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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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heute Abend in aller Öffentlichkeit zusammen gesehen werden. Es ist unbedingt notwendig, dass wir uns so benehmen, als wäre nichts geschehen.«
    Sie zauderte, aber nickte schließlich widerstrebend. »Ich schätze, Sie haben recht. Gütiger Himmel. Denken Sie, Hastings wird ebenfalls dort sein?«
    »Ich weiß es nicht. Aber es werden viele Gäste dort sein. Wir werden ihm aus dem Weg gehen können, falls er auch anwesend sein sollte.«
    »Wenn ich jetzt nach Hause fahre, kann ich noch rasch für Mr. Spraggett einen Artikel über den Todesfall schreiben. Er käme noch rechtzeitig für die morgige Ausgabe des Flying Intelligencer. «
    Anthony überlegte kurz. »Ein ausgezeichneter Einfall. Es sollte dem Mörder zumindest einen Schrecken einjagen, wenn er liest, dass die Polizei die Möglichkeit eines Verbrechens in Betracht zieht.«
    »Nur dass sie besagte Möglichkeit natürlich nicht wirklich in Betracht zieht«, entgegnete sie trocken. »Die Polizei weiß ja noch nicht einmal vom Tod dieses Mr. Thurlow.«
    »Seit wann hält eine solch unbedeutende Kleinigkeit einen unerschrockenen Vertreter der Presse davon ab, die Fakten zu berichten?«
    Sie lächelte gequält. »Natürlich. Ich werde einige ominöse Anspielungen auf einen möglichen Mord machen.« Sie stockte kurz. »Sie glauben tatsächlich, dass Hastings Mr. Thurlow umgebracht hat?«
    »Ich halte es für durchaus möglich«, korrigierte er. »Wir müssen mehr über diese Angelegenheit herausfinden.«
    »Das scheint das Hauptproblem unserer Ermittlungen zu sein: ein erschreckender Mangel an Beweisen und Fakten.«
    Er zog ihr den Schleier vor das Gesicht und verbarg ihre Züge.
    »Da kann ich Ihnen nur zustimmen«, sagte er sanft.
    Er geleitete sie nach draußen und half ihr in die Droschke. Als sie sich zurechtgesetzt hatte, schloss er die Verschlagtür und reichte dem Kutscher die Notiz, die er zuvor geschrieben hatte.
    »Nachdem Sie die Lady nach Hause gebracht haben, fahren Sie bitte zu Scotland Yard und sorgen dafür, dass Detective Fowler diese Nachricht erhält.«
    »Soll sein, Sir.« Der Kutscher steckte den Zettel ein.
    »Die Nachricht ist ausschließlich für Mr. Fowler persönlich«, betonte Anthony. Er gab dem Kutscher etwas Geld. »Haben Sie das verstanden? Wenn Sie auf ihn warten müssen, dann tun Sie das.«
    Der Kutscher zählte kurz die Münzen in seiner Hand und nickte dann eifrig. »Machen Sie sich keine Sorgen, Sir. Ich pass schon auf, dass dieser Fowler die Nachricht kriegt.«
    »Danke.«
    Der Kutscher ließ die Zügel knallen. Die Droschke setzte sich rumpelnd in Bewegung und wurde beinahe augenblicklich vom Nebel verschluckt.
    Anthony kehrte in Thurlows Wohnung zurück und erklomm die Treppe nach oben. Je höher er stieg, desto mehr musste er sich überwinden, den nächsten Schritt zu tun. Die Aura des Todes war so drückend wie der Nebel draußen auf der Straße.
    Im Schlafzimmer ging er als Erstes zum Kleiderschrank. Die Gehröcke und Hosen waren alle nach der neuesten Mode geschnitten. Die maßgeschneiderten Hemden waren frisch gewaschen, gestärkt und makellos gebügelt.
    Auf der Kommode lag ein ledernes Schmucketui. Darin befanden sich mehrere Paar teurer Manschettenknöpfe, eine hübsch verzierte goldene Taschenuhr und eine perlenbesetzte Krawattennadel. Neben dem Schmucketui waren eine silberne Frisiergarnitur und ein Glas Pomade aufgereiht. Thurlow hatte großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres gelegt.
    Anthony trat ans Bett und betrachtete abermals die Leiche. Er zwang sich, über das Blut und die grausigen Verletzungen hinwegzusehen und die anderen Einzelheiten zu studieren. Die Teile von Thurlows Haar und Schnurrbart, die nicht blutgetränkt waren, waren modisch frisiert. Sein Nachthemd war elegant bestickt.
    Anthony ging durch den Kopf, was Louisa gesagt hatte. Er war in der Tat ein außerordentlich gut aussehender Mann.
    Er begann eine gründlichere, methodische Durchsuchung des Zimmers. Er schaute an allen Stellen nach, wo ein Mann seine Geheimnisse verwahren mochte. Unter einem falschen Boden im Kleiderschrank fand er einen Tresor. Das Schloss war ausgezeichnet und stammte von einem der besten Hersteller in Willenhall, doch es war kein Apollo. Anthony hatte es wortwörtlich im Handumdrehen geknackt.
    Im Tresor befand sich nichts außer einem Notizbuch. Es enthielt eine Auflistung von hohen Geldsummen, von denen Anthony zuerst annahm, sie wären beim Glücksspiel gewonnen worden. Es gab allerdings nur fünf Einträge. Die

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