Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riskante Liebe

Riskante Liebe

Titel: Riskante Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cara Enders
Vom Netzwerk:
vor Gewittern?«
Als ich beschämt nickte, zog er mich an sich.
    »Ich bin doch bei dir, Veeria. Und in der Höhle kann dir nichts passieren. Oder bist du schon mal von einem Unwetter überrascht worden?«
    Es war erstaunlich, wie rasch er den Grund für meine Furcht erraten hatte. Ich erzählte ihm von dem Tag, als ich, fast noch ein Kind, mitten im Wald auf der Jagd gewesen war und das rasch heranziehende Unwetter zu spät bemerkte, um ins Dorf zurücklaufen zu können. Mir war es wie eine Ewigkeit erschienen, als ich zitternd und klatschnass zwischen ein paar niederen Sträuchern Schutz gesucht hatte, miterlebte, wie wenige Schritte von mir entfernt der Blitz in eine hohe Tanne einschlug und der morsche Baum in Flammen aufging. Vom unmittelbar danach einsetzenden Donnerschlag wurde ich so erschreckt, dass mein Herz aus dem Brustkorb zu springen schien. Ich dachte damals, sterben zu müssen.
    Seitdem graute mir vor Tagen mit allzu drückender Schwüle und Hitze. Aber heute nicht. Ich war nicht allein. Mein Nacken fühlte sich unter meinem geflochtenen Zopf heiß und feucht an, deshalb wand ich mein Haar nach oben, verschlang es ineinander und steckte das Ende des Zopfes darunter, bevor ich noch einmal ins Wasser glitt, um mir meine Mahlzeit zu holen.
    Mit sichtlichem Genuss verspeiste Drake seinen Fisch und noch einen Teil von meinem dazu. Ich verspürte keinen großen Hunger. Ich war aufgeregt und ungeduldig. Mein Herz begann wild zu schlagen, als er die Überreste der Fische ins niederbrennende  Feuer warf und sich erhob. Die Zeit, bevor es endgültig dunkel wurde, hatte eingesetzt und hüllte alles in ein unwirklich blaues Licht. Seine großgewachsene Gestalt zeichnete sich im Schein des Feuers gegen den sich rasch verdunkelnden Himmel ab. Erneut überraschte er mich, als er meine Hand warm mit der seinen umschloss, aber dann nicht den Weg zum Höhleneingang einschlug, sondern mich mit sich in Richtung Fluss zog. Ich wollte stehenbleiben.
    »Wohin willst du? Es ist gleich dunkel, man sieht nichts mehr und die Nacht ist gefährlich. Wir sollten am Feuer bleiben.«
    Er wandte sich zu mir, nahm sanft meinen Kopf in seine Hände, hauchte mir einen leichten Kuss auf die Lippen und lächelte mich an.
    »Ve rtrau mir. Wir gehen nur rasch hinunter zum Fluss, um uns zu waschen. Obwohl wir heute schon gebadet haben, bin ich schon wieder ganz verschwitzt, außerdem riechen meine Hände nach Fisch.«
Er eilte mir voraus, den abfallenden, steinigen Weg hinunter zum Flussufer und da ich nicht allein zurückbleiben mochte, folgte ich ihm. Als ich aus dem Schein des Feuers trat, erschreckte mich die uns umgebende Dunkelheit. Aber dann sah ich den Mond voll und hoch über uns am Himmel stehen und meine Augen gewöhnten sich rasch an sein schwaches Licht. Die nächtliche Schönheit und Ruhe der Landschaft um uns herum überraschten mich. Als wir das Flussufer erreichten, war ich froh, mitgekommen zu sein.
    Wo sich tagsüber die Umgebung aus verschiedensten Farben zusammensetzte – den Grüntönen des Grases, der Sträucher und Bäume, bunt blühenden Blumen, grauen Felsen, dem Blau des Himmels und des Wassers – war nun alles in eine unwirklich dunkelgrünes Licht getaucht: Der ansonsten grauschwarze Himmel und die Felsen am anderen Ufer leuchteten da, wo sie vom Mond beschienen waren, hell wie bei Tag, und dort, wo sich die runde Scheibe mitten im träge dahinströmenden Fluss spiegelte, schien die dunkle Wasserfläche durchsichtig weiß zu schimmern. Es war ein unwirklicher Anblick, ergreifend schön und geheimnisvoll. Drake trat auf mich zu, gab mir einen Kuss und begann, mein Oberteil zu lösen. Überwältigt von seiner Nähe und mit sehnsüchtiger Erwartung ließ ich es geschehen. Er hatte allerdings andere Dinge als ich im Sinn. Als er mir sämtliche Kleidung abgestreift hatte, zog er seine Unterhose ebenfalls aus, ließ sie neben meine Kleidung fallen und sprang mit einem Satz in den Fluss. Übermütig spritzte er mit den Händen einen Wasserschwall in meine Richtung.
    »Kommst du freiw illig rein oder muss ich dich holen?«
    Ich zögerte. Das Wasser sah bei Nacht nicht so harmlos aus wie tagsüber. Die Oberfläche schimmerte undurchdringlich schwarzgrün und ich konnte nicht wie gewohnt auf den Grund sehen. Andererseits wusste i ch, dass sich nichts darunter befand, was mir Angst einjagen konnte. Ich badete ja jeden Morgen darin. Ich sog scharf die Luft ein und machte drei rasche Schritte, bis ich schultertief im

Weitere Kostenlose Bücher