Risikofaktor Vitaminmangel
sollte. Auch hier ist der Risikofaktor der Vitaminmangel und nicht etwa die Einnahme von Vitaminen.
Pflegefalle Nr. 2 – die Osteoporose-Lawine
Osteoporose als Sterbeursache?
Das klingt nur im ersten Moment erstaunlich. Tatsächlich ist für Frauen das Risiko, an einem osteoporosebedingten Knochenbruch zu sterben höher als das Risiko, an Brustkrebs zu sterben. Jede dritte Frau erleidet mindestens einen osteoporosebedingten Knochenbruch. Jede sechste Frau erleidet einen schweren Bruch. Etwa ein Drittel dieser Patienten verstirbt in den ersten 6 Monaten danach. 20% werden zu Pflege fällen. Im Vergleich dazu bekommt »nur« jede 9. Frau Brustkrebs. Schlimm genug, aber immerhin hat die Brustkrebsbehandlung große Fortschritte gemacht.
Starke Knochen bis ins hohe Alter. Vitamin D und K schützen vor Osteoporose.
Osteoporose in Zahlen
Die WHO (Weltgesundheits-Organisation) zählt Osteoporose zu den zehn wichtigsten Erkrankungen auf dem Globus. Auf die schnell alternde deutsche Gesellschaft rollt eine Osteoporose-Lawine mit enormen Kosten zu. Schon jetzt kostet die Osteoporose das deutsche Gesundheitswesen 10 Mrd. Euro pro Jahr! Das Verrückte dabei ist, dass Osteoporose komplett vermeidbar wäre. In Deutschland sind 6,5 Millionen Frauen und 1,3 Millionen Männer von der Osteoporose betroffen.
Verlust der Knochenmasse
Ab den Wechseljahren kommt es durch die Umstellung des Hormonsystems zu einer massiven Abnahme der Mineralstoffe in den Knochen. Bis zu 40% der Knochenmasse gehen durch die daraus resultierende Osteoporose verloren. Zuerst verliert man meist an Körpergröße. Ein »Witwenbuckel« und einegekrümmte Wirbelsäule sind typisch hierfür. Kleinere Wirbelabbrüche können zudem zu extrem schmerzhaften Rückenbeschwerden führen. 2,5 Millionen Deutsche haben solche Wirbelabbrüche schon selbst »kennengelernt«. Auch Zahnverlust ist häufig osteoporosebedingt. Der kleine Kieferknochen, in dem die Zähne verankert sind, ist der Knochen, der sich am schnellsten abnutzt und muss sich daher fortlaufend ein Leben lang erneuern. Typisch sind auch Rippenbrüche, die bei zusehends brüchigen Knochen schon beim Niesen auftreten können. Man »zerbröselt« förmlich, wie es viele Patienten ausdrücken. Irgendwann kommen dann die gefährlichen Oberschenkelhals- und Beckenbrüche dazu. 130 000 pro Jahr in Deutschland. Für viele ansonsten kerngesunde Patienten ohne Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Krebs ist das dann das Pflege- oder Todesurteil.
Die Knochendichtemessung
Lassen Sie sich Ihre Knochendichte ab den Wechseljahren alle 3–4 Jahre messen. Osteoporose und die Vorstufe davon – die Osteopenie – spürt man über viele Jahre nicht, bis es dann zu spät ist. Absurdes System: Die Krankenkassen übernehmen übrigens die Knochendichtemessung nach dem ersten osteoporosebedingten Knochenbruch.
Das ist ungefähr so idiotisch wie die Blutfette erst nach dem ersten Herzinfarkt zu messen. Die Messung kostet lediglich 40 Euro. Wirklich jede/r nach den Wechseljahren sollte diese Messung alle 5 Jahre durchführen lassen.
Ihre Knochen – eine große Baustelle
Ihre Knochen befinden sich in einem ständigen Auf- und Abbau. Wie auf einer riesengroßen Straßenbaustelle sind 5 Millionen Bautrupps ständig damit beschäftigt, verschlissenes Knochenmaterial abzureißen, wegzufräsen und in einen nagelneuen Knochenbelag einzuschweißen. Warum? Knochen erfahren ständig feine Mikrorisse, etwa so wie bei einer viel befahrenen Autobahnbrücke, bei der regelmäßig Teile repariert, neu verfugt und ausgetauscht werden müssen. Die Abbruchtrupps (Osteoklasten) fressen altes, gerissenes Knochenmaterial weg. Auf diese Weise werden täglich 400 mg Kalzium und Kollagenfasern aus den Knochen herausgefräst. Die Aufbautrupps dagegen werden von 20 verschiedenen Hormonen kommandiert und brauchen unbedingt Rohstoffe wie Kalzium, Mag nesium, Zink und Vitamin D, C und K, welche gemeinsam die Kalziumaufnahme und den Einbau in die Knochen sichern.
Osteoporose selbst eingebrockt – der Kalziummangel
Ihre Knochen brauchen den Baustoff Kalzium. Bei einer Erhebung von 74 000 Haushalten 84 zeigte sich: 95% der Deutschen haben Kalziummangel.
Knochenaufbau braucht Vitamine
Kalzium alleine ist aber wenig erfolgreich. Manche Studien zeigen tatsächlich eine Abnahme von Knochenbrüchen 85 , viele große Studien aber (an über 115 000 Männern und Frauen) zeigen keine Veränderung der Bruchhäufigkeit. 86 , 87 Kalzium erhöht zwar die
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