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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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verzeihen.
    »Es war auch zu komisch, wenn man sich vorstellte, daß die Feiglinge des Universums, die Puppetiers, Menschen und Kzinti züchteten wie eine Herde Zuchtrinder. Sie müssen sich doch klar gewesen sein, wie gefährlich das für sie sein konnte.« Er redete zuviel; aber er mußte sich unbedingt rechtfertigen. »Wenn die Kzinti ihnen auf die Schliche gekommen wären - du meine Güte! Immerhin - gar keine schlechte Idee, vernünftige Kzinti zu züchten. Ich kenne die Geschichte der Kriege zwischen Menschen und Kzinti. Grausameres kann man sich kaum vorstellen. Die Vorfahren des Dolmetschers hätten Zignamuclickclick dem Erdboden gleichgemacht. Doch der Dolmetscher beherrschte sich noch rechtzeitig.«
    »Hältst du es für einen Fehler, daß ich gezeugt worden bin?«
    »Verdammt noch mal, ich will dich nicht beleidigen! Ich finde es nur komisch, wenn Puppetiers menschliche Glückspilze züchten. Deswegen mußte ich lachen.«
    »Erwartest du, daß ich mich selbst auslache?«
    »Nein, das ginge zu weit.«
    »Aha!«
    Teela war ihm also nicht mehr böse. Sie suchte Trost bei ihm. Die Wärme des Kombinationsanzuges tat ihr gut. Es tat ihr wohl, in seinen Armen zu liegen. Louis streichelte ihren Rücken.
    »Ich möchte, daß die Expeditionsmitglieder wieder zusammenkommen und sich vertragen«, sagte er leise. Er fühlte, wie sie wieder steif wurde. »Du bist nicht damit einverstanden, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Nessus .«
    »Ich hasse ihn, ich hasse ihn! Er hat meine Vorfahren verkuppelt wie -wie Bullen und Kühe!« Sie entspannte sich wieder ein bißchen. »Aber der Dolmetscher wird ihn herunterschießen wie eine Tontaube, wenn er es wagen sollte, sich wieder bei uns anzubiedern!«
    »Aber wenn ich den Dolmetscher dazu überreden könnte, Nessus zu verzeihen?«
    »Warum?«
    »Nessus ist noch immer der Eigentümer der Long Shot. Und die Long Shot ist die einzige Möglichkeit für die menschliche Rasse, sich auf die Magellanschen Wolken zu retten, ohne jahrhundertelang durch das All irren zu müssen. Wir verlieren die Long Shot, wenn wir die Ringwelt wieder ohne Nessus verlassen.«
    »Wie geschmacklos, mir das als Entschuldigung anzubieten, Louis!«
    »Aber das liegt doch schon so lange zurück! Kannst du denn überhaupt nicht vergessen und verzeihen?«
    Sie rollte von ihm weg ins Wasser. Er folgte ihr. Als er wieder an die Oberfläche kam, saß Teela an ihrem früheren Platz unter dem Wasserfall.
    Sie lächelte ihm plötzlich aufmunternd zu. Du wechselst deine Meinung verdammt rasch, dachte Louis.
    »Reizend von dir, wie du mir sagst, daß ich den Mund halten soll!« rief er. Sie hatte ihn nicht verstanden. Sie griff nach ihm und lachte.
    »Warum sollten wir uns wegen so einer dummen Sache überhaupt streiten!« brüllte er.
    Das Wasser war kalt, schrecklich kalt. Nur Teela konnte ihn hier wärmen. Sie knieten auf einem Felsen im flachen Wasser und hielten sich fest.
    Sie liebten sich. Es war ein köstliches Wechselbad von Warm und Kalt. Der Liebesakt löste keine Probleme. Doch man konnte seine Probleme wenigstens eine Weile lang vergessen.
    Anschließend gingen sie wieder durch den Wald zurück zu ihren Flugrädern, immer noch fröstelnd trotz der geheizten Schutzanzüge. Louis sprach kein Wort. Er glaubte, wieder eine neue Eigenschaft an Teela Brown entdeckt zu haben. Sie konnte nicht endgültig nein sagen. Sie berechnete nicht die Wirkung ihrer Ablehnung wie das andere Frauen konnten, wenn sie einen Mann auf launige, verletzende oder gar tödliche Art zurechtwiesen. Teela Brown hatte auch in ihrem Privatleben noch keine Niederlage erlitten. Die Gesellschaft hatte sie noch nie verletzt. Sie verschenkte sich. Sie wußte nicht, daß sie auch einen Mann beherrschen konnte, wenn sie sich ihm versagte.
    Und Louis hätte sie bis zum Jüngsten Tag schikanieren können, ohne daß sie ein Abwehrmittel dagegen gewußt hätte. Sie hätte ihn bestimmt nicht durchschaut, sondern nur mit Haß darauf reagiert. Und deswegen schwieg er lieber still.
    Er wollte sie nicht verletzen.
    Sie hielten sich an den Händen, rieben die Finger zärtlich aneinander.
    »Nun gut«, sagte sie plötzlich, »du kannst Nessus wieder zurückholen, wenn der Kzin damit einverstanden ist.«
    »Vielen Dank«, murmelte Louis.
    »Es ist nur wegen der Long Shot «, sagte sie. »Außerdem kannst du den Kzin ja doch nicht umstimmen.«
    Während Louis und Teela ihre Mahlzeiten aus der Automatik wählten, kam auch der Kzin mit einem Sprung wieder aus dem

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