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Risikofaktor Vitaminmangel

Risikofaktor Vitaminmangel

Titel: Risikofaktor Vitaminmangel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Jopp
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führt.
    Bei den milligrammgenauen Zufuhrempfehlungen wird ein genetischer Durchschnittsbürger mit einem standardisierten Lebensstil konstruiert, um dann einige Zufuhrwerte zu fixieren. Deshalb ist dieses Konzept vollkommen absurd. Sinnvoller ist eine »Sicherheitszufuhr«, die Ihren Bedarf in allen Situationen abdeckt. Sie kennen Ihre persönlichen Belas tungsfaktoren am besten.
    Tipp
    Wie hoch Ihr Mikronährstoffbedarf tatsächlich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab: persönlicher Lebensstil, Alter, bestehende Erkrankungen, zusätzliche Belastungen, individueller Stoffwechsel, genetische Faktoren, Ernährung, Schadstoffumfeld.
Mikronährstoffe ja, aber welche?
    Sie wollen nun wahrscheinlich ganz praktisch wissen, wie man das am besten geeignete Produkt für die eigenen Bedürfnisse findet. Wenn Sie sich die Packungen einmal genauer anschauen, werden Sie feststellen, dass es in Deutschland kaum höher dosierte Multivitaminpräparate gibt. Außerdem werden Ihnen die hohen Preise von Präparaten mit nur einem Mikronährstoff auffallen. Warum kostet Vitamin C 1000% mehr und Vitamin E 800% mehr als in den USA? Was leistet eigentlich ein Vitaminröhrchen aus dem Supermarkt? Oder ist es besser, in der Apotheke zu kaufen? Warum gibt es kaum hochdosierte Multivitaminpräparate?
Höher dosierte Vitamine sind in Deutschland Arzneimittel
    In Deutschland gelten höher dosierte Vitamine als Arzneimittel und dürfen nur in der Apotheke verkauft werden. Die Mühlen der EU mahlen zwar langsam, aber in Fragen des Verkaufsmonopols wird sich etwas ändern. Vergessen Sie die Brausetabletten von Aldi. Die Vitamine in diesen Präparaten sind so »homöopathisch« niedrig dosiert, dass Sie damit vielleicht kleinere Mängel ausgleichen können, aber kaum optimale Mikronährstoff-Blutwerte für die Gesundheitsvorsorge erreichen werden. In den USA, den Niederlanden, Spanien oder Großbritannien könnten Sie ein vernünftig dosiertes Multivitaminpräparat einfach im nächsten Health-Food-Shop um die Ecke kaufen. In Deutschland dagegen ist in den letzten zehn Jahren kein einziges höher dosiertes Multivitaminpräparat auf den Markt gekommen.
    Alle Vitaminprodukte, die mehr als die 3-fache Menge der DGE-Minimalempfehlung enthalten, sind in Deutschland apothekenpflichtig. So wird Vitamin C ab einer Dosierung von 225 mg pro Tablette auf einmal zum apothekenpflichtigen Arzneimittel. Eine klinische Prüfung mit Patienten für die Arzneimittelzulassung würde für ein Multivitaminpräparat 2,5 bis 5 Millionen Euro kosten. Fehlt die klinische Prüfung, wird keine Zulassung erteilt. In den letzten zehn Jahren wurde daher keine einzige Zulassung für ein höher dosiertes Multivitaminpräparat erteilt. Die derzeit noch erhältlichen höher dosierten Einzelvitamine sind zum großen Teil Altzulassungen und teilen den Markt trefflich unter sich auf.
    Info
    Enthalten Vitaminprodukte mehr als die 3-fache Menge der DGE-Minimalempfehlung, gelten sie in Deutschland bereits als Medikamente und sind somit apothekenpflichtig.
    Apothekenpflicht und die Deklarierung als Arzneimittel sorgen daher
Für Preise, die um bis zu 1 000% höher liegen als in den USA.
Für das Fehlen bestimmter höher dosierter Kombinationsprodukte.
Der Bezug von Vitaminprodukten aus der EU ist erlaubt
    Im Ausland sind höher dosierte Vitamine Nahrungsergänzungsmittel, die von Millionen von Verbrauchern problemlos im Supermarkt gekauft werden. Niemand käme auf die absurde Idee, Vitamine als Arzneimittel einzustufen. Würden Sie als Deutscher nun ein solches Vitaminpräparat aus dem Ausland importieren, wird es in Deutschland zum »ausländischen Arzneimittel ohne deutsche Zulassung«. Und nun die absurden Folgen dieser Regulierungswut:
Ausländische Arzneimittel (höher dosierte Vitamine) dürfen in der Apotheke weder im Regal stehen noch auf Lager sein. Einzelpackungsweise dürfen sie aber bestellt werden. Das ist wichtig, denn mancher uninformierte Land apotheker sagt Ihnen das Gegenteil: Der Apotheker darf Ihnen höher dosierte Produkte auf Einzelanfrage bestellen, denn alle Waren, die in der EU verkehrsfähig sind, dürfen Sie kaufen. Die Bestellung dauert dann 3 bis 4 Tage, bis aus den Niederlanden die Produkte geschickt werden.
Die Produzenten höher dosierter Vitaminprodukte dürfen im Apothekencomputer aber nicht gelistet werden, da es sich ja um »ausländische Arzneimittel ohne deutsche Zulassung« handelt. Das heißt praktisch: Entweder kennen Sie die Firma und das

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