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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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sein könnte, sich von einem Mann bei der Körperpflege helfen zu lassen. Schon gar nicht nach ihren gestrigen Erlebnissen. Sie wusste nicht, wie sie auf andere Männer reagieren würde, aber mit Clint verband sie scheinbar ein so starkes Gefühl, dass selbst die Grausamkeiten des Vortages verblassten, wenn er sie berührte. Clint hatte ihr viel mehr gegeben als einfach nur eine Haarwäsche. Er hatte ihr klargemacht, dass sie immer noch Freude fühlen konnte, wenn sie angefasst wurde, dass ihr Leben trotz der Geschehnisse weiterging. Und vor allem hatte er ihr damit gezeigt, dass er sie berühren wollte, auch noch nach dem, was passiert war.
    »Geht es dir gut?«
    Clints Frage riss sie aus ihren Gedanken. Dankbar lächelte sie ihn an. »Dank dir sogar sehr gut. Ich kann mich nicht erinnern, wann mir das letzte Mal jemand die Haare gewaschen und gekämmt hat, außer meinem Friseur natürlich.«
    Clint legte die Bürste beiseite und fuhr ein paarmal mit seinen Fingern durch ihre Haare. »Leider habe ich keinen Föhn hier, weil ich meine Haare immer einfach an der Luft trocknen lasse, aber ich könnte Shannon fragen, ob sie uns ihren leiht.«
    Karen winkte ab. »Ach, das ist nicht nötig, meine Haare können auch einfach so trocknen.«
    »Gut, dann wirst du dich jetzt auf dem Sofa ausruhen, während ich uns ein Frühstück mache.« Ohne sie zu Wort kommen zu lassen, schob er seine Arme unter ihre Knie und hinter ihren Rücken und trug sie ins Wohnzimmer.
    »Aber ich kann doch nicht den ganzen Tag nur herumsitzen und nichts tun.«
    Clint blickte vom Kühlschrank auf. »Oh doch, das wirst du! Und ich persönlich werde darauf achten, dass du nicht einmal deine Füße auf den Boden setzt. Also, entspann dich und genieß den Tag!« Damit wandte er sich wieder der Aufgabe zu, ein Frühstück zuzubereiten.
    Karen beobachtete ihn eine Weile und seufzte dann leise. Warum konnte das Leben nicht immer so sein? Sie wünschte sich eine Zeitblase, in der sie bei Clint sein konnte, während sich die Welt um sie herum weiterdrehte. Doch leider würde sie wohl nur ein paar Tage halten, dann würde sie unweigerlich zerplatzen, und sie müsste wieder in ihre Welt zurück.
    Als sie kurze Zeit später beim Frühstück saßen, klopfte es an der Tür. Karen zuckte heftig zusammen, ihr Messer fiel klirrend auf den Teller.
    Clints große Hand schob sich über ihre und drückte sie beruhigend. »Alles in Ordnung. Das wird meine Mutter sein, ich hatte sie gebeten, etwas zum Anziehen für dich zu besorgen. Oder vielleicht Mad, der sich verabschieden will.«
    Es war seine Mutter. In einer Hand hielt sie eine randvolle Tüte mit Kleidungsstücken, in der anderen einen Teller mit frischen Muffins. Diesen reichte sie Clint, während sie in die Hütte trat.
    »Guten Morgen! Ich hoffe, ich störe nicht gerade. Die Muffins sind von Martha, sie scheint Angst zu haben, dass ihr vom Fleisch fallt.« Angela ging zu Karen und hielt ihr die Tüte hin. »Ich habe ein bisschen in diversen Kleiderschränken gewühlt und ein paar Sachen herausgesucht, die Ihnen passen müssten. Vor allem Röcke, da ist es ja egal, ob sie etwas länger oder kürzer sind. Suchen Sie sich einfach etwas aus.«
    Karen nahm zögernd die Tüte entgegen. »Vielen Dank. Es ist sehr nett von Ihnen, dass Sie sich solche Mühe gemacht haben, obwohl Ihr Sohn meinetwegen verletzt wurde.«
    Angela stützte die Hände in die Hüften und starrte Karen an. »Was ist denn das für ein Unsinn? Ich gebe nur denen die Schuld, die sie auch wirklich tragen, nämlich diesen elenden Verbrechern! Und ich freue mich, dass ich Söhne großgezogen habe, die bereit sind, für das zu kämpfen, was sie für richtig halten. Natürlich wäre es mir lieber, sie würden nie in Gefahr geraten, aber ich fände es schlimm, wenn sie vor ihr davonlaufen würden, anstatt sie zu bekämpfen.«
    Karen blickte sie mit offenem Mund an, während Clint seine Mutter anlächelte und einen Arm um sie legte.
    »Danke, Mom.«
    Angelas Augen wurden feucht, während sie ihren ältesten Sohn anblickte. »Wir hatten wirklich Angst um dich. Um euch. Macht so etwas bitte nicht noch einmal, ja?«
    Clint drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Jawohl, Ma’am.«
    Angela nickte und richtete sich auf. »In Ordnung. Dann will ich euch nicht länger stören.« Und damit war sie auch schon wieder verschwunden.
     
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    Der Anruf kam, als Clint gerade das Geschirr spülte. Karen hatte sich einen langen, schlichten Rock und eine helle Bluse

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