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Riskante Liebe

Riskante Liebe

Titel: Riskante Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cara Enders
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froh, dieses riesige, männliche Muskelpaket in bewusstlosem Zustand angetroffen zu haben. Aber was sollte ich nun mit ihm anfangen? Die Heilerin in mir verlangte danach, seine Wunden auszuwaschen und zu verbinden, ihn gesund zu pflegen.
    Zudem war ich enorm neugierig und wollte von ihm hören, wo er herkam, wie es ihm gelungen war, dieses Ding zu bauen und damit zu fliegen. Dagegen sprach, dass ich nicht wusste, wie er auf mich reagieren würde. War er mir feindlich gesinnt, konnte er mich in einem achtlosen Moment mit seiner Kraft mühelos überwältigen, mir die Gewalt antun, von der Seratta im Zusammenhang mit Männern immer sprach, oder mich gleich töten.
    Du musst es den ander en erzählen, sie vor ihm warnen. Ruf sie her und lass ihn ins Dorf schaffen, flüsterte mir ein Stimmchen in meinem Innern eindringlich zu. Aber aus irgendeinem unbekannten Grund wehrte ich mich vehement gegen diese Möglichkeit. Ich redete mir ein, es läge daran, dass ich meinen Aufenthaltsort und meine Höhle vor ihnen verbergen wollte. In Wahrheit zog mich der Fremde derart in seinen Bann, dass ich ihn unter keinen Umständen in die Hände von Seratta und ihren Wächterinnen fallen lassen wollte. Er würde – wie alle anderen männlichen Wesen – überwältigt und in das Gatter geworfen werden, um als Arbeitssklave sein restliches Leben in unserem Dorf zu fristen. Natürlich würden sie ihn, allein schon aufgrund seines gesunden Aussehens und seiner Kraft, als Samenspender verwenden. Wenn ihm sein Leben lieb war, würde er freiwillig kooperieren. Ich hatte mehrfach erlebt, was mit den Relianten geschah, die sich weigerten, Serattas Befehle auszuführen. Ihr Wille wurde gnadenlos gebrochen.
    Obwohl ich Jägerin war und ans Töten gewöhnt, verabscheute ich jede Art von bewusster Grausamkeit und Zerstörungswut. Anmut und Kraft beeindruckten mich zutiefst. Schon öfter hatte ich Tiere, die mich aufgrund ihrer Wildheit, ihres Stolzes und ihrer Schönheit entzückt hatten, bewusst von der Tötung verschont und laufen lassen. Genau dieselben Gefühle wallten nun beim Anblick des Fremden in mir auf. Er wirkte trotz seiner Verwundung so voller Leben, Kraft und Schönheit, dass es mir frevelhaft erschien, ihn der bösartigen Seratta und ihren Wächterinnen in die Hände zu spielen. Und so beschloss ich, das Risiko einzugehen und mich allein um ihn zu kümmern.
    Ich holte aus der Höhle mein Kochgeschirr, saubere Kaninchenfelle, ein paar getrocknete Heilkräuter, die mir Jolaria mitgegeben hatte und noch einige andere Dinge, die ich in mein Schlaffell einwickelte und auf die Art und Weise auf meinem Rücken gebunden mit mir trug. Es widerstrebte mir, ihn auf dem blanken Boden liegen zu lassen, deshalb breitete ich hinter seinem Rücken meine Schlafunterlage aus und drehte ihn vorsichtig herum, sodass er nun ausgestreckt darauf zu liegen kam. Um an seine Wunde heranzukommen, musste ich ihm seine Beinbekleidung entfernen. An seinen Füßen trug er Bedeckungen in der Farbe seines Oberteils, die allerdings an den Stellen, die seine Sohlen bedeckten, heller schimmerten. Sie waren mit einer Art Seil festverschnürt und ich brauchte einige Zeit, um sie aufzubekommen. Ich staunte über diese Art von Fußbekleidung. Sie war viel robuster als das, was wir, allerdings nur in der kalten Jahreszeit, an den Füßen trugen.
    Wir benutzten Tierfelle, die wir mit dem Fell nach innen und mit Gräsern um unsere Fußknöchel banden. Die meiste Zeit des Jahres allerdings liefen wir barfuß. Ganz vorsichtig streifte ich danach seine ungewöhnliche Beinbekleidung nach unten und zog sie ihm aus, da sie mich daran hinderte, die Wunde anzusehen und zu versorgen. Diese Kleidung hatte die Farbe des Himmels in den Abendstunden. Die ungewöhnliche Körperbedeckung war aus einem einzigen zusammenhängenden Stück gemacht, fühlte sich völlig anders an als Leder oder Fell und bedeckte seine Beine und den Unterkörper bis zu den Hüften hinauf. Ich atmete unwillkürlich auf, als darunter etwas ähnliches, diesmal in derselben Farbe wie sein Oberteil und ebenso weich, zum Vorschein kam. Auch dieses dritte Kleidungsstück lag eng an, reichte von seinen Hüften hinunter über seinen Schritt bis zu den Oberschenkeln, und bedeckte, wie ich aufatmend feststellte, seine sich beeindruckend nach oben wölbende Männlichkeit völlig. Angeblich war dieser Körperteil eines Mannes die Waffe, mit der er einer Frau Schmerzen zufügte und aus der sein Samen stammte, mit dem Kinder

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