Riskante Naehe
hängende Wolkendecke war es nach dem gestrigen Regen nicht mehr richtig warm geworden, ein Wetter, bei dem sie sich leicht eine Erkältung holen konnte, erst recht, wenn sie nasse Kleidung trug und gerade ein Bad in einem kalten Fluss genommen hatte.
Clint machte das nicht so viel aus, in seinen Jahren als SEAL hatte er oft genug stundenlang im Wasser gelegen oder war mehrere Tage in feuchter Kleidung herumgelaufen. Ganz zu schweigen von dem Training in der Arktis. Bei der Erinnerung daran wurde ihm jetzt noch kalt. Schnell setzte er den Rucksack auf und schob die Pistole in seinen Hosenbund. Die Decke nahm er gefaltet in eine Hand.
»He, g-g-g-gib mir d-d-d-die Decke!« Durch ihre klappernden Zähne konnte er Karen kaum verstehen.
Er lächelte sie entschuldigend an. »Tut mir leid, wenn du dir jetzt die Decke umwickelst, ist sie sofort genauso nass wie du. Erst müssen wir die nasse Kleidung loswerden, dann packe ich dich höchstpersönlich ein, okay?«
Karens Blick blieb wie gebannt an der einladenden Decke hängen.
Clint schüttelte den Kopf, legte ihr die Arme um den Körper und hielt sie kurz an sich gepresst. Er küsste ihren tropfnassen Scheitel und schob sie dann entschieden von sich. »Komm jetzt, ich suche uns ein Versteck und dann kannst du dich aufwärmen.«
Wärme klang sehr verlockend, aber Karen wusste nicht, ob sie überhaupt noch einen Schritt mit ihren vor Kälte steifen Beinen gehen konnte. Mühsam setzte sie einen Fuß vor den anderen, immer hinter Clint her, der anscheinend genau wusste, wohin er wollte. Karen war es egal, wohin sie gingen, solange es nur ein warmer und trockener Ort war.
Sie war so in ihr Elend vertieft, dass sie kaum wahrnahm, wie Clint sie in ein dunkles Dickicht am Fuße eines Hügels führte. Es war fast wie eine kleine Höhle, nur dass die Wände nicht aus Stein bestanden, sondern aus Vegetation. Als Karen hineinkroch, merkte sie sofort, dass die Luft wärmer war als draußen. Mit Clints zusätzlicher Körperwärme wurde es richtig kuschelig. Jetzt musste sie nur noch die nasse Kleidung loswerden und sich in die Decke hüllen. Dann würde sie sich vielleicht wieder wie ein Mensch fühlen und nicht mehr wie ein Eisklotz.
Clint hatte anscheinend die gleiche Idee. Er warf die Decke auf den Boden und griff mit beiden Händen nach dem Verschluss ihrer Hose.
Der Knopf war bereits geöffnet, als Karen ihre Arme so weit unter Kontrolle hatte, dass sie seine Hand wegschlagen konnte. »Was machst du da?«
Clint griff erneut nach ihr. »Wonach sieht es denn aus? Ich helfe dir, dich auszuziehen.«
»Das kann ich auch alleine!«
Clint wurde ungeduldig. »Ich weiß, aber zu zweit geht es schneller. Zier dich nicht so und fang schon mal oben an, während ich mich um deine Hose und Schuhe kümmere.«
Karen war viel zu kalt, um sich noch lange mit Clint zu streiten, vor allem wenn er auch noch recht hatte. Mit zitternden Fingern griff sie nach dem Saum ihres T-Shirts und zog es hoch. Clint öffnete ihren Reißverschluss und streifte die Hose über ihre Hüften. Durch die Nässe klebte sie an ihren Beinen und musste von ihm Zentimeter für Zentimeter heruntergezogen werden. Seine warmen Hände streiften dabei immer wieder ihre nackten Schenkel. Karen war sich ihrer relativen Nacktheit sehr bewusst – vor allem der Tatsache, dass Clint ihre Problemzonen genau vor Augen hatte. Wie gerne wäre sie jetzt groß und schlank, mit festen Schenkeln und glatter Haut gewesen.
Ungeduldig machte sie sich klar, dass es jetzt wichtiger war, warm und trocken zu werden, als über ihre Kleidergröße zu jammern. Wünsche würden sie jetzt auch nicht weiterbringen, so viel stand fest. Also blieb sie stumm, als Clint ihr die Schuhe auszog und die nasse Hose vorsichtig über ihre wunden Füße streifte. Schließlich stand sie nur in ihrer Unterwäsche vor ihm, das durchweichte T-Shirt in den Händen, als könnte es ihre Blößen irgendwie verdecken.
Clint blickte hoch und grinste sie an. »Du hast Gänsehaut.«
Karen schnaubte. »Was denkst du denn, was passiert, wenn ich hier fast nackt in der Wildnis stehe?«
Clints Blick erhitzte sich. »Ich könnte mir da so einiges vorstellen, aber im Moment müssen wir dich erst mal warm kriegen.« Damit nahm er die nassen Sachen und hängte sie über einen Ast. »Zieh die Unterwäsche auch noch aus!« Als sie keine Antwort gab, blickte er sich um.
Karen sah ihn mit großen Augen an. »Was?« Ihre Stimme klang schwach.
»Ich sagte, du sollst die
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