Riskante Enthüllung (German Edition)
die Hand, setzte das meine an einer Stelle an, die bereits vom vorhergehenden Öffnen beschädigt war und b e gann zu stemmen. Mit Stevens Hilfe schaffte ich sie leicht anzuh e ben. Schnell schob ich das Eisen darunter und wir konnten sie mit den Händen so weit zur Seite schieben, dass ich durchpasste. A l lein hätte ich es nie geschafft und dankte Gott dafür, dass Stevens an meiner Seite war.
Laut rief ich nach James und hielt auf der Treppe einen Moment inne , um zu lauschen. Dann ging ich weiter und leuchtete mit der Lampe in den Tunnel. Ich hörte nur meinen eigenen Atem und die Befürchtung, ich könnte zu spät sein verstärkte mein Zittern und ließ den Lichtschein vor mir zuckend über das G e stein gleiten.
„James!“
Ich hörte ein Husten und dann eine Stimme.
„Joe?“
Noch nie hatte seine Stimme so wunderbar geklungen! Er kam aus dem Dunkeln blinzelnd auf mich zu. Er hatte in der Eile keine Lampe mitnehmen kö n nen und Stunden im Finstern verbringen müssen. Wir gingen auf die Knie, um uns zu umarmen. Ich zog ihn an mich und drückte ihn, bis mir die Luft we g blieb.
„Ich dachte schon ich bin der Nächste, der hier unten verm o dern muss“, sagte er und küsste mich auf die Stirn. „Aber schlimmer waren meine Befürchtu n gen. Ich dachte sie hielten dich als Geisel oder Schlimmeres … “
Seine Stimme schwankte. Seine Qualen mussten viel schlimmer g e wesen sein als meine, da sie viel länger gedauert hatten.
„Nein, nein, es ist alles vorbei, sie sind weg.“ Ich bedeckte sein a n gespanntes Gesicht mit Küssen.
„Ich hatte stundenlang Zeit mir die fürchterlichsten Alpträume auszumalen. Was ist da oben los gewesen, Joe?“
Ich holte tief Luft. „Sie sind alle tot, James. Tommy auch.“ Me i ne Stimme zi t terte im Wettstreit mit meinem Körper und James strich mir über die Arme. „Als wir ankamen war kein Mensch zu sehen. Wir gingen ins Küchenzelt und dort lagen sie alle. James, alle Arbeiter wurden erschossen!“ Er schnappte nach Luft und zog mich an sich. „Max liegt hier oben und ist schwer verletzt“, setzte ich hinzu.
„Dann lass uns schnell nachsehen wie wir ihm helfen können.“
Wir liefen das kurze Stück zurück, stiegen die Treppe hoch und James kniete sich neben Max.
„Ich habe bereits Hilfe angefordert. Sie müssten bald mit dem Hubschrauber da sein. Dr. Murag hat alles in die Wege geleitet“, erklärte ich. Bei der Erwä h nung von Prof. Murags Namen runzelte James die Stirn. „Das erzähle ich dir später“, sagte ich und fühlte Max’ Puls.
Er war flach und unregelmäßig und absolut Besorgnis erregend. Wenn der Notarzt nicht in der nächsten halben Stunde kommen würde könnte es zu spät sein. Stevens klopfte James auf die Schu l ter und beglückwünschte ihn dazu der einzige Unverletzte zu sein. James lächelte, doch schnell kehrte der betrübte Gesichtsausdruck zurück.
„Ich war in der Pyramide als ich Schüsse hörte. Plötzlich kam Max angelaufen und rief mir zu ich solle sofort mit der kleinen Pyramide in den Tunnel klettern, es wäre ein Überfall im Gange und er hätte den anderen Eingang des Tempels bereits geschlossen.“ James wisc h te sich die glänzenden Schweißperlen von der Stirn und setzte sich neben Max, den er während er sprach immer wieder ansah. „Ich dachte sofort an Troja und tat was er sagte. Max kam wieder und half mir die schwere Platte von unten zuz u schieben. Aber plötzlich hörten wir Maloney mit den Kerlen stre i ten und als Schüsse fielen, wir aber den Eingang noch nicht geschlossen hatten, kletterte er einfach wi e der raus und schob ihn von oben zu.“ Er kaute nachdenklich an se i ner Unterlippe und sah auf Max herab. „Es ging alles so schnell, ich konnte überhaupt nicht nachdenken ob das eine gute oder schlechte Idee war. Jede n falls rettete er mir damit das Leben, denn kurz darauf hörte ich Schüsse und wusste sie haben ihn erwischt.“
Ich legte meine Hand auf seine Schulter. „Er ist auf der Platte zusamme n gebrochen und hat sie mit seinem Körper verdeckt“, sagte ich und James nickte.
Ein glücklicher Umstand, dem er wahrscheinlich das Leben zu verdanken ha t te. Er seufzte tief und schwieg.
„Wo ist denn nun die Pyramide?“, wollte Stevens wissen.
James griff hinter sich, hob seine zusammengerollte Weste hoch und wickelte sie auf. Die kleine Pyramide kam zum Vorschein. Mir kam eine Überlegung. „Es muss noch etwas anderes an ihr dran sein, als eine geistige Einsicht und ein paar
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