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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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tet ging es steil nach unten, bis wir uns in gleicher Höhe mit dem Tunnel des Tempels befanden. Ich sah an Stevens vorbei in den Raum vor uns.
    Plötzlich blieb Stevens abrupt stehen und ich prallte gegen ihn. Er versuchte , mich mit einer Hand zurückzuhalten. Ich spähte über seine Schulter.
    „Oh, nein“, stöhnte ich.
    Es war Maloney, der lang ausgestreckt auf dem Rücken lag. So in etwa musste eine Exekution aussehen.
    „Diese Schweine“, sagte Stevens erstickt.
    Man hatte Maloney auf kurze Distanz in den Kopf geschossen. An den San d steinwänden klebte sein verspritztes Gehirn. Ihm fehlte praktisch der gesamte Hinterkopf. Ich wand mich ab, stützte mich mit einer Hand an die Wand und versuchte , meinen rasenden Atem in den Griff zu bekommen. Nur mühsam konnte ich den erneut einse t zenden Würgereiz unterdrücken. Die Luft war dünn und stickig, wie man es von einem über Jahrtausende hermetisch verriegelten Raum erwarten konnte. Ich zog den erstarrten Stevens an seinem Hemd s ärmel weiter in den Raum hinein, ohne Maloney noch einmal anzusehen. Die bre n nende Frage nach James’ Verbleib trieb mich voran. Wenn ich ihn gefunden hatte, war noch genug Zeit, sich dem Schock zu ergeben oder in Ohnmacht zu sinken.
    Ich rief seinen Namen und Stevens rief nach Max. Im Raum gab es einen Durchbruch und ich trat auf die andere Seite. Hier fanden sich Zeichnungen an den Wänden und eine weitere Tür. James hatte auch diese geöffnet, aber diesmal war es wohl nicht möglich gewesen, ohne sie dabei zu zerstören. Wir stiegen über die Trü m mer und befanden uns in dem Raum, in dem die kleine Pyramide gestanden hatte. Wie erwartet war sie nicht mehr an ihrem Platz. Nur die drei Gesetzest a feln hatten allen Versuchen widerstanden, sie aus dem harten Gestein zu brechen.
    „Verdammt“, murmelte Stevens, doch im Moment war mir J a mes wichtiger als die Pyramide.
    Ich ging weiter und schaute in den angrenzenden Raum, der zum Tunnel führte und zuckte zusammen. Im fahlen Licht einer Stabla m pe lag Max auf dem Boden.
    „Stevens!“ Ich kniete neben Max nieder. Er hatte eine tiefe Bauc h wunde, die noch blutete, was mir zeigte, dass sein Kreislauf noch funktionierte. Sein Glück war, dass er nicht stundenlang in der br ü tenden Sonne hatte liegen müssen. „Er lebt noch, aber sein Puls ist schwach und er hat jede Menge Blut verloren“, informierte ich den herbeigeeilten Stevens. „Schnell“, sagte ich und holte aus dem Erste-Hilfe-Koffer Verbandsmaterial. „Drück ihm das auf die Wunde. Ich laufe nach oben zum Telefon und fordere Hilfe an.“
    Er tat wie ihm geheißen und im Hinauslaufen sah ich, dass die B o denplatte zum Tunnel geschlossen war. Max bedeckte sie zur Hälfte mit seinem Körper. Als mir klar wurde, dass James nur dort unten sein konnte, da wir ihn nirgends sonst gefunden hatten, stieg mein Adrenalinspiegel erneut an, doch ich freute mich nur verha l ten, denn es gab keinen Beweis, dass sie ihn nicht dennoch e r wischt hatten.
    Ich schloss die Augen, als ich an Maloney vorbeikam und lief aus der Pyramide. Hastig erklomm ich den Schacht und rannte zum Unterstand, der das E quipment beherbergte. Die Killer hatten keinen Schaden an der technischen Ausrüstung hinterlassen, scheinbar waren sie sicher, dass sie ohnehin niemand mehr bedienen würde. Zur Au s stattung gehörte ein Satellitentelefon, das ich nervös befingerte, bis ich endlich die eingespeicherte Nummer des Museums fand. Hastig ließ ich mich mit Prof. Dr. Murag verbinden. Ich erklärte dem entsetzten Mann die Lage und orderte bei ihm einen Rettungshu b schrauber, die Polizei und einen Lastwagen mit Särgen. Verdattert nahm er alles entgegen. Ich versprach später weitere Erklärungen abzugeben und legte auf. Dann rannte ich so schnell ich konnte zurück, hob unterwegs zwei Stemmeisen auf, lief mit g e schlossenen Augen an Maloney vorbei und kam außer Atem bei Stevens an.
    „Alles klar, es wird bald ein Hubschrauber da sein“, sagte ich sto ß weise.
    Stevens nickte und starrte verwundert auf die Eisen in meiner Hand. Ich deutete auf die Platte, auf der er kniete.
    „Du glaubst, James ist da unten?“
    Seine Frage klang wenig zuversichtlich, doch ich ließ mich nicht entmutigen. „Hilf mir, ihn etwas nach rechts zu schieben“, sagte ich und packte Max vo r sichtig an den Füßen.
    Stevens stellte sich hinter seinen Kopf und fasste ihn sacht unter den Armen. So bewegten wir ihn von der Platte. Dann drückte ich Stevens ein Eisen in

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