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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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kostbar. James schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn und lachte.
    Die Arbeiter gingen an uns vorbei und stiegen in den Schacht, in dem James die Eingangstür gefunden hatte. Ich war froh ihnen noch ein bisschen zusehen zu können und setzte mich an den oberen Rand über ihren Köpfen, wobei ich aufpasste keinen Sandrutsch zu veru r sachen, der alle bisherige Arbeit zunichte machen und mir den Zorn des Kirk einbringen würde.
    James ging mit ihnen hinunter und half den Sand fortzuschaffen, was zu be o bachten mir ein genüssliches Vergnügen bereitete. Jede seiner Bewegungen war geschmeidig und schien wohl überlegt zu sein. Niemals machte er etwas tollpa t schiges, wie beispielsweise Max. Präzise wie ein Uhrwerk saßen seine kraftvollen Handgriffe. Das verschwitzte Hemd hatte er ausgezogen und bot mir nun den stattlichen Anblick seines gebräunten, wohlgeformten Oberkö r pers.
    Als mein Magen sich meldete bemerkte ich, dass wir nichts zu Mi t tag gegessen hatten und es bereits fast achtzehn Uhr war. Ich machte James ein Zeichen und deutete auf mein Handgelenk. Er nickte mir zu und ordnete an, dass die Arbeiter noch eine halbe Stunde weite r machen sollten. Dann kletterte er an der dafür vorgesehenen flach e ren Stelle behände nach oben.
    „Kein Wunder, dass ich am Verhungern bin“, klagte er. Ich bot ihm ein Taschentuch an, mit dem er sich übers Gesicht wischte. „Lass uns was essen, d u schen und uns diskret zurückziehen“, schlug er vor. Eine verlockende Idee.
    Langsam stapften wir durch den Sand zurück zum Camp. Die tief stehende Sonne wärmte meinen Rücken und ließ James’ Obe r körper wie eingeölt glänzen.
    „Woher hast du eigentlich die längliche Narbe an deinem rechten Schulte r blatt?“, wollte ich wissen und strich ihm sanft über die Stelle.
    „Ach, das war eine blöde Sache“, begann er.
    Ich erwartete einen Bericht über eine extrem gefährliche Situat i on bei einer Ausgrabung, bei der er durch heldenhaftes Handeln sich und andere im letzten Moment vor furchtbarem Unheil gere t tet hatte. Er blieb stehen und holte tief Luft. Das Gehen im we i chen Sand war immer wieder eine schlauchende To r tour, auch wenn der Körper relativ schnell für kräftige Muskeln im Wadenb e reich sorgte.
    „Rostiger Stacheldraht.“
    „Wie bitte? Würde es dir etwas ausmachen etwas ausschweife n der zu beric h ten?“
    Er lachte und wischte sich mit dem Taschentuch übers Gesicht. „Ich war damals mit ein paar Nachbarjungen unterwegs und wir kletterten durch einen St a cheldrahtzaun in ein Grundstück auf dem ein verlassenes Haus stand. Es hieß dort spuke der alte E m merson, was wir natürlich überprüfen mussten.“
    Schade, also keine Heldengeschichte, sondern nur ein Jungenstreich, der ble i bende Spuren hinterließ.
    „Habt ihr den Geist gefunden?“
    „Nein, nur einen Nachbarn, der uns seinen Hund hinterher jagte. Ich bin so schnell durch den Zaun geschlüpft, dass ich mir das Hemd und meine Schulter dabei aufriss.“ Er lachte darüber, doch seine Mu t ter war sicher nicht besonders amüsiert gewesen. „Zehn Stiche stellten mich wieder her“, fügte er hinzu und ich verzog das G e sicht.
    „Sollten wir jemals Kinder haben, bloß keine Jungs“, sagte ich.
    „Dann sollten wie es lieber bleiben lassen, denn in meiner Fam i lie gibt es nur Jungs“, informierte er mich lachend.
     
    Nach dem Essen saß ich mit Stevens beisammen, während J a mes sich um se i ne Körperpflege kümmerte.
    „Wir fahren am besten um acht Uhr los“, empfahl er und zünd e te sich eine amerikanische Zigarette an.
    „Um neun“, pokerte ich.
    „Halb neun.“
    „Okay“, sagte ich. „Aber du musst mich wecken. Ich habe nie e i nen Wecker dabei und nur eine altmodische Armbanduhr, die sich damit begnügt, nichts weiter zu können als die Zeit anzeigen.“
    „Kein Problem“, sagte er grinsend. „Ihr Wühlmäuse nehmt es wohl nicht so ernst mit dem Aufstehen. Beneidenswert.“
    „Andere schon. James zum Beispiel“, erklärte ich, „aber ich bin ein Morge n muffel und arbeite lieber bis spät in die Nacht hinein. Da kann man sich das spätere Anfangen schon leisten.“
    „Das kenne ich, ich bin auch ein Nachtmensch.“
    Dann erklärte er mir, er kenne bereits den Laden, wo er den pa s senden Koffer für die Pyramide besorgen sollte. Ein E-Mail an die richtige Stelle hätte eine sofortige Klärung ergeben. Ich solle in der Zwischenzeit im Museum die Abholung des eingesargten Ureinwo h ners

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