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Riskante Liebe

Riskante Liebe

Titel: Riskante Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cara Enders
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bis er sie fragte? Oder sollte ich ihn einfach wieder küssen? So wie er mich berührt und gestreichelt hatte, begehrte er mich. Ich war fest entschlossen, meine einzige Chance wahrzunehmen. Ich würde die Pflanze suchen, den Tee trinken, ihm aber nichts davon erzählen. Ich musste ihn dazu bringen, mich erneut anzufassen. Von draußen schien die Morgensonne mit erstaunlicher Kraft durch den Eingang. Ein heißer Tag kündigte sich an. Und da hatte ich den Einfall, ihm meinen Lieblingsort, den Waldsee, zu zeigen. Wir könnten auf dem Weg dorthin jagen. Genauer gesagt, ich würde jagen und ihm meine Geschicklichkeit im Umgang mit der Schleuder vorführen. Und danach könnten wir uns im See abkühlen.
    Vorsichtig drehte ich mich zu ihm um. Er schlief noch tief und fest. Sein beeindruckender Brustkorb hob und senkte sich in einem gleichmäßigen Rhythmus, sein Gesicht trug einen friedlichen Ausdruck und der Anflug eines leichten Lächelns lag in seinen Mundwinkeln. Kurz gab ich mich der Einbildung hin, er würde von mir träumen. Ich rief mich zur Ordnung. Wahrscheinlich war er in seinem Traum in seine Heimat zurückgekehrt. In diesem Moment nahm ich eine leise Veränderung in seinen Atemzügen wahr und seine Augenlider zuckten.
    Bevor er die Augen öffnete, drehte ich mich rasch auf den Rücken und stellte ich mich schlafend. Er sollte nicht wissen, dass ich ihn im Schlaf b eobachtet hatte und mich nicht an ihn sattsehen konnte. Ich wartete darauf, ihn aufstehen zu hören, vernahm jedoch keinen Laut. Was tat er? War er enttäuscht, in meiner Höhle anstatt bei sich zu Hause aufgewacht zu sein? Neugierig öffnete ich meinerseits meine Lider, nicht ohne vorher einen gespielt lauten Atemzug auszustoßen, um zu zeigen, dass ich aus einem tiefen Schlaf erwachte. Ich räkelte und streckte mich und drehte erst dann meinen Kopf in seine Richtung. Er lag, wie damals, als ich ihn gefunden hatte, seitlich zu mir gewandt, den Kopf auf seinen Arm gestützt und beobachtete mich lächelnd. Die winzigen Fältchen um seine Augen herum vertieften sich, als unsere Blicke aufeinander trafen.
    »Guten Morgen, Kleine. Gut geschlafen?«
    Ich lächelte zurück, befreite meinen Körper mit Schwung von dem Fell, mit dem ich mich der Nachtkühle wegen zugedeckt hatte und setzte mich auf, um einen Schluck Wasser zu trinken.
    »Ja danke. Ich geh mich waschen.«
    Drake stand ebenfalls auf und begleitete mich an den träge dahin strömenden Fluss. Zwischen mehreren Ufersteinen hatte sich dort eine kleine stillstehende Pfütze mit Flusswasser gebildet. Durch die schräg einfallenden Sonnenstrahlen glitzerte sie silbern. Auch ich hatte darin schon mein Gesicht betrachtet. Drake kniete sich davor und begann, sich im Wasser beobachtend, seinen Bart kurz über der Haut abzuschneiden, während ich ihm fasziniert dabei zusah. Er schnitt rasch, gleichmäßig und geschickt. Als er fertig war und  sich aufrichtete, war die Haut seines Gesichts so haarlos wie an dem Tag, als ich ihn gefunden hatte.
    Ich trat zu ihm und konnte der Versuchung, ihm mit der Hand sanft über die Wange zu streichen, nicht widerstehen. Ich bewegte meine Hand von unten nach oben und spürte ein ganz leichtes Kratzen an meiner Handfläche. Sein Gesicht wirkte jung und anziehend. Ich war Männer ohne Bärte nicht gewöhnt. Bei meiner leichten Berührung erstarrte er, aber am Ausdruck seiner Augen erkannte ich, dass es keine Ablehnung war, die er mir gegenüber empfand. Er schien direkt in mich hineinzublicken und unwillkürlich schauderte ich zusammen. Sanft legte er seine Hand über meine, die immer noch auf seiner Wange lag und zog mich mit der anderen Hand zu sich heran.
    » Du machst es mir verdammt schwer, mich von dir fernzuhalten. Sieh mich nicht so bittend an, Waldfee. Du hast mich nach dem Absturz gepflegt und in der Nacht beschützt. Es wäre nicht richtig von mir, mit dir zu schlafen. Ich hätte, wenn ich wieder fort wäre, ständig Angst, du könntest schwanger geworden sein und durch mich bei deiner Anführerin in Schwierigkeiten geraten. Denk an diese Gordea. Glaub mir, es ist besser, wir sind einfach nur … Freunde.«
    Mein Herz machte einen unerwarteten Sprung. Er begehrte mich ebenso wie ich ihn, unterdrückte jedoch sein Verlangen einzig und allein deswegen, weil er mich v or Seratta beschützen wollte! Ich drängte mich noch dichter an ihn und sah zu ihm auf.
    »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass ich ein Kind empfangen könnt e. Jolaria hat mich vor einiger

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