Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Risikofaktor Vitaminmangel

Risikofaktor Vitaminmangel

Titel: Risikofaktor Vitaminmangel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Jopp
Vom Netzwerk:
die Schädigung der Gefäße im Gehirn als solches. Die Veränderungen und Ursachen, die auch die großen Gefäße für Herz-Kreislauf-Erkrankungen schädigen, kommen ähnlich auch im Gehirn zum Tragen.
So schützen B-Vitamine die Nerven
    Aufbau des Nervengewebes: Folat, Vitamine B 6 und B 12 werden gebraucht, um Nervenzellen – die Neuronen – ständig zu erneuern. Bei Demenz kommt es zu einem Verlust an Gehirnzellen. Vorallem niedrige Folat- und Vitamin-B 12 -Blutspiegel sind daher ein eigenständiger Risikofaktor.
    Produktion schnell leitender Botenstoffe: Folat, Vitamine B 6 und B 12 sind an der Produktion von Nervenbotenstoffen wie Acetylcholin beteiligt, welche für eine schnelle Signalübertragung im Gehirn verantwortlich sind. Bei Alzheimerpatienten werden sukzessive immer weniger dieser Botenstoffe produziert. So kommt es zu einer Leistungsschwäche des Gehirns. Niedrige Folat-Blutwerte gehen in den Studien Hand in Hand mit geistigen Leistungsabfällen.
    Schutz vor Nervenschäden: Folat, Vitamine B 6 und B 12 bauen Homocystein ab. Das Homocystein-Molekül schädigt die Nervenzellen direkt. Hohes Homocystein ist daher ein eigener Risikofaktor. Menschen mit hohen Homocystein-Spiegeln haben das doppelt so hohe Risiko, an Demenz oder Alzheimer zu erkranken.
Vitamin-B-Mangel und die Folgen
    An Folat mangelt es 90 % der Bevölkerung. Bei Vitamin B 12 besteht ein so großer Mangel bei Älteren über 65 Jahren, dass selbst die DGE empfiehlt, Vitamin B 12 zu ergänzen. Ältere haben zwar Vitamin B 12 in der Nahrung, können dieses aber nicht mehr aus der Eiweißbindung bei der Verdauung herauslösen und aufnehmen. So entsteht eine extreme Mangelsituation. B-Vitamine setzen beim Aufbau von Nervengewebe, bei der Produktion von Botenstoffen für mehr Leistung und beim Schutz der Nervenzellen vor Homocystein an. Ist es da wirklich noch erstaunlich, dass Studien immer wieder einen direkten Zusammenhang von niedrigen B-Vitamin-Blutwerten oder hohen Homocystein-Werten mit Demenz aufzeigen? In der Evolution hat sich der Stoffwechsel auf einer bestimmten, erforderlichen Vitaminzufuhr entwickelt. Mit hochverarbeiteten Lebensmittelprodukten ist dies nicht zu erreichen.
So schützen B-Vitamine vor Schäden am Gefäßsystem
    Schutz vor Schlaganfällen. Folat, Vitamin B 6 und B 12 bauen Homocystein ab. Hohes Homocystein erhöht das Schlaganfallrisiko um das 4-fache. Mehrere kleine, oft unbemerkte Schlaganfälle gehören zu den Hauptursachen für Ausfälle im Gehirn. Während eines Schlaganfalls bekommt das Gehirn wenig Sauerstoff und dadurch sterben große Areale ab. Sicher haben Sie im Bekanntenkreis schon einmal Patienten nach einem Schlaganfall gesehen und beobachtet, wie langsam diese Menschen durch die Gehirnschädigungen werden.
    Schutz vor Gefäßschäden. Homocystein schädigt direkt die kleinen Gefäßeim Gehirn. Dadurch kann es zu einer Minderdurchblutung und schlechterer Nährstoffversorgung von Gehirnarealen kommen. Vor allem Folat, Vitamin B 6 und B 12 bauen das gefäßschädigende Homocystein ab.
Wie funktionieren Vitamin-Studien bei Demenz?
    Als Erstes fällt auf, dass es viel weniger Teilnehmer in den entsprechenden Studien gibt. Es sind meist zwischen 100–800 Teilnehmer im Vergleich zu 40 000 und mehr bei den Krebsstu dien.
    Woran liegt das? Bei Krebsstudien erhebt man die Zahl, z. B. der Brustkrebsfälle, und wertet dies statistisch zusammen mit Vitaminblutwerten oder Ernährungsprotokollen aus.
Studien: Demenz- und Alzheimer-Risiko steigt bei niedrigen Folat- oder Vitamin-B 12 -Werten oder bei hohem Homocystein
Studienteilnehmer
Zeitraum
Ergebnis
816 Senioren, Durchschnittsalter 74 Jahre
4 Jahre
doppelt so hohes Risiko für die Entwicklung einer Demenz oder Alzheimer bei hohen Homocysteinwerten
doppelt so hohes Risiko für die Entwicklung einer Demenz oder Alzheimer bei niedrigen Folatblutwerten 74
370 Senioren 75 Jahre und älter

doppelt so hohes Risiko für die Entwicklung von Alzheimer bei niedrigen Folat- oder Vitamin-B 12 -Blutspiegeln 75
650 Männer und Frauen Durchschnittsalter 67 Jahre
6 Jahre
das Risiko für den Abfall geistiger Leistungsfähigkeit steigt parallel mit steigenden Homocysteinwerten an 76
Überblicksanalyse über 24 Studien mit 4 486 Teilnehmern

11 Studien zeigen, dass niedrige Folat-Blutwerte bzw. 9 Studien zeigen, dass niedrige Vitamin-B 12 -Blutwerte mit geistigen Leistungseinbußen und Demenz zusammenhängen. Aufwendige geistige Leistungstests wurden dafür durchgeführt. 77
965

Weitere Kostenlose Bücher