Riskante Liebe
Wirkung, die diese Gewächse laut Jolaria hatten.
Er reichte mir die Hände, um mir aus der Hocke aufzuhelfen und zog mich an sich.
Ich schmiegte mein Gesicht an seine Kehle und lächelte in mich hinein, als ich ihn an mein Ohr flüstern hörte:
»Solange ich da bin, Waldfee , brauchst du dieses Zeug nicht. Ich habe heute Nacht nicht vor, dich so schnell schlafen zu lassen.«
Seine Hände strichen mir das Haar auf den Rücken und umschlossen zärtlich mein Gesicht, als er mir einen zarten Kuss auf die Lippen hauchte.
»Ich sorge dafür, dass du dich so lebendig und erregt wie nie zuvor in deinem Leben fühl st. Und danach bist du so erschöpft, dass du schläfst wie ein Bär im Winter!«
Es gefiel mir, wenn er so verheißungsvoll mit mir sprach. Mein Körper reagierte sofort und sehnte sich nach der Berührung seiner Lippen und Hände. Aber als ich mich an ihn drängte, schob er mich sanft von sich.
»Alles zu seiner Zeit, Kleine. Jetzt besorgen wir uns erst einmal etwas zu essen.«
Er schlang den Arm um meine Hüfte und zog mich mit sich.
***
Drake war über sich selbst erstaunt. Obwohl er dieses Mädchen plötzlich unglaublich begehrenswert fand, bereitete es ihm Freude, einfach nur mit ihr zusammen zu sein. Sie nicht einfach für seine körperlichen Bedürfnisse zu benutzen. Sie hatte tatsächlich seinen, ihm bisher unbekannten, Beschützerinstinkt geweckt. Mit ihr zu reden, zu lachen, sie zu küssen und zu streicheln, ihre geschmeidigen Bewegungen zu verfolgen, mit denen sie durch den Wald lief, brachte ihn dazu, sich jung und lebendig zu fühlen. Er kam sich beinahe wieder vor wie in seiner Highschoolzeit, als er wochenlang Marla Atkins aus der Ferne angeschmachtet und endlich den Mut gefunden hatte, sie ins Kino einzuladen. Er war total von der Rolle gewesen, als sie eingewilligt hatte, er neben ihr im Kinosessel saß und seine Hand vorsichtig auf die ihre legte, ohne dass sie sie zurückzog. Als der Film sich dem Happy-End zuneigte, lag sein Arm um ihre Schultern und mit den Fingerspitzen hatte er versucht, ihren Busen zu streicheln.
Mit Veeria zusammen verspürte er dieselbe erwartungsvolle Spannung und Aufregung. Er konnte sich an ihrem durchtrainierten, schlanken Körper nicht sattsehen, mochte ihre An hänglichkeit, ihr helles und deswegen umso erregender wirkendes Lachen und die übermütige Art, wie sie ihn neckte. Sie wirkte entspannt und fröhlich, dennoch entging ihren scharfen Augen nichts. Sie wies ihn auf Vögel, Pflanzen, Tierspuren oder Pilze hin, die er während ihres „Spaziergangs“ völlig übersehen hätte. Und er bewunderte ihren Mut. Sie hatte ihn versorgt und vertraute ihm vollkommen, obwohl ihr von frühester Kindheit an eingeredet worden war, dass Männer gefährliche Zeitgenossen waren, die Frauen nur wehtun wollten.
Mehr noch, so wie sie ihn jetzt eben anblickte, mit verhangenem Blick und verheißungsvoll geöffneten Lippen, war sie die Verführung in Person und er freute sich auf die kommende Nacht, fand immer mehr Vergnügen daran, sich zu beherrschen, Veeria zu vertrösten und damit ihre und seine Erwartung und Erregung hinauszuziehen und zu steigern. Er war fest entschlossen, diesem Mädchen die schönste Nacht ihres Lebens zu schenken, die vermutlich ihre einzige in dieser Hinsicht bleiben würde. Es sei denn, ihren Leuten und ihr gelänge es irgendwann doch noch, den Aufstand gegen dieses herrschsüchtige, grausame Miststück, das ihr Dorf eisern im Griff hatte, zu proben und wieder normale Verhältnisse einzuführen.
Im Nachhinein schämte er sich dafür, Veeria in den ersten Augenblicken, als sie seinen Fragen nicht folgen konnte, für geistig zurückgeblieben gehalten zu haben. Sie besaß wesentlich mehr Herzenswärme und Intelligenz als viele seiner Kolleginnen oder Exfreundinnen. Er schmunzelte innerlich bei ihrer verhaltenen Reaktion, als er ihr seine typische Rolle als Held vorgespielt hatte, beziehungsweise eine der sich immer wiederholenden Schlussvarianten seiner Filme, den Showdown sozusagen. Sie war zu anständig und zu höflich gewesen, um ihm ihre wahre Meinung darüber zu sagen. Aber an ihren ungläubig verengten Augen, der abwehrenden Körperhaltung und einem fast unsichtbaren Schütteln des Kopfes hatte er genau bemerkt, dass sie das Ganze höchst albern, unglaubwürdig und überflüssig fand. Und sie hatte recht damit.
Zum ersten Mal in seiner Karriere gestand er sich be wusst ein, dass ihm die klischeebehaftete Darstellung des
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