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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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mit meinem beginnen, als Tommy plötzlich markerschütternd au f schrie.
    Zuerst begriff ich nicht was passiert war. Als ich näher kam, sah ich ihn auf dem Bauch liegen, bewegungslos, die Hände aufgestützt, Auge in Auge mit e i nem mächtigen roten Skorpion.
    James stand daneben und lachte lautlos. Er machte keine Ansta l ten ihm zu helfen, obwohl Tommy ihn anflehte. Tommy musste wohl gestolpert, gestürzt und direkt vor dem Tier gelandet sein. Ich hatte noch die kleine Schaufel in der Hand, mit der ich im Sand nach vermissten Dingen suchte. Mit einer schnellen Bew e gung stach ich unter dem Tier in den Sand und schippte es in hohem B o gen in die Wüste.
    Mit einem Satz war Tommy auf den Beinen und ich befürchtete einen Auge n blick, er würde mir in die Arme springen.
    „Haben Sie das gesehen?“, fragte er James, packte dessen Ärmel und schütte l te ihn. „Ist das nicht eine tolle Frau? Hat gar keine Angst vor diesem Ungeheuer, ich begreife das nicht, ich wäre fast gesto r ben.“
    In einer Geste der Verzweiflung raufte er sich die Haare. Ich machte eine a b wehrende Handbewegung. Es schmeichelte mir ein wenig, aber es war nicht mein Verdienst nicht übertrieben ängstlich auf Kleingetier jeglicher Art zu reagieren. Ich war so auf die Welt g e kommen und hatte damals meine Mutter damit entsetzt.
    „Bei ihrem Beruf wäre Angst vor Insekten auch sehr störend, schließlich wü h len Archäologen immerzu in der Erde herum“, lachte James und fasste sich sinnierend ans Kinn. „Ich kann mich noch erinnern als ich damals im Dschu n gel Venezuelas in eine schmale, dunkle, glitschige Felsnische griff … “
    „Das hätte ich nie getan!“, rief Tommy dazwischen, „Hören Sie bloß auf d a von zu erzählen, ich will gar nicht wissen was drin war.“
    Er hielt sich die Ohren zu und verschwand mit schnellen Schri t ten in Ric h tung Küchenzelt.
    „Was war denn drin, in der Nische, hm?“
    James grinste. „Nichts, natürlich.“
    „Aber Sie erzählten doch gerade … “
    „Ich wollte nur sagen, dass es mir unheimlich war hinein zu fa s sen und dass meine Finger zum Glück auf nichts Haariges oder Schleim i ges trafen.“
    Wir amüsierten uns köstlich über die Tatsache, dass unsereins aber auch wirklich überall hineingreifen würde. Ich schaute in die Ric h tung, in die Tommy verschwunden war.
    „Jetzt wissen wir wenigstens wie wir im Notfall mit ihm fertig we r den. Wir brauchen ihm nur einen Skorpion als Wachhund ins Zelt zu setzen und er wird sich nie mehr bewegen.“
    James schenkte mir ein schallendes Lachen, das tief in mir vi b rierte. Selten sah ich ihn in vergnügter Stimmung. Das Lachen stand ihm gut, machte ihn um Jahre jünger.
    James half mir das große Zelt aufzustellen, was sich als nicht so einfach darstellte. Ich zog immer wieder an den falschen Schnüren, sodass es zweimal zusammenfiel, was James mit einer hilflosen Armg e ste und einem nachsichtigen Grinsen hinnahm. In solch praktischen Dingen war ich eine Null und verließ mich gern auf männliche Unte r stützung.
    „Hat Tommy eigentlich den Laptop wiedergefunden?“, fragte ich James und tauchte hinter dem Zelt auf, wo ich einen Hering tief in den Sand gerammt ha t te.
    „Ja“, brummte er von der anderen Seite des Zeltes. „Leider ist dem verdam m ten Ding nichts passiert.“
     
    Es wurde später Nachmittag bis das Camp wieder geordnet war. Lang ausg e streckt hingen die Männer erschöpft auf den Stühlen oder hatten einfach ihren Kopf auf die Tischplatte sinken lassen.
    Wir hatten unsere erste Mahlzeit für heute eingenommen und seh n ten uns nach Ruhe. Aber ich konnte meine Neugier nicht in den Griff bekommen.
    „James, bitte wandern Sie mit mir zur Pyramide. Wir müssen doch nachsehen was der Sturm angerichtet hat. Ich halte das auf keinen Fall bis morgen aus.“
    Er ruhte auf einem Regiestuhl und hatte die ausgestreckten Beine auf dem langen Tisch abgelegt. Ich stand vor ihm und betrachtete ihn. Seine Augen w a ren geschlossen und er machte den Eindruck eingeschlafen zu sein, doch darauf wollte ich im Moment keine Rücksicht nehmen. Ich stützte mich auf den Ar m lehnen seines Stuhls ab und pustete in seine wirr auf der Stirn liegenden Haare. Er öffnete ein träges Auge.
    „Muss das sein?“
    „Es muss“, beharrte ich. „Oder ich gehe allein.“
    „Oh nein, allein gehen Sie nicht. Dazu ist es zu weit und es wird bald dunkel.“
    Ich formte einen perfekten Schmollmund und mein Blick war be t telnd, sodass er sich

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