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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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kräftigen Stößen brachte er sie aus der größten Strömung in die etwas ruhigere Zone am Ufer. Er stand auf, hob Karen auf seine Arme und stapfte mit ihr an Land. Dort legte er sie vorsichtig auf das Gras und ließ sich danebenfallen. Eine Weile waren nur noch ihre heftigen Atemzüge zu hören.
    Schließlich beugte sich Clint über Karen. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Lippen leicht bläulich. »Wie geht es dir?«
    Langsam hoben sich ihre Lider. »Bis auf den Umstand, dass ich fast ertrunken wäre, meine Ohren voll Wasser sind, meine Kleidung klitschnass ist und ich fast erfriere, eigentlich ganz gut.«
    Clint lächelte. »Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Hast du versucht, Fische zu fangen?«
    Karen blitzte ihn böse an. »Haha!« Sie schloss wieder die Augen und erschauerte. »Habe ich dir übrigens erzählt, dass ich nicht besonders gut schwimmen kann?«
    Clint blickte sie liebevoll an. »Nein, aber das ist mir eben auch aufgefallen. Bevor du so einen Stunt noch einmal machst, werde ich dir erst einmal Schwimmen beibringen, sowie wir in Sicherheit sind.«
    Da war er wieder, dieser Hinweis auf die Zukunft. Karen schlug die Augen auf. Clint lehnte dicht über ihr, seine sherryfarbenen Augen blickten sie besorgt an.
    »Küss mich!« Ihre Bitte klang rau.
    Clint zögerte erst, doch dann senkte er seine warmen Lippen auf ihren kalten Mund.
     
    31
    Es war ein liebevoller, zärtlicher Kuss, der Karen nach ihrem unfreiwilligen Bad in dem eiskalten Fluss von innen erwärmte. Clints Hände legten sich um ihr Gesicht. Mit den Daumen strich er sanft über ihre Wangenknochen, während er den Kuss weiter vertiefte. Ihre Arme schlangen sich wie von selbst um seinen Hals, um ihn noch dichter an sich zu ziehen. Bei ihm bekam sie all die Wärme, Zuwendung und Liebe, die sie brauchte. Ihr stockte der Atem. Liebe? Sie wusste, dass Clint sie mochte und begehrte. Aber wie kam sie auf die Idee, dass er sie lieben könnte?
    Karen öffnete die Augen und blickte geradewegs in seine. Dort, in der Tiefe seiner Augen, waren seine Gefühle für sie deutlich zu sehen und auch die Unsicherheit, die dadurch in ihm herrschte. Diese Erkenntnis beglückte sie mehr, als sie es sich eingestehen wollte. Dieser großartige, starke, unabhängige Mann liebte sie! Und das ohne Bedingungen zu stellen und ohne Vorteile zu erwarten.
    Im Gegenteil, bisher war ihm durch seine Bekanntschaft mit ihr nur Unheil geschehen. Er hatte seinen geliebten Beruf als SEAL aufgegeben, nachdem er sie in Costa Rica gerettet hatte, und jetzt schwebte er hier ihretwegen in Lebensgefahr. Paul hatte nie etwas nur für sie getan, die meiste Zeit hatte er gefordert, dass sie sich ihm anpasste. Und sie hatte es getan, denn sie hatte ein schlechtes Gewissen gehabt, weil sie beruflich erfolgreicher war als er und weil sie ihn, wie sie jetzt merkte, nie wirklich von ganzem Herzen geliebt hatte. Paul! Ihre Augen weiteten sich erschreckt.
    Clint hob den Kopf. »Was ist?«
    »Ich hatte ganz unsere Verfolger vergessen. Sollten wir nicht weitergehen?«
    Widerstrebend richtete sich Clint langsam auf. »Ja, vermutlich schon.« Wachsam sah er sich nach allen Seiten um.
    Als er sich erhob, zuckte er unmerklich zusammen. Wahrscheinlich war das Laufen für seine Verletzung nicht besonders gut gewesen. Noch etwas, das auf ihr Konto ging. Dankbar ließ sie sich von Clint hochhelfen. Nachdem sein warmer Körper nicht mehr auf ihr lag, bemerkte sie wieder, wie kalt ihr war. Ein Schauer nach dem anderen überlief sie. Ihre Zähne begannen laut zu klappern. Zum Schutz kreuzte sie ihre Arme über ihrer Brust, aber auch das half nicht gegen die Eiseskälte, die von ihr Besitz ergriffen hatte.
    Clint blickte Karen besorgt an. Solange sie in diesem Zustand war, konnten sie nicht weitergehen. Vor allem musste sie schnellstens aus ihrer nassen Kleidung heraus und warm gerubbelt werden. Aufmerksam blickte er sich auf der Suche nach einer Stelle um, an der sie einigermaßen geschützt waren. Ein kleiner Hügel in der Nähe sah recht vielversprechend aus. Vielleicht konnten sie dort für einige Zeit einen Unterschlupf finden. Kurz entschlossen nahm er Karens Hand und zog sie hinter sich her zurück zu der Stelle, an der Rucksack, Decke und Pistole lagen.
    Er spürte ihr Zittern durch seinen Arm, das besiegelte seinen Plan. Auf keinen Fall konnte er zulassen, dass sie in diesem Zustand durch den Wald lief, vor allem nicht bei diesen relativ niedrigen Temperaturen. Durch die tief

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