Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 12: Weltenwandler

Ringwelt 12: Weltenwandler

Titel: Ringwelt 12: Weltenwandler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward M. Larry und Lerner Niven
Vom Netzwerk:
Sigmund keine Ahnung, wie lange ein Erdenjahr war. Der Kalender von New Terra richtete sich nach dem von Hearth – hier wurden Jahre gemessen, die schon vor unvordenklichen Zeiten jegliche physikalische Bedeutung verloren hatten. Dieser Verrat der Puppenspieler war ein Großteil dessen, was Sigmund den Outsidern anzubieten hatte. Und dieses Geheimnis würde er nicht beiläufig enthüllen, indem er darum bat, die Distanz in Puppenspieler-Lichtjahren anzugeben!
    Es musste doch irgendetwas geben, woran er sich noch erinnerte, irgendetwas, das zu entfernen Nessus einfach übersehen hatte, und das mit dem Erdenkalender zusammenhing.
    Vielleicht gab es das tatsächlich.
    Die New Terraner waren der Sexualität im Allgemeinen gegenüber äußerst puritanisch eingestellt, das wusste Sigmund. Wahrscheinlich hatten sie das von den Puppenspielern übernommen. »Kirsten? Bitte entschuldigen Sie, wenn ich ein wenig direkt werde. Welchen Bruchteil eines Jahres dauert es für eine Frau, ein Kind zur Welt zu bringen? Von der Empfängnis an, meine ich.«
    Kirsten errötete. »Etwa fünf Sechstel eines Jahres.«
    Wenn man auf der Erde das Glück hatte, ein Geburtsrecht zu erhalten, dauerte es neun Monate. Daraus folgt: »Auf der Erde sind es drei Viertel eines Jahres. Damit ist ein Erdenjahr etwa elf Prozent länger als das Jahr, in dem Sie alle rechnen.«
     
    Zwei Tage später trat die Why Not aus dem Hyperraum heraus.
    Eine Stadt, errichtet aus filigranen Fäden, die im Licht ihrer eigenen künstlichen Sonne glitzerten: Ganz genau so, wie Beo ihm das einst beschrieben hatte, erwartete das Schiff der Outsider sie.
    Unmittelbar daneben und im direkten Vergleich winzig klein, erkannte Sigmund eine General-Products-Zelle.
     
    Hätte er sich nicht an Beowulfs Geschichten erinnert, hätte er niemals hierher gefunden. Und wäre er durch Beos Geschichten nicht vorgewarnt gewesen, so wäre Sigmund jetzt gewiss wahnsinnig geworden.
    Riesige neunschwänzige Katzen in Exoskeletten kamen der Why Not entgegen. So langsam, dass Sigmund beinahe aufgeschrien hätte, setzten sie ihn zu ihrem eigenen Schiff über. Die Gaspistolen, die sie dabei einsetzten, brachten sie kaum voran. Zwischen den beiden Schiffen lagen Meilen! Wenn sie seine Hände jetzt einfach losließen …
    Sigmund schloss die Augen, damit das Universum einfach verschwand.
    Vorsichtige Bewegungen warnten Sigmund vor, sie würden ihr Ziel bald erreichen. Er öffnete die Augen wieder, und nun ragte riesenhaft das Schiff der Outsider vor ihnen auf. So viele miteinander verflochtene Filamente! Sie waren zu einem Knoten verwunden und verwirbelt, den sein Verstand zu begreifen sich einfach weigerte. Aus der Nähe betrachtet, durch willkürliche Windungen dieses Gordischen Knotens hindurch, wirkte die zentrale Spiere dieses Schiffes eher wie ein Berg als ein Mast.
    Endlich landeten sie auf einem dieser Bänder. Die kaum merkliche künstliche Schwerkraft schien für diese Aufgabe kaum ausreichend, und so aktivierte Sigmund die Elektromagneten in den Sohlen seiner Stiefel, bevor er es wagte, auch nur einen einzigen Schritt zu tun. Nachdem seine Sohlen dann mit einem beruhigenden Klirren hafteten – an Bord dieses Schiffes gab es offenkundig reichlich Metall – ließ er sich von den Outsidern weiterführen. Er passierte hunderte anderer Outsider, die das Sonnenlicht genossen oder im Schatten standen, bevor er schließlich eine Tür erreichte. Sigmund zwängte sich durch ein schwaches Kraftfeld, und hinter ihm schloss sich die Tür wieder.
    Ein Puppenspieler stand bereits in diesem Raum und wartete; seine Mähne ein einziges Wirrwarr. Er wandte sich um. Das eine Auge war rot, das andere gelb. Nessus.
    Die Why Not hatte einen immensen Vorsprung gehabt. Wie hatte Nessus vor ihnen hier eintreffen können? Ganz offensichtlich hatte er genau gewusst, wohin er würde fahren müssen. Aber wie?
    Eine durchsichtige Kuppel war das Einzige, was es außer dem Puppenspieler noch in diesem Raum zu sehen gab. Darunter ruhte ein Outsider. »Bitte legen Sie ihren Druckanzug ab und bleiben Sie eine Weile.« Die Stimme kam von überall und nirgends. Sigmund kam zu dem Schluss, es müsse Lautsprecher in den Wänden und der Decke geben. Wesen, die im Vakuum lebten, verwendeten keinen Schall. »Sie sollten es recht bequem haben.«
    »Mein Name ist Sigmund. Wie soll ich Sie nennen?«
    »›Vierzehn‹ wird ausreichen.«
    Sigmund streifte seinen Helm ab. »Wir haben einen gemeinsamen Bekannten, Vierzehn. Beowulf

Weitere Kostenlose Bücher