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Riptide - Mörderische Flut

Riptide - Mörderische Flut

Titel: Riptide - Mörderische Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Ich Sie ein Stück mitnehmen?« fragte Hatch.
    »Wie haben Sie das bloß erraten?« erwiderte Bonterre, während sie schon ihre Tasche Iris Boot warf und dann selbst an Bord sprang. »Für heute habe ich genug von Ihrer häßlichen alten Insel.«
    Hatch legte ab, wendete die »Plain Jane« und steuerte sie vorsichtig auf die schmale Einfahrt zwischen den Riffen zu. »Was macht Ihre Wunde?«
    »Geht so. Hoffentlich bleibt keine häßliche Narbe auf meinem sonst so hübschen Bauch zurück.«
    »Nur keine Sorge, der Kratzer wird vollständig verheilen,« Hatch musterte Bonterres schmutzige Latzhose. »Na, haben Sie heute Sandkuchen gebacken?«
    Bonterre runzelte die Stirn. »Sand… kuchen?«
    »Na ja, was Kinder so machen, wenn sie im Sand spielen.«
    Bonterre lachte laut auf. »Verstehe. In so was sind wir Archäologen die wahren Weltmeister.«
    »Hat ganz den Anschein.« Das Boot erreichte jetzt den dünnen Nebelring, und Hatch drosselte das Tempo, bis die Sicht wieder besser wurde. »Ich habe Sie heute gar nicht bei den anderen Tauchern gesehen.«
    Bonterre lachte abermals. »Ich bin in erster Linie Archäologin und erst dann Taucherin. Mit dem Vermessen des alten Kofferdamms habe ich den wichtigsten Teil der Aufgabe erledigt, die Dreckarbeit überlasse ich jetzt Sergio und seinen Freunden.«
    »Das werde ich ihm sagen.« Hatch hatte das Boot durch den Old-Hump-Kanal gesteuert und fuhr jetzt um Hermit Island herum. Am Horizont kamen schon die weißen Häuser und grünen Bäume von Stormhaven in Sicht, die sich wie ein heller Streifen vom dunklen Blau des Ozeans abhoben. Bonterre stellte sich an die Heckreling und schüttelte ihre Haare aus. die ihr wie eine glänzende schwarze Kaskade auf die Schultern fielen.
    »Und was kann man in diesem Kuhkaff abends so unternehmen?« fragte sie und nickte in Richtung Festland.
    »Nicht viel.«
    »Keine Disco, die bis drei Uhr früh aufhat? Merde, was soll man dann als alleinstehende Frau dort anfangen?«
    »Das kann ich Ihnen leider auch nicht sagen«, erwiderte Hatch und widerstand dem Impuls, auf ihr Spielchen einzugehen. Diese Frau wird dich bloß in Schwierigkeiten bringen, schoß es ihm durch den Kopf.
    Bonterre sah ihn mit einem verschmitzten Lächeln an. »Nun, ich könnte beispielsweise mit einem Arzt zu Abend essen.«
    »Eine gute Idee!« entgegnete Hatch mit gespielter Begeisterung. »Da wird sich Dr. Frazier aber freuen. Er ist zwar über sechzig, aber noch immer ein rüstiger alter Knabe.«
    »Sie sind mir vielleicht einer! Ich meinte doch diesen Arzt«, lachte Bonterre und tippte Hatch schelmisch auf die Brust.
    Hatch sah sie an. Warum nicht? dachte er. Was für Schwierigkeiten können schon aus einem harmlosen Abendessen entstehen? »Aber es gibt nur zwei Restaurants in der Stadt«, sagte er. »Beide sind natürlich Fischrestaurants, obwohl man in einem auch ein halbwegs vernünftiges Steak bekommt.«
    »Das ist mein Lokal! Ich bin eine strikte Fleischfresserin. Grünzeug ist was für Schweine oder Affen, und was Fisch anbelangt…« Bonterre tat so, als würde sie über die Reling kotzen.
    »Ich dachte, Sie stammen aus der Karibik.«
    »Stimmt. Und mein Vater war Fischer, so daß es bei uns jahrein, jahraus nichts als Fisch zu futtern gab. Nur an Weihnachten kochte meine Mutter chèvre .«
    »Ist das Ziege?« fragte Hatch.
    »Ja. Ich liebe Ziege. Wir schmoren sie acht Stunden lang in einem Sandloch, und wenn wir sie essen, trinken wir selbstgebrautes Ponlac-Bier dazu.«
    »Klingt gut«, sagte Hatch und lachte. »Haben Sie ein Zimmer in der Stadt bekommen?«
    »Ja. Die Pension war schon ausgebucht, also habe ich einen Aushang im Postamt gemacht. Als die Frau hinter dem Schalter den gesehen hat, bot sie mir ein Zimmer an.«
    »Im Haus der Poundcooks?«
    »Naturellement.«
    »Die Postmeisterin und ihr Mann sind nette ruhige Leute, nicht wahr?«
    »Sie sagen es. Manchmal sind sie so ruhig, daß ich mich frage, ob sie überhaupt noch am Leben sind.«
    Dann paß mal auf, was passiert, wenn du einen Mann mit aufs Zimmer nehmen willst, dachte Hatch bei sich. Oder wenn du nach elf Uhr nachts heimkommst…
    Inzwischen hatten sie den Hafen erreicht, und Hatch steuerte das Boot langsam auf seinen Liegeplatz zu. »Ich muß mich aber erst umziehen«, sagte Bonterre, während sie ins Dingi kletterte. »Und Sie wollen sich sicherlich auch etwas anderes anziehen als diesen langweiligen alten Blazer.«
    »Aber ich liebe dieses Jackett«, protestierte Hatch.
    »Amerikanische

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