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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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sagte Ihnen bereits, dass mit mir alles in Ordnung ist.«
    »Gehen Sie wieder nach unten«, erwiderte er leise. »Es besteht keine Notwendigkeit für Sie, hier in diesem Zimmer zu bleiben.«
    Sie ging nicht auf seinen Vorschlag ein. »Die Beschreibungen, die die jungen Ladys in ihren Tagebüchern gegeben haben, stimmen jedenfalls. Er war tatsächlich ein außergewöhnlich gut aussehender Mann. Und er scheint Ende zwanzig gewesen zu sein.«
    Anthony drehte sich wieder um und betrachtete die Leiche eingehender. Die Kugel hatte Thurlows Kopf beachtliche Verletzungen zugefügt, und sein blondes Haar war blutgetränkt, doch sein Gesicht war praktisch unversehrt. Er hatte in der Tat diese fein geschnittenen, doch markanten Züge besessen, die Frauen unweigerlich anzogen.
    Anthony wandte sich wieder zu Louisa um. Sie starrte auf ein Blatt Papier auf der Kommode.
    »Hat Mr. Grantley einen Abschiedsbrief hinterlassen?«, fragte sie leise.
    »So wie Fowler sagte, ja.«
    Er ging zur Kommode, nahm das Blatt und las den Abschiedsbrief laut vor.
    »Ich kann die Schande dessen, was mich erwartet, nicht ertragen. Möge meine Familie mir verzeihen. «
    »Welche Schande?« Louisa sah ihn fragend an. »Denken Sie, er meinte damit seine Spielschulden?«
    »Um die scheint er sich in der Vergangenheit nie sonderlich geschert zu haben. Warum sollte er plötzlich den Drang verspüren, sich deswegen umzubringen?«
    Sie nickte. »Eine sehr gute Frage.«
    »Das hier ist kein Selbstmord«, erklärte Anthony und schaute sich im Zimmer um.
    »Ich neige dazu, Ihnen zuzustimmen.«
    »Ich frage mich, ob Hastings seine beiden Handlanger aus dem gleichen Grund zum Schweigen gebracht hat«, überlegte Anthony laut.
    »Vielleicht dachte er, er hätte Grund, sie zu fürchten. Vielleicht glaubte er, sie hätten sich gegen ihn verschworen. Das würde jedenfalls erklären, warum er die beiden Leibwächter eingestellt hat.«
    »Ja.«
    Sie sah ihn mit großen, ernsten Augen an. »Was sollen wir jetzt tun?«
    »Ich werde umgehend Fowler benachrichtigen. Er wird von dieser neuen Entwicklung hören wollen.«
    Sie umklammerte ihren schwarzen Muff mit beiden Händen. »Ja, natürlich.«
    »Aber zuerst werde ich Sie in der Droschke nach Hause schicken«, sagte er. »Es ist nicht nötig, dass Sie hierbleiben, bis Fowler eintrifft. Ich kann ihm alles berichten, was er wissen muss.«
    Erleichterung spiegelte sich in ihren Zügen, doch sie fasste sich eilig und wurde wieder ernst. »Sind Sie sicher?«
    »Ja.«
    Sie sah ihn mit einem merkwürdigen Blick an. »Beabsichtigen Sie, ihm gegenüber meinen Namen zu erwähnen?«
    »Ich sehe keine Notwendigkeit dazu.«
    »Es geht mir nur darum, meine Identität als I. M. Phantom zu schützen«, erklärte sie mit glatter Zunge.
    »Selbstverständlich.«
    Er legte den Abschiedsbrief auf die Kommode zurück, dann kam er zu Louisa und fasste sie am Arm. »Kommen Sie, wir müssen Sie von hier fortbringen.«
    Er geleitete sie nach unten. In der Wohnstube hielt er einen Moment am Schreibtisch inne und schrieb eine kurze Nachricht.
    »Sind Sie auch sicher, dass Ihnen hier nichts passieren kann?«, erkundigte Louisa sich. »Was, wenn der Mörder zurückkommt?«
    Der nervöse Ton der Frage überraschte ihn. Sie war ehrlich besorgt, ja vielleicht sogar in Angst um ihn, erkannte er.
    »Der Mörder könnte Hastings sein, vielleicht ist es aber auch jemand anderes.« Er faltete die Nachricht zusammen. »Doch wie dem auch sei, ich glaube nicht, dass er das Risiko eingehen wird, an den Tatort zurückzukehren. Zumindest nicht, bis die Leiche entdeckt wurde und sich der Fund herumgesprochen hat.«
    »Wie können Sie dessen so gewiss sein?«
    »Wer immer der Mörder ist, er ist ein großes Risiko eingegangen, als er herkam, um die Tat zu begehen. Er wird kein weiteres Risiko eingehen, wenn er es vermeiden kann. Er wird jetzt nur auf seine eigene Sicherheit bedacht sein.«
    »Sie werden doch vorsichtig sein, nicht wahr, Mr. Stalbridge?«, sagte sie und wirkte plötzlich sehr ängstlich.
    »Ja«, versprach er. Ihre Sorge rührte ihn. »Die Droschke wird Sie auf direktem Weg nach Hause bringen. Ich werde Sie heute Abend um acht Uhr abholen.«
    Sie erstarrte. »Aus welchem Grund?«
    »Wir haben beide eine Einladung zum Lorrington-Empfang.«
    Sie erschauderte. »Das hatte ich ganz vergessen. Verzeihen Sie mir, Sir, aber ich bin nicht in der Stimmung, heute Abend zu einem Fest zu gehen.«
    »Bedaure, Louisa, aber ich halte es für das Beste, wenn wir

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