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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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eingeklemmt. Jeder hatte Betäubungsmittel gegen Schmerzen bei sich, und ärztliche Hilfe stand in jeder Wohnung zur Verfügung. Wenn man sich beim Skifahren ein Bein brach, heilte es schon in Sekunden, und die Erinnerung an den Schmerz wurde als unerwünschtes Trauma aus dem Unterbewußtsein verdrängt. Waffenloses Kampftraining war auf der Erde verboten. Jiu-Jitsu, Judo, Karate und Boxen waren für Louis Wu nur leere Begriffe. Louis Wu war kein Feigling. Doch für den Kampf Mann gegen Mann war er nicht vorbereitet. Dem Tod sah er fuchtlos ins Auge. Aber der physische Schmerz war für ihn immer wieder eine unangenehme Überraschung.
    Louis schrie auf und ließ seine Laser-Lampe fallen.
    Die Zuhörer stürmten jetzt alle auf einmal den Platz. Zweihundert haarige Einheimische verwandelten sich in blutdürstige Dämonen. Die Lage verschlechterte sich rapide.
    Der hagere Wortführer hielt Louis Wu mit beiden Armen fest. Louis riß sich mit einem Ruck los. Er sprang in den Sattel seines Flugrades und wollte schon durchstarten, als die Vernunft wieder Oberhand gewann.
    Die anderen Flugräder waren ja mit seinem Schaltpult zusammengekoppelt. Wenn Louis jetzt einen Alarmstart durchführte, schossen auch die anderen drei Flugzeuge senkrecht in die Luft - mit oder ohne Passagiere. Louis blickte sich rasch um.
    Teela Brown schwebte bereits mit ihrem Flugrad ein paar Meter über dem Kampfplatz. Eine steile Falte hatte sich auf ihrer Stirn gebildet. Sie dachte gar nicht daran, daß sie Louis zu Hilfe kommen konnte.
    Der Kzin kämpfte wie ein Berserker. Er hatte bereits ein halbes Dutzend Einheimischer niedergemetzelt. Während Louis zu ihm hinüberblickte, spaltete der Kzin gerade einem Eingeborenen mit der Laser-Stablampe den Schädel.
    Die haarigen Menschen bedrängten Louis jetzt von allen Seiten. Unzählige Hände mit langen, krallenartigen Fingern versuchten, ihn aus dem Sattel zu reißen. Erst in letzter Sekunde fiel Louis die Schalltasche wieder ein. Er drückte auf den entsprechenden Knopf, und die haarigen Männer schrien, während sie über den Parkplatz geschwemmt wurden.
    Einer der Angreifer saß Louis immer noch auf dem Rücken. Louis schüttelte ihn ab, schaltete die Schalltasche kurz ab und wieder an, so daß auch dieser Mann quer über den Platz gewirbelt wurde. Dann hielt Louis nach Nessus Ausschau.
    Nessus versuchte verzweifelt, den Sattel seines Flugrades zu erreichen. Doch ein haariger Mann verstellte ihm den Weg. Er schwang irgendeine Eisenstange über dem Kopf und zielte damit auf den Gehirnhöcker des Puppetiers.
    Nessus pendelte zur Seite. Blitzschnell wirbelte er auf den Vorderhufen herum und drehte dem Angreifer den Rücken zu.
    Der Fluchtreflex des Puppetiers bedeutete den Tod für Nessus - wenn Louis oder der Kzin den Mann mit der Eisenstange nicht im letzten Moment niederschossen. Louis öffnete den Mund zu einem Warnschrei, während der Puppetier seine Drehung beendete.
    Louis blieb der Mund offenstehen, aber kein Laut kam heraus. Der Puppetier vollendete eine Kreisbewegung von dreihunderundsechzig Grad. Niemand versuchte mehr, ihn aufzuhalten, während er in sein Flugrad stieg. Sein Hinterfuß hinterließ eine blutige Spur auf dem gestampften Lehm.
    Der Einheimische, der sich Nessus in den Weg gestellt hatte, lag mit aufgeschlitztem Oberkörper auf dem Boden. Eine Blutlache breitete sich unter der Leiche aus.
    Gleich darauf schwebte Nessus wieder in der Luft. Louis startete ebenfalls. Aus drei Meter Höhe rief er dem Kzin zu, dessen haarige Pfoten bis zu den Ellenbogen hinauf rot gefärbt waren: »Hören Sie auf! Jeder weitere Widerstand ist unnötig!«
    Der Kzin fauchte mit entblößten Zähnen: »Muß man denn immer einen Grund zum Kämpfen haben?«
    »Was Sie da machen, ist Mord! Die haarigen Kerle können uns nichts mehr anhaben!«
    »Vielleicht verwenden sie ihren Laser gegen uns!«
    »Unmöglich! Er ist tabu für sie!«
    »Das hat dieser Halunke in dem gestickten Umhang gesagt! Glauben Sie ihm etwa?« schrie der Kzin.
    »Ja!«
    Der Kzin zögerte. Dann sprang er mit einem eleganten Satz in den Sattel seines Flugrades und schob seine Waffe in den Geräteständer. Louis seufzte erleichtert auf, als der Kzin startete. »Wie kommen die Halunken zu so einem Tabu? Hat hier vielleicht ein Krieg mit Energiewaffen stattgefunden?« fauchte der Kzin.
    »Möglich. Aber ich denke eher an Banditen, die mit der letzten Laserkanone der Ringwelt plündernd und raubend durchs Land zogen.« Unten wogte eine

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