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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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angezogen und es sich auf dem Sofa bequem gemacht. Sie blätterte gerade in einer Zeitschrift über Rinderzucht, als das schrille Klingeln des Telefons sie aus ihren Gedanken riss.
    Clint trocknete seine nassen Hände an einem Geschirrtuch und nahm den Hörer auf. »Hunter.« Er lauschte einen Augenblick seinem Gesprächspartner, dann richteten sich seine Augen auf Karen. Sie setzte sich aufrechter hin und blickte ihn unruhig an. »Ja, Dad, stell ihn durch!« Er hielt Karen den Hörer hin. »Für dich. Der Präsident.«
    Karen konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten, auf jeden Fall war die Leichtigkeit verschwunden, die sie in den letzten Stunden geteilt hatten. Sie fragte ihn nicht, welchen Präsidenten er meinte, sie kannte nur einen: den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.
    »Hier ist Karen Lombard.«
    Clint versuchte gar nicht erst, so zu tun, als lauschte er nicht ihrer Seite des Gesprächs. Er verschränkte die Arme über der Brust und lehnte sich gegen den Küchentisch, während seine Augen sich in Karens bohrten.
    »Ja, mir geht es gut. Vielen Dank, Mr President.« Wieder gab es eine Pause, in der sie zuhörte. »Ja, genau. Clint Hunter und Matt Colter. Ohne sie wäre ich jetzt tot.« Pause. »Ja, ich werde es ihm ausrichten.« Pause. »Aber … aber ich dachte, ich könnte …« Pause. »Ja, ich verstehe.« Pause. »Natürlich, Sir. Auf Wiederhören.« Sie beendete das Gespräch und legte den Telefonhörer vorsichtig auf den Couchtisch, bevor sie Clint ansah. Die Schatten waren in ihre Augen zurückgekehrt, ihr Mund zu einer unglücklichen Linie verzogen.
    Als sie nichts sagte, verlor Clint die Geduld. »Nun?«
    »Ich muss abreisen. Sofort. Agent Cranton ist bereits unterwegs und fliegt mit mir zurück nach Washington.«
    Innerlich zuckte Clint zusammen. Er hatte so etwas schon befürchtet. »Denken sie nicht, dass du vielleicht ein oder zwei Tage Ruhe verdient hättest, nach dem, was du durchgemacht hast?«
    Karen zuckte mit den Schultern. »Im Prinzip schon, aber es sind bestimmte Umstände eingetreten, die meine sofortige Rückkehr erfordern. Außerdem brauchen sie dringend meine Aussage, damit sie Anklage gegen die Mitglieder der Krieger Gottes erheben können.« Sie blickte ihn bittend an. »Versteh doch, ich muss zurück, auch wenn ich es nicht will. Du wirst das in deiner Zeit als SEAL doch auch schon erlebt haben, oder?«
    Damit nahm sie ihm jegliche Möglichkeit, dagegen anzukämpfen. Mit Pflichtgefühl kannte er sich aus. »Dann komme ich mit.«
    Karen blickte ihn erschrocken an. »Nein.« Sie rieb über ihre Stirn. »Nein, ich werde dich nicht noch weiter von deiner Arbeit abhalten. Du wirst hier gebraucht und ich in Washington.« Damit erhob sie sich und zuckte zusammen.
    Clint war sofort bei ihr. »Du sollst doch nicht gehen.« Er hob sie auf seine Arme. »Wo wolltest du hin?«
    Karen legte ihren Kopf an seine Schulter. »Ich wollte meine Sachen packen und dann noch einmal ins Bad.«
    Clint trug sie ins Bad und setzte sie auf den Stuhl, der immer noch dort stand. Er drückte ihr ihren Kosmetikbeutel in die Hand. »Mach du dich hier fertig, ich suche in der Zwischenzeit deine Sachen zusammen.« Damit verschwand er wieder und ließ Karen allein.
    Als er einige Minuten später zurückkam, wirkte sie scheinbar gefasst, doch ihre Hände zitterten, als sie ihm den Beutel reichte. »Den kannst du schon mit in den Rucksack packen, ich muss noch …« Ihre Stimme verklang.
    Clint verstand den Hinweis und zog sich hastig zurück.
    Später trug er sie dann wieder zum Sofa zurück und ließ sich neben ihr nieder. Er nahm ihre Hände in seine und blickte sie eindringlich an.
    »Karen …«
    Es klopfte an der Tür. Fluchend erhob Clint sich, humpelte zur Tür und riss sie auf.
    Special Agent Cranton sprang hastig zurück und griff automatisch nach seiner Waffe, bevor er sich wieder unter Kontrolle brachte. »Hunter. Ist Dr. Lombard fertig?«
    Unter Clints wütendem Blick trat er noch einen Schritt zurück. Clint brachte einfach keinen Ton heraus. Innerhalb von Minuten war sein gerade erst gefundenes Glück schon wieder ins Wanken geraten, und er wusste nicht, was er tun konnte, um die Entwicklung aufzuhalten. Es gab keinen Feind, den er bekämpfen konnte. Karen hatte sich entschieden zu gehen, und zum Teil bewunderte er sie für ihr Pflichtgefühl.
    Andererseits begriff er nicht, warum sie ihm nicht erlaubte mitzukommen oder ihm versprach zurückzukommen, sobald die Angelegenheit erledigt

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