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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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großen Wintergartens aus Gusseisen und Glas auf. Hinter Louisa und Anthony glitzerte und funkelte der festliche Ballsaal. Gelächter und Musik schollen durch die offen stehenden Verandatüren hinaus ins Freie.
    »Ja, natürlich«, versicherte sie und unterdrückte ein Zittern.
    Doch die Anstrengung, die letzten zwei Stunden über so zu tun, als amüsiere sie sich, forderte langsam ihren Tribut. Das Lächeln auf ihrem Gesicht fühlte sich wie eine Maske an. Sie wollte heimfahren und ein sehr großes Glas Brandy trinken. »Können wir jetzt nach Hause gehen?«
    »Bald«, versprach Anthony. Er fasste sie am Ellbogen. »Lassen Sie uns etwas durch den Garten schlendern.«
    »Nun, zumindest wissen wir jetzt mit Gewissheit, welche Dienste Mr. Thurlow Elwin Hastings geleistet hat«, bemerkte sie nach einer Weile. »Er hat die Opfer verführt und dann ihre Tagebücher und Briefe gestohlen und sie Hastings gegeben.«
    »Er war ein unverbesserlicher Spieler. Was bedeutete, dass er immer Geld brauchte, um seine Schulden zu begleichen. Hastings hat gutes Geld für kompromittierende Gegenstände gezahlt. Grantley war zweifellos für die Eintreibung der Erpressungsgelder zuständig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Hastings das selbst erledigt hat.«
    Sie gingen die Terrassenstufen hinunter und folgten dem Kiesweg, der sich durch den elegant angelegten Gartenwand. Sie waren nicht das einzige Pärchen, das hier draußen Zuflucht vor der Hitze und dem Getümmel des Ballsaals gesucht hatte, bemerkte Louisa. Sie hörte leises Stimmengemurmel aus der Dunkelheit. Ein Mann lachte. Die hellen Röcke eines Ballkleides blitzten kurz im Mondschein auf, bevor sie hinter einer Hecke verschwanden.
    Nach dem Besuch eines Balls hatte ihr heute Abend nicht der Sinn gestanden, doch sie verstand Anthonys Überlegung. Sie mussten so tun, als wäre an jenem Nachmittag nichts geschehen. Anthony schien das nicht sonderlich schwerzufallen, doch sie hatte den ganzen Nachmittag und Abend über mit einer beklemmenden Furcht gerungen. Die Wahrheit war, dass der Fund von Thurlows Leiche vor einigen Stunden ihre Nerven weit mehr zerrüttet hatte, als ihr anfänglich bewusst gewesen war.
    Der Tatort hatte Erinnerungen an das Grauen und die Angst in jener schrecklichen Nacht vor knapp über einem Jahr wachgerufen. Sie konnte das Bild von Lord Gavins Leiche einfach nicht aus ihrem Kopf verbannen. Sie wusste, sie würde heute Nacht keinen Schlaf finden, wie lange sie auch aufblieb oder wie viel Brandy sie auch trank. Das war nicht unbedingt etwas Schlechtes, überlegte sie. Wenn sie einschliefe, würde sie nur von Albträumen geplagt werden.
    Anthony blieb mit ihr in der Nähe des Eingangs zum Wintergarten stehen. Die Glaswände schimmerten im Mondschein milchig.
    »Hier sind wir ungestört«, sagte Anthony leise.
    Sie sank auf eine Marmorbank. Die Röcke ihres Ballkleides breiteten sich anmutig um ihre Füße. Sie blickte in die Nacht hinaus und fröstelte.
    »Ist Ihnen kalt?«, fragte Anthony.
    »Ein wenig.« Sie mochte ihm nicht gestehen, wie sehr sie der Anblick des Toten aufgewühlt hatte. Anthony würde daraus nur schlussfolgern, dass es ihr an der nötigen Beherztheit fehlte, die Nachforschungen fortzusetzen. »Was unternehmen wir jetzt weiter? Nun, da Victoria Hastings, Thurlow und Grantley bequemerweise tot sind, gibt es keine Spuren mehr, denen wir nachgehen können. Es ist niemand mehr übrig, der Elwin Hastings’ Geheimnisse kennt.«
    Anthony stellte seinen gestiefelten Fuß neben sie auf die Bank und stützte sich mit dem Unterarm auf seinen Schenkel. »Wir können nichts anderes tun, als weiterhin Fragen zu stellen.«
    Sie versuchte, sich auf das Dilemma zu konzentrieren. »Mir kommt gerade der Gedanke, dass es einen Ort gibt, an dem Hastings’ Geheimnisse möglicherweise bekannt sind.«
    Er sah sie fragend an. »Und wo soll das sein?«
    »In dem Bordell, das er einmal die Woche besucht.«
    »Phoenix House?« Er schwieg einen Moment lang. Dann nickte er bedächtig. »Das ist eine interessante Idee.«
    Sie rümpfte die Nase. »Ich hoffe, Sie haben nicht vor, diesem Etablissement persönlich einen Besuch abzustatten, um unsere Theorie zu überprüfen.«
    Er lächelte etwas verkniffen. »Ich bezweifle, dass es etwas nützen würde. Ich dürfte wohl kaum irgendeine der Frauen dort überreden können, sich mir aus dem Stegreif heraus anzuvertrauen. Aber Sie genießen das Vertrauen von jemandem, der einige dieser Frauen kennt.«
    »Sie meinen Roberta

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