Riskante Liebe
meinem Ohr und beruhigte mich nur unwesentlich, als ich seine tiefe Stimme vernahm:
»Ga nz ruhig, Kleine. Wir haben genügend Zeit, um den Schaum von dir abzuwaschen. Das Gewitter ist noch ein gutes Stück entfernt von uns.«
Mich immer noch mit einem Arm festhaltend, zog er mich nach hinten, ins tiefere Wasser und schöpfte mit der hohlen Hand Wasser über meine Schultern, bis die letzten Reste des Seifenkrauts abgespült waren. Grelle Blitzbahnen zuckten in rascher Folge über den Himmel am gegenüberliegenden Ufer und in mir stiegen all die Erinnerungen an meine Todesangst bei dem Blitzeinschlag wieder auf. Ich glaubte, das verbrannte Holz des Baumes zu riechen, sein Knacken und Ächzen zu hören, als die Krone abbrach und krachend wenige Schritte vor mir auf die Erde fiel, und hielt mir entsetzt die Ohren zu, um das erneute Donnergrollen nicht hören zu müssen.
Drake sagte irgendetwas zu mir, aber ich sah nur seine Lippenbewegungen, konnte ihn nicht verstehen und starrte ihn verzweifelt an, außerstande, mich zu bewegen. Meine Glieder gehorchten mir nicht mehr. Kurzentschlossen hob er mich hoch, ich klammerte mich an seinem Hals fest. Rasch stieg er mit mir aus dem Wasser, angelte nach unseren Kleidungsstücken und rannte im Laufschritt zum Höhleneingang. Wind war aufgekommen, strich über meinen nassen Körper und ließ mich da, wo ich nicht von seinem Körper geschützt wurde, frösteln. Ich zitterte und wimmerte leise, ohne aufhören zu können.
Als die ersten dicken Tropfen niederprasselten, hatten wir die Höhle erreicht. Er trug mich zu meiner Schlafstelle und legte mich vorsichtig ab. Als er mich losließ und aufstand, rollte ich mich schützend zusammen und schlang die Arme um meinen Bauch. Meine Zähne klapperten aufeinander und ich fror entsetzlich. Die Furcht vor einem Blitzeinschlag hatte mich fest in ihren Krallen, und in meinen wild durcheinander rasenden Gedanken formte sich das Bild, wie wir beide unter den einstürzenden Felsen der Höhle erschlagen und begraben würden. Entsetzt schrie ich auf.
Undeutlich nahm ich wahr, dass er neben mir kniete und mich mit einem Fell abtrocknete, während er beruhigend auf mich einsprach. Ab er erst, als er sich hinter meinen Rücken legte, mich fest an sich zog, die Arme und Beine um mich schlang und ich seine Körperhitze an meiner Haut spürte, wurde mir wärmer und das Zittern meiner Glieder ließ ein wenig nach. Er begann, mir das Lied, welches er mir heute vorgesungen hatte, in mein Ohr zu summen. Langsam entspannte ich mich, lauschte erneut seiner tiefen, melodischen Stimme, den wunderschönen, ergreifenden Worten und begriff endlich, dass ich vor dem draußen tobenden Unwetter in Sicherheit war. Ich atmete tief aus und wandte ihm mein Gesicht zu. Seine besorgten Züge lockerten sich.
»Willkommen in der Wirklichkeit, Veeria. Arme Kleine, dieser Blitzeinschlag im Wald , von dem du erzählt hast, hat dich ja völlig durcheinander gebracht. Hätte ich gewusst, dass du so panisch reagierst, wären wir doch schon viel früher hierher in den Schutz der Höhle zurückgegangen.«
Forschend blickte er mich an und zog mich noch dichter an sich.
»Möchtest du ein wenig schlafen? Dich von dem Schreck erholen? Ich bleib bei dir, keine Sorge.«
Ein warmes Gefühl durchflutete meinen Körper. Er stellte mein Wohl über sein offensichtliches Verlangen nach mir. Ich war nicht müde und würde unsere kostbare gemeinsame Zeit ganz sicher nicht mit Schlaf verschwenden.
Statt einer Antwort setzte ich mich halb auf, hob die Arme, löste mein hochgestecktes Haar und kämmte es mit den Fingern, bis es locker über meine Schultern fiel. Dann legte ich meine Hände um seinen Nacken, zog ihn zu mir herunter und suchte seine Lippen mit den meinen. Er öffnete seinen Mund nicht sofort. Erst als ich an seiner Unterlippe zu knabbern begann, spürte ich seine Zunge tastend an meinen Lippen und wenig später küssten wir uns leidenschaftlich und selbstvergessen. Seine warmen Hände strichen erst sanft, dann fester über mich. Als er sich von meinem Mund löste und mit den Lippen eine heiße Spur zu meinen Brüsten legte, an denen er abwechselnd zu saugen begann, flammte meine Erregung unvermittelt von neuem auf. Seine Hände schienen an allen empfindlichen Orten meines Körpers gleichzeitig zu sein und ich glaubte, in Flammen zu stehen.
Ich war voll auf ihn und seine unvergleichlich süßen Liebkosungen fixiert und nahm nur ganz entfernt heftige Donnerschläge und das
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