Riskante Enthüllung (German Edition)
Wenn wir den Text en t ziffern könnten … “
Ich schüttelte den Kopf. „Du hast sie doch selbst gesehen, J a mes. Ich habe keine Ahnung mit welchem Code ich da rangehen soll. Selbst Computer werden Jahre dafür brauchen, wenn sie es überhaupt schaffen. Denke bitte an die kle i nen Holztäfelchen, die bei den Monolithen auf den Osterinseln gefunden wu r den. Bis heute konnte sie noch niemand entschlüsseln.“ Er seufzte entm u tigt und ich fuhr fort. „Aber ich stimme dir zu, sicher hinterließ Nommo eine Art Gebrauchsanweisung, doch vielleicht sind wir dafür wirklich noch Gener a tion en zu früh dran.“
Die anderen hatten ihr Gespräch abgebrochen und James und mir gelauscht.
„Warum glaubt ihr, dass ein Computer damit Probleme haben wird?“, wollte Stevens wissen, in tiefem Glauben an die techn i schen Möglichkeiten unseres Jahrhunderts.
„Weil es Millionen von Möglichkeiten gibt. Ein einzelnes Ze i chen könnte e i nen ganzen Satz bedeuten oder einen noch größeren Inhalt verbergen. Es könnte sich auch um eine geistig gemeinte Entspr e chung handeln. Die ägyptischen Hieroglyphen kennen keine Vokale, doch man fand es heraus, weil sie noch nicht so alt sind, dass Me n schen sie nicht begreifen könnten. Die Zeichen Nommos könnten mehr als zehntausend Jahre alt sein, was bede u tet, dass die Menschen noch keine Schrift kannten und die Zeichen wahrscheinlich für G e nerationen in der Zukunft gedacht sind, die weit genug entwickelt sein werden, um den Code zu knacken.“
„Habt ihr es nicht mal versucht?“, fragte Maloney verständnislos.
„Doch natürlich, aber wir erkannten, dass wir diese Lebensau f gabe lieber den teuren Computern bei S.E.T.I. überlassen“, sagte James und grinste Max an.
„Gern, dafür haben wir sie ja“, bemerkte dieser.
Ich seufzte und fragte Max, ob wir uns jetzt einig wären. Er blickte in die Runde und alle stimmten zu. Das Projekt würde weiterhin g e heim bleiben und die Arbeiter würden, so leid es mir für sie auch tat, nichts von der Botschaft der Pyramide erfahren.
„Okay, dann sollten wir jetzt eine abschließende Nachricht an Troja senden“, sagte ich zu James und löste damit einen irritierten G e sichtsausdruck bei ihm aus.
„Verdammt, den hatte ich völlig vergessen.“
Wir trennten uns von den Männern, die sich später wieder der anderen Ba u stelle widmen wollten, um zu entscheiden ob man weiter nach dem Haupteingang suchen sollte, oder ob das im Hi n blick auf die neue Situation nicht mehr nötig war.
Die Aufregungen wollten kein Ende nehmen und uns blieb kaum Zeit etwas zu ruhen, die Eindrücke zu verarbeiten und unsere gemeinsame Zeit zu geni e ßen. Was nun vor uns lag erschreckte mich und ich sehnte mich danach fernab aller Probleme meiner Arbeit nachzugehen, routinierte Handgriffe zu tun und langatmige Berichte zu tippen, als läge die Erlösung in Dingen, die ich stets ungern erl e digte. Ich erkannte, dass man gerade diese Dinge brauchte , um den Geist zu beruhigen und Kraft zu tanken.
James machte einen angespannten Eindruck, als er neben mir herging, als b e nötige auch er dringend ruhigere Zeiten und würde sich nie mehr über ereigni s lose Tage beklagen.
Tommy saß in einem Campingstuhl als wir eintraten und blickte uns mit ve r steinertem Gesicht entgegen.
„Jetzt reicht es, Tommy“, platzte ich heraus. „Wir haben die Stra h lung freigelegt und möchten, dass du deinem Auftraggeber eine a b schließende Meldung schickst, damit er Bescheid weiß.“
Tommy schwieg und betrachtete prüfend seine Fingernägel, als sei ich ein durchsichtiges Geistwesen, für dessen Wahrnehmung er keine Sinne besaß. Ich hatte den Computer aus dem Truck geholt und ihn auf das kleine Klapptisc h chen gestellt. James kniete neben mir im Sand und forderte Tommy wiederholt auf, uns über Troja aufzukl ä ren. Doch dieser schwieg beharrlich und drehte den Kopf zur Seite, als wolle er mit dieser Geste seine Gleichgültigkeit unterstre i chen. Ich tippte die E-Mail Adresse ein und wartete. Der zu übermittelnde Text lautete:
„Pyramide geöffnet. Leerer Sarkophag gefunden. Strahlung bei Öffnung erl o schen. Unternehmen ein Fehlschlag.“
„Ich fürchte niemand wird das glauben“, wandte James ein und kaute an se i ner Unterlippe.
„Aber wie können wir den Typ sonst los werden?“, fragte ich und machte eine hilflose Geste.
James zuckte mit den Schultern und setzte sich auf seine Waden zurück. „Schreib doch: Strahlung
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