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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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vorbei ist werden wir viel Zeit fürei n ander haben und ich hoffe, das wird bald sein.“
    Er sprach mir aus der Seele, denn gab es etwas schlimmeres, als die permane n te Anwesenheit anderer Menschen um ein verliebtes Paar, das den Rest seines Lebens vorzugsweise auf einer einsamen Insel verbringen würde, wo die einz i gen Zeugen ihres Glücks ein paar Palmen und die ein oder andere Winkerkrabbe wären? Ein bedauer n des Lächeln umspielte James’ Mundwinkel und ich folgte ihm heraus, aus dem künstlich geschaffenen Tal um die Pyramide.
    Arbeiter wurden eingewiesen und die Männer diskutierten über die benötigten Werkzeuge, die man von der Tempelbaustelle herbeischaffen musste. Sie sta n den sich kreisförmig gegenüber, im Hintergrund das strahlende Bauwerk, das bereits sehr früh in se i ner Geschichte aus den Augen der Menschen verschwu n den sein musste, denn der weiße Kalkstein blendete in der Sonne, als sei er erst letzte Woche zusammengesetzt worden. Ich blinzelte und vermisste meine So n nenbrille.
    „Jemand muss nach Kairo fahren“, hörte ich Max sagen.
    Ich trat näher und erkundigte mich nach dem Grund. Wir verfügten über g e nug technische Möglichkeiten , um alle benötigten Dinge beim Museum oder beim Amt für Altertümer anfordern zu können. Max setzte mir die Gründe auseinander.
    „Wir wollen doch die kleine Pyramide geheim halten, also muss jemand einen nach den richtigen Maßen angefertigten Koffer ka u fen, in dem wir sie unte r bringen können, damit man sie außer Landes bringen kann. Beim Zoll werden sie denken, ich bin ein esoterischer Spinner, der nie ohne seine Pyramide zur Gemüsekonservierung ve r reist. Sie trägt keine Schriftzeichen, sieht nicht mal altertümlich aus, also wird sie nicht als antiker Kunstgegenstand deklariert we r den.“
    „Außerdem kann man im ganzen Land kitschige Nachbildungen der Pyram i den als Souvenir kaufen“, fügte ich hinzu.
    „Bei dieser Gelegenheit könnte man für den fachgerechten Tran s port unseres Tunnelbewohners sorgen“, warf James ein.
    „Wer soll fahren?“, fragte ich und blickte mich um.
    Max deutete auf James, der jedoch heftig mit dem Kopf schütte l te. „Auf keinen Fall. Ich bleibe und überwache das Öffnen der Pyram i de.“
    „Ich fahre“, sagte Stevens und trat einen Schritt vor. „Aber ich habe keine Ahnung wie das mit dem altertümlichen Verstorbenen g e handhabt werden soll.“ Man sah ihm an wie unangenehm ihm die Vorstellung war diesen jemals in seiner ganzen vertrockneten Scheu ß lichkeit wiedersehen zu müssen.
    Max blickte auffordernd in meine Richtung und mir krampfte sich der Magen zusammen. Ich wollte James nicht verlassen mü s sen, doch alle lächelten mich an, als prangere das Mal des Schwa r zen Peters auf meiner Stirn. Hilfe suchend sah ich James an, doch er hob bedauernd die Hände.
    „Da ich nicht mitfahren kann, bist du leider die Einzige für di e sen Job, Joe.“
    Ich kniff die Augen zusammen und funkelte ihn an. Warum fiel er mir in den Rücken? Bestätigte sich meine Annahme, dass die ve r gammelten Knochen in der Metallkiste ihm wichtiger waren, als meine wehrte Anwesenheit? Mühsam unterdrückte ich die au f kommende Wut und versuchte , Professionalität vor Egozentrik walten zu lassen. Erst kam die Arbeit, dann das Vergnügen, wie mir meine Mutter bereits seit frühester Kindheit zu predigen pfle g te. Ich stemmte die Hände in die Hüften und mied James’ Blick.
    „Also gut, dann fahren wir, Stevens. Wann geht’s los?“
    „Sofort, von mir aus“, sagte er unglücklicherweise.
    So schnell wollte ich nun doch nicht los. Immerhin dauerte die Fahrt drei Stunden. Dann mussten wir das Museum aufsuchen, die Behörde, und wieder zurückfahren. James bemerkte mein überru m peltes Gesicht und schaltete sich doch noch hilfreich ein.
    „Vielleicht solltet ihr das morgen früh machen. Dann könnt ihr noch am selben Tag zurückkommen und spart euch eine Hotelübe r nachtung.“
    Erleichtert atmete ich auf und schenkte ihm einen dankbaren Se i tenblick.
    „Richtig, außerdem ist heute Sonntag, da ist sowieso kein Mensch im Museum oder im Amt“, setzte Max hinzu und ich hätte ihn am liebsten in einen nicht näher zu benennenden Körperteil getreten, weil er das nicht gleich in Erinn e rung gebracht hatte.
    Hier draußen, fernab jeglicher Zivilisation, vergaß man leicht die Bedeutung von Wochentagen. Unsere Arbeit ruhte nicht an Woche n enden, denn die meist knapp finanzierte Zeit war

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