Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riptide - Mörderische Flut

Riptide - Mörderische Flut

Titel: Riptide - Mörderische Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Plattform wurde die Taschenlampe wieder angeknipst. Hatch schickte dem Magenschwinger einen geraden Kinnhaken hinterher. Streeter taumelte ein paar Schritte zurück, aber Hatch ließ nicht locker. Er packte den Vorarbeiter am Hemd und schlug ihm zweimal hintereinander mit voller Wucht ins Gesicht. Beim zweitenmal hörte er ein leises knackendes Geräusch, mit dem Streeters Nasenbein brach, und spürte, wie ihm Schleim und feuchtwarmes Blut die Handknöchel hinunterrannen.
    Streeter stöhnte und sackte zusammen. Als Hatch sein Hemd losließ, rammte Streeter auf einmal sein Knie in den Schritt des Arztes. Hatch schrie laut auf und taumelte nach hinten, während Streeter am Boden der Plattform nach seiner Pistole tastete, die ihm bei dem Überraschungsangriff aus der Hand gefallen war.
    Noch bevor Hatch etwas tun konnte, hatte der Vorarbeiter die Waffe gefunden und abgedrückt. Der Schuß gellte durch den Schacht, und die Kugel prallte funkensprühend an einer Titanstrebe unmittelbar neben Hatchs Kopf ab. Hatch hechtete hinüber auf die Leiterkonstruktion und schaffte es so gerade noch, einer weiteren Kugel auszuweichen. Dann stürzte sich Bonterre von hinten auf Streeter und schlang ihm die Arme um seine Hüften. Hatch sprang zurück auf die Plattform, um ihr zu helfen, aber Streeter schlug Bonterre so brutal mit dem Handrücken ins Gesicht, daß sie Ihn loslassen mußte und fast in den Schacht gefallen wäre. Geschmeidig wirbelte Streeter herum und hob die Pistole. Hatch erstarrte, die geballte Faust noch in der Luft. Streeter grinste Ihn triumphierend an, mit rot verfärbten Zähnen vom Blut, das ihm aus der Nase quoll.
    Dann torkelte er plötzlich zur Seite. Rankin, der seine Hände nicht mehr verwenden konnte, hatte sich aufgerappelt und sich mit dem ganzen Gewicht seines massigen Körpers gegen Streeter geworfen, der dadurch fast von der Plattform, gestürzt wäre. Im letzten Augenblick erlangte er wieder das Gleichgewicht und feuerte, gerade als Hatch zuschlagen wollte, dem Geologen aus nächster Nähe ins Gesicht.
    Rankins Kopf wurde nach hinten geschleudert, und eine dunkelrote Wolke spritzte an. die Tunnelwand. Dann sackte der Geologe auf der Plattform zusammen. In diesem Moment traf Hatchs Faust Streeters .Kinn. Streeter taumelte gegen das Geländer, das ein metallisches Ächzen von sich gab. Hatch hechtete auf ihn zu und drückte ihn mit aller Gewalt weiter nach hinten, bis das Geländer schließlich nachgab und Streeter rücklings ins Leere fiel. Wild mit Armen und Beinen rudernd, suchte er laut schreiend nach einem Halt und feuerte noch einmal blind in den Schacht hinein. Dann hörte Hatch das häßliche Geräusch eines Körpers, der an einem Metallgegenstand aufschlägt, und schließlich ein lautes Platschen im Wasser.
    Der ganze Kampf hatte weniger als eine Minute gedauert. Schwer atmend vor Anstrengung beugte sich Hatch über den reglos daliegenden Rankin, neben dem bereits Bonterre kniete. Auf den ersten Blick war Hatch klar, daß es hier nichts mehr zu retten gab.
    Gleich darauf kletterte Woody Clay auf die Plattform, dessen schweißnasses, blutiges Gesicht im Licht der Taschenlampe einen fast dämonischen Ausdruck hatte. Der Reverend hatte den Lockvogel gespielt, indem er mit seiner Taschenlampe zur Plattform hinaufgestiegen war und Hatch damit die Gelegenheit verschafft hatte, sich aus dem Seitenstollen heraus auf Streeter zu stürzen.
    Hatch nahm Bonterre in den Arm und drückte ihren Kopf an seine Brust. »Gott sei Dank. Ich dachte schon, Sie wären tot.« Clay sah ihnen einen Augenblick lang zu. »Was ist denn geschehen?« fragte er dann. »Etwas ist an mir vorbeigestürzt, und außerdem habe ich Schüsse gehört.«
    Hatchs Antwort ging im Höllenlärm einer von oben herabpolternden Titanstrebe unter, die immer wieder gegen andere Stützen knallte und die Dreißig-Meter-Plattform nur um wenige Zentimeter verfehlte. Die Leiterkonstruktion erbebte auf ihrer ganzen Länge von fünfzig Metern. Hatch schob Bonterre und Clay über die Metallbrücke in den Wopner-Tunnel. »Was geht hier eigentlich vor?« fragte er keuchend, als sie alle in der relativen Sicherheit des Stollens waren.
    »Gerard hat den Behälter geöffnet«, erklärte Bonterre. »Und damit muß er wohl Macallans letzte Falle ausgelöst haben.«

59
    Starr vor Schreck sah Neidelman zu, wie eine ganze Serie von gewaltigen Stößen die Schatzkammer erschütterte, die dadurch eine noch bedrohlichere Schieflage bekam. Magnusen, die schon der

Weitere Kostenlose Bücher