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Riptide - Mörderische Flut

Riptide - Mörderische Flut

Titel: Riptide - Mörderische Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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schwierige Entscheidung in unserem Sinne getroffen haben.«
    Hatch murmelte ein Dankeschön und ließ die Münze in seine Hosentasche gleiten. Als er zurück zum Tisch ging, fühlte er sich ein wenig unwohl. Irgendwie schien es ihm nicht richtig zu sein, diese Dublone einfach von der Insel mitzunehmen, bevor nicht auch der Rest des Schatzes gehoben war. Vielleicht bedeutete so etwas ja Unglück. Werde ich jetzt am Ende auch noch abergläubisch? fragte Hatch sich halb im Scherz und nahm sich vor. die Münze in seiner Inselpraxis aufzubewahren.
    Neidelman trat ans Kopfende des Tisches und betrachtete stumm seine Führungsmannschaft, wobei eine außergewöhnliche, angespannte Energie von ihm ausging. Wie immer sah er sehr gepflegt aus: frisch geduscht, frisch rasiert und mit frisch gebügelter, khakifarbener Hose bekleidet. Seine Haut spannte sich straff und glatt über seine Knochen, und seine grauen Augen wirkten im warmen Licht des Sonnenaufgangs fast weiß.
    »Ich denke, daß es heute morgen eine Menge zu berichten gibt«, sagte er, während er reihum in die Runde blickte. »Fangen wir doch mit Ihnen an, Dr. Magnusen.«
    »Die Pumpen sind durchgesehen und einsatzbereit, Sir«, meldete die Ingenieurin. »Außerdem habe wir zusätzliche Sensoren zur Messung des Wasserspiegels in einigen Nebenschächten und innerhalb des Kofferdamms angebracht. So können wir das Leerpumpen des eingedämmten Gebiets besser überwachen.«
    Neidelman nickte und ließ seine scharfen, hungrigen Augen einen Platz weiterwandern. »Mr. Streeter?«
    »Der Kofferdamm ist fertig und hat sämtliche Tests auf Stabilität und Dichtigkeit bestanden. Der Greifhaken ist bereit, und die Arbeitsgruppe zum Ausschachten der Wassergrube erwartet auf der ›Cerberus‹ weitere Instruktionen.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Neidelman und sah hinüber zu St. John und Wopner. »Sie, meine Herren, haben ebenfalls gute Neuigkeiten für uns, wenn ich mich nicht irre?«
    »Die habe wir in der Tat«, begann St. John. »Die…«
    »Lassen Sie mich das machen, alter Kumpel«, unterbrach ihn Wopner. »Wir haben den zweiten Code geknackt.«
    Rings um den Tisch war heftiges Durchatmen zu hören. Hatchs Finger krallten sich unwillkürlich um die Armlehnen seines Stuhls. Gespannt beugte er sich vor.
    »Und was steht nun in dem Tagebuch?« platzte Bonterre heraus.
    Wopner hob abwehrend die Hände. »Ich habe nur gesagt, daß wir den Code geknackt haben, aber das bedeutet noch lange nicht, daß damit der Text bereits dechiffriert ist. Wir haben einige sich wiederholende Buchstabensequenzen gefunden, eine elektronische Codeliste angelegt und genügend einzelne, im ersten Teil des Tagebuchs ebenfalls enthaltene Wörter entschlüsselt, um zu wissen, daß wir auf dem richtigen Weg sind.«
    »Ist das alles?« fragte Bonterre enttäuscht und ließ sich zurück in den Stuhl sinken.
    »Hey, was soll das heißen?« protestierte Wopner mit einem ungläubigen Ausdruck im Gesicht. »Die Geschichte ist damit schon so gut wie gegessen! Es steht jetzt fest, daß wir es mit einem polyalphabetischen Code zu tun haben, der zwischen fünf und fünfzehn verschiedene Alphabete benutzt. Wenn wir erst einmal wissen, wie viele es genau sind, erledigt der Computer den Rest. Mit einer Wortwahrscheinlichkeitsanalyse dürften wir in ein paar Stunden soweit sein.«
    »Also doch ein polyalphabetischer Code!« meinte Hatch. »Dann hat Christopher also die ganze Zeit über recht gehabt.« Für diesen Einwurf erntete er einen dankbaren Blick von St. John und einen bösen von Wopner.
    Neidelman nickte. »Und wie sieht es mit den Programmen für die Leiterkonstruktion aus?«
    »Ich habe die Simulation gestern abend auf dem Computer der ›Cerberus‹ getestet«, erklärte Wopner und strich sich eine schlaffe Locke aus der Stirn. »Läuft wie Butter. Aber natürlich Ist die Leiter noch nicht In der Wassergrube«, fügte er bedeutungsschwanger hinzu.
    »Wunderbar«, sagte Neidelman und stand auf. Er ging an die geschwungene Fensterfront des Steuerhauses, drehte sich um und wandte sich abermals an die Versammelten. »Ich denke, ich muß dem Gehörten nicht mehr viel hinzufügen. Alles ist bereit, so daß wir um Punkt zehn Uhr die Pumpen anwerfen und mit dem Trockenlegen der Wassergrube beginnen können. Mr. Streeter, Sie lassen den Kofferdamm nicht aus den Augen. Sollte es das kleinste Problem damit geben, informieren Sie mich sofort. Und halten Sie für den Fall des Falles die ›Naiad‹ und die ›Grampus‹ in

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