Riskante Enthüllung (German Edition)
stieß damit gegen das Teeglas und trank sie dann auf einmal aus.
„Dann erklären Sie mir doch bitte was Sie zu Ihrer Sichtweise g e bracht hat, Johanna“, sagte er und lehnte sich zurück.
„Meinetwegen, aber in Kurzform, ich bin todmüde.“ James und Max sahen mich gespannt an und ich überlegte, wo ich anfangen sol l te. „Was wir heute über die ägyptische Zivilisation wissen ist zwar eine Menge, aber Sie geben mir sicher r echt, dass vieles Rätsel au f gibt.“
„Das ist wahr“, gab James zu. „Aber ich halte es für wenig hil f reich , sich in a benteuerlichen Spekulationen zu ergehen.“
„Richtig. Das tue ich auch nicht. Ich lege Ihnen jetzt ein paar Fa k ten vor, die Ihnen sicher bekannt sind, die man aber immer wieder gerne vergisst, und dann können wir uns über mögliche Theorien unterhalten.“
„In Ordnung, legen Sie los“, sagte James und Max grinste zufri e den.
„Nehmen wir als Grundlage an was uns die Ägyptologen bisher vorgelegt haben, dann stand das alte Ägypten plötzlich und übe r gangslos mitten in einer fantastischen Zivilisation. Große Städte und riesige Tempel, perfekte Kanalisation, Pyramiden von überdimensionaler Größe, prunkvolle in Fels gehauene Gräber, Prach t straßen und so weiter. All dies schoss plötzlich aus dem Boden. Wie war das Land ohne erkennbare Vorgeschichte dazu in der Lage?“ Das mich umgebende Schweigen ermunterte mich fortz u fahren. „Kommen wir zur Cheopspyramide. Entspringt es dem Zufall, dass die Höhe der Pyr a mide mit einer Milliarde multipliziert der Distanz Erde/Sonne en t spricht? Läuft zufällig durch die Pyramide ein Meridian, der Kont i nente und Ozeane in zwei genau gleiche Hälften teilt? Außerdem liegt die Pyramide exakt im Schwerpunkt der Kontine n te. Und das ist noch nicht alles. Der Umfang der Pyramide geteilt durch die doppelte Höhe ergibt die Zahl 3,14. Und die Erbauer haben den felsigen U n tergrund genauestes nivelliert. Wie haben sie das gemacht?“ Ich nip p te an meinem Tee und die beiden Männer schwiegen. „Uns ist nicht bekannt, mit welchen Maschinen die Baumeister Stollen in den Felsen trieben. Womit wurden sie erhellt? Weder in den tiefen Felsgräbern noch in den Pyramiden wurden Fackeln benutzt, denn man könnte die rußigen Spuren noch heute sehen. Wie und w o mit wurden die Riesenblöcke aus dem Felsen gesägt? 2 600 000 riesige Blöcke wu r den aus den Steinbrüchen geschnitten, geschliffen und auf der Ba u stelle millimetergenau zusammengefügt. Mehrere hundertta u send Arbeiter wären nötig gewesen, um die zwölf Tonnen schweren Blö c ke mit Seilen über hölzerne Rollen eine schräge Rampe hinaufzuzi e hen, wofür es übrigens nicht annähernd so viel Holz wie benötigt in Ägypten gab.“
„Wir wissen nicht, wie sie das gemacht haben, aber Tatsache ist doch, dass sie es irgendwie geschafft haben müssen“, unterbrach James.
Ich ließ mich nicht irritieren und erläuterte weiter meine Überl e gungen.
„Aber wie hätte das Land, dessen einzig fruchtbare Felder im Nildelta lagen, diese vielen Menschen über viele Jahre hinweg e r nähren sollen? Die geschätzte Einwohnerzahl der großen Städte ist bereits viel zu astronomisch, gegenüber den Ernteerträgen. Aber das ist nicht der Punkt. Die Unmöglichkeit der gesa m ten Theorie beweist eine einfache Rechnung: Bei zehn aufgetürmten Blöcken pro Tag, hätten die Arbeiter in etwa 250 000 Tagen, das sind 664 Jahre, die 2,5 Millionen Steinklötze zur Cheopspyramide aufg e türmt.“ Max gab einen Laut der Überraschung von sich und James schwieg. Ihm waren die Zahlen sehr wohl bekannt. „Und das alles nur für die Laune eines Pharaos, der die Vollendung seines Werkes nie erlebt hätte, aber vo r sorglich schon mal einen Sarkophag für sich hat einbauen lassen?“ Ich musste selbst darüber lachen, so hirnverbrannt erschien mir diese Erklärung.
James holte tief Luft. „Nein, dafür ist die Pyramide auch viel zu alt. Es kann sich nicht um sein Werk gehandelt haben.“
Ich war überrascht und erfreut , das von ihm zu hören. Also hatte er sich doch eigene Gedanken gemacht. Ich erläuterte ihm meine The o rie.
„Cheops war ein Betrüger. Er wollte das vorhandene Monument für seine Unsterblichkeit nutzen, aber etwas scheint schief gega n gen zu sein, denn der Sarg blieb leer und man hatte für seine Reise ins Jenseits auch keine Gemälde angebracht oder gar den Raum für ein Grab hergerichtet.“
Max schüttelte den Kopf. „Aber wenn
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