Riskante Enthüllung (German Edition)
organisieren, während er den Händler von Koffern und Übe r seekisten aufsuchte. Ich war einverstanden und wir trennten uns.
Als ich ins Zelt kam , lag James nackt auf dem Bauch und hatte das Gesicht auf seine gekreuzten Arme gelegt. Sein schneeweißer Hintern leuchtete zwischen den dunklen Decken und ich musste lachen, riss mich aber zusammen, denn ich hatte den Eindruck, dass er schlief. Ich entledigte mich leise meiner Kleider und legte mich neben ihn. Plötzlich lächelte er.
„Massierst du mir den Rücken? Anscheinend habe ich meinen alten Knochen heute zu viel zugemutet.“
Ich setzte mich mit einer Bemerkung des mitfühlenden Beda u erns breitbeinig über das blasse Hinterteil und begann mit der Massage seiner festen Muskelpartien. An den Schultern fühlte ich harte Ve r spannungen und musste mehr Kraft einsetzen, um eine Wirkung zu erzielen. Ebenso gut hätte ich versuchen können einen ledernen Ball durchzukneten und fragte mich ob er überhaupt spürte, dass ich ihn berührte. Doch nach einer Weile begann er zu stöhnen, teils genüs s lich, teils schmerzhaft und dirigierte mich mit knappen Lauten an die dringendsten Stellen.
„Willst du heute nicht mehr nach draußen gehen?“, testete ich vo r sichtig an.
Es war noch nicht spät und ich war noch viel zu aktiv , um schon zu schlafen. Ein Gläschen Wein in der frischen Abendluft bei einer ne t ten Unterhaltung schien mir verlockender zu sein.
„Nein. Die Arbeit ist so weit erledigt“, sprach er erstickt in den Stoff des Schlafsackes.
Er schien meine Frage nur auf die Arbeit bezogen zu haben, nicht auf die Gestaltung des heutigen Abends. Dann legte er den Kopf seitlich und seine Stimme klang wieder ungedämpft.
„Wir haben alles übersetzt, was wir verstehen konnten, alles katal o gisiert und jetzt heißt es nur noch: graben, graben, graben. Wenn ich den Eingang offen habe, widme ich mich wieder der Tempelanlage. Ich habe sowieso schon zu viel Zeit verloren.“
Ich knetete weiter seinen Rücken und dachte nach. Er hatte r echt und mir wurde bewusst, dass meine Zeit nun abgelaufen war. Was sollte ich tun? Als hätte er meine Gedanken gelesen, sprach er das Thema an.
„Du könntest morgen dein Visum verlängern lassen und vorerst bei mir bleiben. In zwei Monaten breche ich hier alles ab für eine Sommerpause. Wir kön n ten erst deine Angelegenheiten in Deutschland klären und dann könntest du mit mir in die Staaten fliegen. Ich habe ein hübsches kleines Häuschen im sonnigen Kalifornien, das dir g e fallen wird.“
„Aber dann habe ich keinen Job mehr“, unterbrach ich seine Träume.
„Das ist kein Problem“, meinte er im Brustton der Überzeugung. „Mein Inst i tut wird vor Freude in die Hände klatschen, wenn sie dich bekommen können.“
„Oh. Danke“, sagte ich und war ehrlich beschämt.
„Nicht aufhören“, bettelte er und ich setzte meine Finger wieder in Bew e gung.
„Das ist ein gewaltiger und wichtiger Schritt für mich“, sagte ich gedankenvoll.
Er drehte sich unter mir um und ich platzierte mich neu, unte r halb seiner stolzen Männlichkeit, die sich ebenfalls von meiner Massage angesprochen g e fühlt haben musste und erwartungsvoll bebend in den Zelthimmel ragte. Ansonsten machte James einen etwas abg e spannten Eindruck und ich beschloss die verlockende Einladung seines Körpers vorerst zu ignorieren und das wichtige Gespräch for t zuführen.
„Das weiß ich doch, Joe“, sagte er verständnisvoll und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. „Was sollen wir tun? In Deutsc h land leben? Entscheide du.“
Ich musste grinsen bei der Vorstellung wie wir zusammen in me i nem Zimmer in der Wohngemeinschaft hausen würden, bis wir eine passende Wohnung g e funden hätten. Ich fand die Idee im Ausland zu leben faszinierend und hatte nichts dagegen mit ihm zugehen. Es war nur der endgültige Schritt, den ich dafür tun musste, vor dem ich zurückscheute. Ich liebte ihn wirklich, aber reichte es für ein ganzes Leben? Er war ein fantastischer Liebh a ber, humorvoll, und er teilte die gleiche berufliche Leidenschaft mit mir. Warum zögerte ich also noch?
„Meinst du, wir passen nicht zusammen?“, fragte er mit geru n zelter Stirn, als hätte ich meine Gedanken laut ausgesprochen.
„Nein, nein das denke ich nicht. Du bist der einzige Mann der zu mir passt, da bin ich ganz sicher. Vielleicht bin ich nur nicht so abe n teuerlustig wie ich immer dachte.“
Er schwieg und betrachtete mich nachdenklich. Die
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