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Ripley Under Water

Ripley Under Water

Titel: Ripley Under Water Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Highsmith
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sehen. Gehen wir.«
    Durch eine Flügeltür betraten sie das Wohnzimmer.
    » Tomme, sie haben das Haus – ah, Monsieur.«
    »Ed, bitte«, sagte Banbury.
    »…das Haus durchsucht. Die Polizei«, fuhr Héloïse fort. Madame Annette hörte anscheinend zu, obwohl Héloïse Englisch sprach. »Agnès sagte mir, die Beamten wären erst nach drei Uhr nachmittags gegangen. Selbst sie wäre von ihnen nochmals vernommen worden.«
    »War nicht anders zu erwarten«, bemerkte Tom. »Glaubt die Polizei an einen Unfall?«
    »Es gab keinen Abschiedsbrief«, erwiderte Héloïse. »Kann sein, sagte Agnès, daß die Polizei denkt, es könnte ein Unfall gewesen sein – beim Hineinwerfen dieser… dieser…«
    Tom sah zu seiner Haushälterin hinüber. »Knochen«, ergänzte er leise, weiter auf englisch.
    »Diese Knochen. Igitt!« Angeekelt und nervös winkte sie ab.
    Madame Annette entfernte sich mit pflichtschuldiger Miene, um wieder an die Arbeit zu gehen, so als habe sie gar nicht verstanden, daß es um Knochen ging. Was sie wohl auch wirklich nicht hatte.
    »Wessen Knochen? Hat die Polizei das herausgefunden?« fragte Tom.
    »Sie weiß es nicht – oder sagt es nicht«, antwortete Héloïse.
    Tom runzelte die Stirn. »Haben Agnès und Antoine das Gerippe selbst gesehen?«
    » Non. Aber die beiden Kinder sind hinübergegangen und sagen, sie hätten es gesehen, auf dem Rasen, bevor die Polizei sie wegschickte. Ich glaube, die hat das Haus abgesperrt, mit einem cordon, und davor steht jetzt rund um die Uhr ein Streifenwagen. Ach, und Agnès sagte, die Knochen wären alt. Der officier de police hat ihr das erzählt. Hätten etliche Jahre im Wasser gelegen.«
    Tom warf Ed einen Blick zu, der bewundernswert ernsthaft und aufmerksam zuhörte, fand er. »Vielleicht sind sie hinein gefallen – bei dem Versuch, die Knochen herauszu-fischen?«
    » Ah, oui! Agnès meinte, daß die Polizei in die Richtung denkt, weil man bei ihnen im Wasser ein – Gartengerät mit crochets gefunden hat.«
    Ed sagte: »Ich nehme an, die Knochen werden irgendwo hingebracht, nach Paris oder so, zur Identifikation? Wem hat das Haus vorher gehört?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Tom. »Läßt sich aber leicht herausfinden. Das haben die Beamten inzwischen bestimmt überprüft.«
    »Das Wasser war so klar!« sagte Héloïse. »Ich weiß noch, von damals: Ich dachte, darin könnten sogar hübsche Fische leben.«
    »Aber der Grund ist schlammig, Héloïse. Da könnte etwas versinken und… – Was für ein Thema«, fuhr Tom fort, »wo doch das Leben hier sonst so ruhig ist.«
    Sie standen am Sofa, doch keiner setzte sich.
    » Tu sais, Tomme: Noëlle weiß es schon. Nicht aus dem Fernsehen, sie hat es im Radio gehört. In den 13-Uhr-Nachrichten.« Sie strich ihr Haar zurück. » Tomme, ich hätte jetzt gern einen Tee. Sie auch, Ed? Sagst du Madame Bescheid, Tomme ? Ich will jetzt ein bißchen für mich sein, im Garten.«
    Das freute ihn – ein paar Minuten allein, und sie würde sich entspannen. »Tu das, meine Süße. Und ich werde Madame bitten, Tee zu kochen. Kein Problem.«
    Héloïse lief die paar Stufen hinab auf den Rasen. Sie trug eine weiße Hose und Tennisschuhe.
    Tom ging Madame Annette suchen und sagte ihr, sie hätten jetzt alle gern Tee. Kurz darauf klingelte das Telefon.
    »Das dürfte unser Freund aus London sein«, sagte er zu Madame Annette und ging durch das Wohnzimmer zum Apparat.
    Ed war gerade nirgends zu sehen.
    Es war tatsächlich Jeff; er wußte jetzt, wann er ankommen würde: morgen 11   :   25 mit British Airways, Flug Nummer 826. »Rückflug offen«, sagte er. »Für alle Fälle.«
    »Danke, Jeff. Wir freuen uns auf dich! Schönes Wetter hier, aber bring einen Pulli mit.«
    »Und was kann ich dir mitbringen, Tom?«
    »Nur dich selber.« Er lachte. »Ach, ein Pfund Cheddar, aber nur, wenn es keine Umstände macht. Aus London schmeckt er immer besser.«
    Tee. Die drei tranken ihn im Wohnzimmer. Héloïse saß mit ihrer Tasse zurückgelehnt in einer Sofaecke und sagte fast nichts. Tom war das egal. Er dachte an die 6-Uhr-Nachrichten im Fernsehen, die in rund zwanzig Minuten kommen würden, als er Henris riesige Gestalt an der Ecke des Gewächshauses bemerkte.
    »Sieh an, Henri.« Tom setzte die Tasse ab. »Werde mal sehen, was er will. Wenn er etwas will. Bitte entschuldigt mich.«
    »Seid ihr verabredet, Tomme ?«
    »Nein, Liebes, das nicht.« Ed erklärte er: »Er ist mein Gärtner, inoffiziell sozusagen. Der sanfte Riese.«
    Er ging

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