Riskante Enthüllung (German Edition)
eher nach der alten Wei s heit: hast du nichts Gutes zu berichten, so schweige lieber. Deshalb glaubte ich die Mythen beric h teten von etwas sehr Positivem, das zu erleben sich lohnte.
Für James blieb die Frage offen warum sich die alten Berichte so dramatisch anhörten. Da war von glühenden Schlachtrössern die Rede, von furchtbar grellen Lichtblitzen, winderzeugenden Fluggeräten (Hubschrauber?) und vielem mehr, das den Menschen d a mals eine Höllenangst einjagte. Auch dafür hatte ich eine Erklärung anz u bieten.
Man verfügte damals noch nicht über den Wortschatz, um die technischen und modernen Dinge, welche die Menschen von den Göttern sahen und hörten, treffend zu beschreiben. Deshalb ist eine Übersetzung heute auch so schwierig und manchmal geradezu aussichtslos. Ich bat James , zu versuchen , einen Elektroherd zu beschre i ben, ohne die Worte Strom, elektrisch, Schalter und Kabel zu benu t zen. Er gab sich alle Mühe.
„Ein großer Kasten, der oben vier runde flache Eisen hat. Dort stellt man den Topf drauf und dann dreht man an dem … ach so, nein. Durch ein langes … Seil fließt eine Kraft oder eine Energie, die dafür sorgt, dass die Platte unter dem Topf heiß wird und das Wasser kocht.“
Stolz reckte er den Hals. Ich nickte lobend, konnte mir jedoch, wie üblich, e i ne Bemerkung nicht verkneifen.
„Das war ganz toll, James. Stellen Sie sich nun bitte vor, ein stei n zeitlicher Archäologe solle damit etwas anfangen. Er würde sich fr a gen was für eine seltsame Kraft das war, die das lange Seil entlang kroch und sogar Wasser zum Kochen brachte. Sofort würde er vermuten der Berichterstatter musste von einem Gott gesprochen haben! Nur ein Gott könnte über eine solche unsichtbare Kraft verf ü gen. Er konnte ja nicht wissen, dass hier ein ganz simpler Herd beschri e ben wurde, wo zu seiner Zeit Strom noch nicht existierte. Wie soll man etwas erklären, das nirgends in der bekan n ten Welt existiert? Es gibt keine Anhaltspunkte, keine Worte d a für.“ James antwortete nicht. Er blickte nachdenklich in die Weiten der Wüste, während ich weitersprach. „Und nun stellen Sie sich vor, sie wollten auf diese Weise einen Computer in seiner Funktion beschreiben. Das gäbe ein noch viel merkwürdigeres Bild, zumal zu einer Zeit, in der es noch keine Schriftzeichen gab. Die Nac h fahren würden auf alles Mögliche schließen, nur nicht auf das was es ist. Dementsprechend müssen wir uns heute bei alten Beschre i bungen von Flugapparaten mit Berichten von Donnervögeln und äh n lich Fantastischem abfinden. Man muss das Unvermögen der Sprache berüc k sichtigen und versuchen , an den richtigen Stellen technische Begriffe einfließen zu lassen und schon wird das b e schriebene Bild klarer.“
„Das wäre eine Möglichkeit, aber es bleibt doch pure Verm u tung. Man könnte praktisch alles einfügen was einem in den Kram passt“, wandte James wie i m mer skeptisch ein und beugte sich erneut über die vorliegenden Fotografien. „Sehen wir mal weiter. Dieses Bild zum Beispiel: Das hier ist Mut, die Urmutter. Sie liegt in etwas, das man mit einer Truhe vergleichen könnte, mit selts a men Schläuchen. Aber was ist das außen herum?“
„Technische Begriffe einfügen“, erinnerte ich und studierte das Bild. „Ich finde, es sieht aus wie ein Raumschiff und sie liegt wahrscheinlich in einer Tr u he, in der sie bestrahlt wird oder so etwas, künstlich befruchtet, würde ich sagen. Der Text heißt: Die Mutter des Pharao hat ihn durch „Sonnenstrahlen“ direkt empfangen. Das erinnert uns wieder an Maria, die Jesus auch durch himmlische Einwi r kung empfing.“
Abwartend sah ich ihn an. Würde er von jetzt an jede weitere Ko n versation mit mir ablehnen, oder endlich die naheliegenden Schlüsse ziehen? Er schwieg, überrumpelt. Ich nutzte die Abw e senheit von Gegenargumenten und fuhr fort.
„Der erste Mensch wurde in keiner irdischen Religion auf norm a lem Wege empfangen. Immer war etwas himmlisches daran beteiligt. Auch das halte ich für einen Hinweis.“
Sein Finger fuhr über den folgenden Text.
„Osiris befiehlt euch, seinen Kindern, folgt den Gesetzen. Vergr a ben in eurer Erde über viele tausend Jahre, findet und lest sie … nein … lebt sie, geschrieben auf eisernen Tafeln.“
James wirkte verdutzt. Ich nickte eifrig. „Darüber steht auch e t was im ägypt i schen Totenbuch.“
„Die Zehn Gebote der Außerirdischen?“, fragte er amüsiert.
„So ähnlich, jedenfalls
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