Riskante Enthüllung (German Edition)
entdecken, der sich mit e i ner Schaufel den Weg frei machte. Max kam auf mich zu und ich schob Tommy zwischen uns, damit er mit dem nächsten Teammitglied seinen Frieden machen konnte. Stevens, den ich hinter Max’ Rücken erblickte, winkte ich ebenfalls he r bei. Sie lauschten interessiert Tommys Worten und spekulierten wild darüber, um wen es sich bei dem großen Unbekannten handeln könnte. Unzählige am e rikanische Namen fielen und es schien halb Amerika in Frage zu kommen.
„Meine Herren“, unterbrach ich die Diskussion. „Das bringt uns jetzt nicht weiter, denke ich. Was macht James eigentlich da u n ten?“
Wir blickten gemeinsam in den schachtähnlichen Burggraben, wo James sich an den Grundmauern der Pyramide zu schaffen machte.
„Er meint etwas entdeckt zu haben“, sagte Max.
„Und das sagst du mir erst jetzt?“
Ich rutschte langsam rückwärts die schräge Sandwand hinab, bis ich dicht neben James sauber auf meinen Füßen landete. Der Sand rieselte heftig nach und James bedachte mich mit einem missbill i genden Stirnrunzeln.
„Dort drüben ist der Einstieg“, sagte er und deutete in die Ferne.
Ich beschloss die Kritik zu überhören und befragte ihn nach dem Sinn seiner schweißtreibenden Aktivitäten.
„Ich verfolgte den Verlauf der Steinquader und glaube hier liegt der Eingang.“
Er zeigte mir die fragliche Stelle. Tatsächlich verlief das Gemäuer plötzlich nicht mehr schräg, sondern horizontal, als ob es sich um die oberen Steine eines Eingangs handelte. Aufgeregt ergriff ich die Schaufel und begann den blocki e renden Sand davor zu entfernen. James lachte und nahm mir die Schaufel aus der Hand.
„Lass mich das machen, Joe. Nach zehn Minuten bist du fix und fertig, wenn du so weiter machst.“
Er krempelte die Ärmel seines weißen Hemdes weiter nach oben und begann mit der Arbeit. Auf seinem Rücken hatte sich ein v-förmiger nasser Fleck gebildet und das Hemd klebte an seiner dun k len Haut. Wie gewöhnlich beeindruckte er mich durch seine erotische Ausstrahlung und ich betrachtete fasziniert das Spiel seiner Muskeln, die sich bei jeder Bewegung anspannten. Gemü t lich lehnte ich mich an die steile Sandwand und genoss das Scha u spiel. Wie hatte ich bloß auf die Idee kommen können selbst zu graben und mir die Show entgehen zu lassen?
Zu meinem Bedauern stoppte er nach einer Weile und grub mit den bloßen Händen nach.
„Sieh her, ein Relief!“
Ich kniete neben ihm nieder und half beim Wegschieben des rötl i chen Sandes.
„Du hast r echt, es ist ein Eingang.“
Wie Hunde, die ihre angegammelten Lieblingsknochen wiederfi n den wollen, buddelten wir weiter, bis ich plötzlich zu lachen anfing.
„Hör auf, James. Lass uns die Arbeiter rufen, sie sollen professionell weite r machen.“
Er stutzte, lachte mit mir und nahm mich in die Arme. Sein Hemd war völlig durchnässt und sein Herz klopfte wild gegen meine Brust.
„Wir sind ziemlich verrückt, was?“, keuchte er.
„Besessen.“
In seinen Augen glitzerten goldene Punkte, wie die aufglimme n den Funken einer Wunderkerze.
„Ich bin besessen von dir“, sagte er, und küsste mich ausda u ernd.
Nun tanzten die goldenen Lichter vor meinen Augen und ni e mals hätte ich gedacht, dass sich einmal das Glück der erfolgre i chen Arbeit mit dem Glück einer Beziehung vereinen könnte. Es setzte eine Kraft in mir frei, kribbelnder denn je, fast zu schön , um wahr zu sein. Ich verlor jeden Zeitbegriff, ging ganz auf in dem sinnlichen Gefühl der Berührung, das sich in meinem Körper au s breitete. Einen Moment länger und ich hätte nicht mehr sagen können wo er anfing und ich aufhörte. Wir begannen buchstäblich zu einem Wesen zu verschme l zen, zu einem einzigen besessenen Ägyptologen mit Brüsten und männl i chen Genitalien.
„Hey, was geht da unten vor?“, hörte ich Max rufen, der uns damit vor der Zellverschmelzung rettete.
Zögerlich und atemlos trennten sich unsere Lippen und wir brauchten einen Augenblick , um wieder ganz ins Hier und Jetzt zurückz u kehren. James fand zuerst Worte und gab die erfreuliche Nachricht vom Auffinden des Eingangs weiter. Jubel brach über unseren Kö p fen aus und James lächelte nicht ohne Stolz. Ich legte meine Wange an seine Schulter, schloss die Augen und wünschte inständig ich könnte die Zeit an genau dieser Stelle eine Weile a n halten. James rührte sich schließlich und ich ließ ihn widerstrebend los.
„Komm mit Joe“, sagte er. „Wenn alles
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