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Ripley Under Water

Ripley Under Water

Titel: Ripley Under Water Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Highsmith
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aufsteigen. Um sich Luft zu machen, erzählte er Ed und Jeff von dem Haus, das die Amerikaner gemietet hatten, beschrieb die auf antik gemachten Möbel und den Teich im Garten, der in der Nachmittagssonne schimmernde Riffelmuster an die Wohnzimmerdecke malte. »Das Problem ist nur, mir wäre am liebsten, die beiden würden darin ersaufen«, schloß Tom. Die anderen lachten.
    »Noch einen Drink, Tom?« fragte Ed.
    »Nein, danke, dieser reicht mir.« Er sah auf seine Uhr: kurz nach acht. »Bevor wir gehen, probier ich es noch mal bei Cynthia.«
    Ed und Jeff taten ihre Arbeit – Ed tippte wieder auf der Schreibmaschine und lieferte die Hintergrundgeräusche, während Tom sich im Gespräch mit Jeff langsam aufwärmte: »Kein Gelächter, das ’ier ist ein Pariser bureau de police. Isch ’abe von Prichard gehört«, sagte Tom ernsthaft. Er war aufgestanden. »Und muß fragen Madame Gradnor, weil sie könnte etwas wissen über M’sieur Murchison oder seine Frau, ja?«
    »Oui«, erwiderte Jeff ebenso ernst, als schwöre er einen Eid.
    Tom legte Papier und Stift bereit, damit er sich Notizen machen konnte, dazu den Zettel mit Cynthias Nummer. Er wählte.
    Beim fünften Klingeln meldete sich eine Frau.
    »’allô , guten Abend, Madame. C’est Madame Gradnor?«
    »Ja.«
    » Commissaire Edouard Bilsault. Isch bin in Paris. Wir sind in Verbindung mit M’sieur Prichard wegen eines gewissen Thomas Murchison – Sie kennen den Namen, glaube isch.«
    »Ja, allerdings.«
    So weit, so gut. Tom sprach höher, angestrengter als sonst – an seiner normalen Stimme könnte ihn Cynthia schließlich erkennen. »M’sieur Prichard ist jetzt en Afrique du Nord, wie Sie vielleischt wissen, Madame. Wir würden gern erfahren die Adresse von Madame Murchison – in Amerika. Falls Sie die ’aben.«
    »Wozu?« fragte Cynthia Gradnor brüsk – sie war ganz die alte geblieben, einschließlich ihrer Fähigkeit, Haltung zu bewahren, wenn es die Lage erforderte.
    »Weil wir vielleischt schon sehr bald Informationen bekommen über Ihren Ehemann. M’sieur Prichard ’at einmal angerufen, aus Tanger. Aber wir können ihn nischt erreichen – zur Zeit jedenfalls. « Bei den letzten Worten sprach er noch höher, eindringlicher.
    »Hmm.« Zweifel lag in ihrer Stimme. »Mr.   Pritchard hat seine eigene Art, mit der – Angelegenheit umzugehen, von der Sie sprechen, denke ich. Ist nicht meine Sache. Ich schlage vor, Sie warten, bis er zurückkommt.«
    »Aber wir können, nein, wir dürfen nischt warten, Madame. Wir ’aben eine Frage an Madame Murchison. Als wir anriefen, war M’sieur Prichard nischt da, und die Telefone in Tanger sind sehr schlecht. « Tom räusperte sich grummelnd, so daß ihm die Kehle weh tat, und gab ein Zeichen: Hintergrundgeräusche. Cynthia schien es nicht zu überraschen, zu hören, daß Pritchard in Tanger war.
    Ed ließ laut ein Buch auf eine freie Stelle seines Schreibtischs fallen und hieb weiter auf die Tastatur ein, während Jeff, weiter weg, mit dem Gesicht zur Wand die Hände vor dem Mund wölbte und die letzten heulenden Töne einer Polizeisirene imitierte – genau wie Pariser Einsatzwagen, fand Tom.
    »Madame –«, fuhr Tom ernst fort.
    »Einen Moment.«
    Offenbar holte sie die Anschrift. Tom nahm den Stift zur Hand, ohne seine Freunde anzusehen.
    Cynthia kam zurück und las eine Adresse in Manhattan vor. Eine Straße in den East Seventies.
    » Merci, Madame«, erwiderte Tom höflich, aber auch bestimmt, als sei sie das der Polizei schuldig gewesen. »Und die Nummer – téléphone ?« Auch die notierte er. »Merci infiniment, Madame. Et bonne soirée.«
    Uiii – uii – gluckgluck. Das kam von Jeff, als Tom höflich adieu sagte – als Geräusche von jenseits des Kanals durchaus überzeugend, das mußte Tom zugeben, doch für Cynthia vielleicht nicht mehr zu hören.
    »Hat geklappt«, bemerkte er gelassen. »Aber allein der Gedanke, daß sie Mrs.   Murchisons Adresse hat…« Tom sah seine Freunde an, die den Blick schweigend erwiderten. Er steckte den Murchison-Zettel ein und sah wieder auf seine Uhr. »Einen Anruf noch, ja, Ed?«
    »Klar, Tom. Willst du allein sein?«
    »Ist nicht nötig. Diesmal Frankreich.«
    Trotzdem verschwanden die beiden in Eds Küche.
    Tom wählte Belle Ombres Nummer. Dort mußte es jetzt halb zehn sein.
    »’allô, Madame Annette!« Beim Klang ihrer Stimme sah er die Diele vor sich oder die Küchenzeile, genauso vertraut, wo neben der Kaffeemaschine ein weiterer Apparat

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