierde war aus Nessus’ Vorfahren schon lange vor dem ersten Funken von Intelligenz herausgezüchtet worden. Das war einer von vielen Gründen, warum Kundschafter so rar waren – und warum Nessus in seiner Dummheit einst geglaubt hatte, dafür ließen sich Kolonisten einsetzen.
    Das Schwierige an der Neugierde war, dass sie keine Grenzen kannte.
    »Um das Thema wieder aufzugreifen«, sagte Sigmund. »Sie haben also ein weit entferntes Schiff der Outsider unmittelbar angesteuert. Mir war der Gedanke gekommen, Sie hätten vielleicht ein Funkfeuer an Bord dieses Outsider-Schiffes verborgen – irgendetwas, das ohne jeden Zeitverlust über Hyperwelle Bericht erstattet. Aber diesen Gedanken habe ich wieder verworfen, nachdem ich gesehen habe, wie Sie sich in der Gegenwart der Outsider verhalten. Die verängstigen Sie. Sie würden niemals das Risiko eingehen, bei etwas Derartigem ertappt zu werden.«
    »Ich kann Ihre Faszination für Rätsel gleich welcher Art beinahe schon bewundern, aber das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Sigmund, unsere Eskorten werden schon bald kommen, um uns zu Vierzehn

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