Risikofaktor Vitaminmangel
spezialisiert sind. Konsultieren Sie Ihren Arzt zur Blutentnahme und bitten Sie ihn, Ihre Blutprobe an ein solches Labor zu schicken. Die Qualität des Labors ist ganz entscheidend für die Zuverlässigkeit des Ergebnisses. Name und Adresse von einem ausgewählten Speziallabor finden Sie im Anhang. ( S. 169 ).
Vitamine – die Versicherungspolice
Warum senken Vitamin C und E Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Wieso verdoppelt ein B-Vitaminmangel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen? Wie vermindern zusätzliches Vitamin D und Folsäure die häufigsten Krebs erkrankungen? Wie schützen Antioxidanzien das Gehirn? Wieso senken B-Vitamine das Risiko von Demenz? Wie baut man ein starkes Knochengerüst und vermeidet Osteoporose? Wie schützen Antioxidanzien die Augen?
Todesursache Nr. 1: Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen stehen mit 45 % der Todesfälle an der Spitze der Todesursachen in der westlichen Welt. Jeder zweite Deutsche stirbt daran.
GUT ZU WISSEN
Risikofaktoren
Vitaminmangel trägt erheblich zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei:
Risikofaktor 1: Verstopfte Arterien durch oxidierte Blutfette, da zu wenig Vitamin C, Vitamin E, Selen und andere pflanzliche Antioxidanzien im Blut enthalten sind.
Risikofaktor 2: Hohe Homocysteinblutwerte, da Homocystein wegen niedriger Mengen an Vitamin B 6 , Folat / Folsäure und Vitamin B 12 nicht abgebaut werden kann.
Durch zusätzliche Mikronährstoffe lassen sich diese Risikofaktoren halbieren. Wahrscheinlich werden jetzt manche Leser denken:
»Eine solche Vorsorge wäre ja zu einfach und zu billig.«
Sie treffen mit dieser Aussage ein Kernproblem des Gesundheitswesens:
Vitamine sind preiswert und nicht patentierbar. Teure Zulassungsverfahren für Vitamine als verschreibungsfähige Arzneimittel sind daher auch nicht ansatzweise rentabel für die pharmazeutische Industrie. Da wegen des Arzneimittelgesetzes aber nur zugelassene Medikamente medizinische Aussagen auf dem Beipackzettel machen dürfen, werden Sie trotz der vielen wissenschaftlichen Studien aus rechtlichen Gründen auf keiner Vitaminpackung je irgendeine medizinische Aussage finden.
»Mein Arzt hat mich noch nie darauf aufmerksam gemacht.«
Die aufregendsten Studien wurden Mitte der 90er Jahre ausgewertet. Es dauert circa 20 Jahre, bis wissenschaftliche Ergebnisse sich durchsetzen – falls sie in der ärztlichen Praxis überhaupt je Anwendung finden. Von 100 wissenschaftlichen Neuerungen gelangen tatsächlich nur 5 nach 20 Jahren in die Praxis der Ärzte. Das zeigt ein 21 Millionen Euro teures Forschungsprojekt, das vom Bundesgesundheitsministerium und den Krankenkassen gemeinsam durchgeführt wurde. 2
Mein Arzt sagt: »Dazu gibt es doch gar keine Studien«
Vitamine spielen im ärztlichen Studium kaum eine Rolle. Die meisten Ärzte wissen nur noch, dass man wohl ausreichend Vitamine braucht. Ärzte werden außerdem nicht für die Vermeidung von Krankheiten, sondern für das Verbessern von Symptomen mit Medikamenten bezahlt. Um dem häufig anzutreffenden »Keine-Studien«-Vorurteil entgegentreten zu können, finden Sie in diesem Kapitel immer wieder kurze Tabellen, in denen die wichtigsten Studien zusammengestellt sind, über die Sie für Ihre Gesundheit Bescheid wissen sollten.
TIPP
Max Planck formulierte es einmal sehr zutreffend: »Wissenschaftliche Wahrheit setzt sich nicht in der Weise durch, dass ihre Gegner überzeugt werden, sondern vielmehr dadurch, dass die Gegner allmählich aussterben und die nächste Generation von Anfang an mit den neuen Gedanken aufwächst.«
Antioxidanzienmangel und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
In den 80er Jahren glaubte man noch, hohe Cholesterinwerte wären der Hauptrisikofaktor bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Heute weiß man, dass Cholesterin erst dann die Arterien verklebt, wenn es durch freie Radikale oxidiert – wenn es sozusagen ranzig wird –, da zu wenige Antioxidanzien wie Vitamin C und Vitamin E im Blut vorhanden sind.
Wie funktioniert das genau? Stellen Sie sich einmal bildhaft Ihre 240 000 km Blutbahnen vor. Dort werden ständig Blutfettpartikel transportiert. Jedes dieser Fettpartikel beinhaltet unter anderem 1 400 Fettmoleküle, die allzu leicht von freien Radikalen oxidiert werden können und dann am Arterienrand festkleben. Um dies zu verhindern, sitzen fünf bis neun Vitamin-EMoleküle auf jedem Blutfettpartikel und fangen dort die freien Radikale ab. Ihre Vitamin-E-Zufuhr bestimmt, wie viele Vitamin-E-Moleküle
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