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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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auf die Uhr und hielt den Finger auf der Gabel. Nein, Clint war jetzt wahrscheinlich irgendwo auf der Ranch unterwegs, es war schließlich mitten am Tag. Er würde bis heute Abend warten. Zu Hause konnte er auch in Ruhe telefonieren, ohne dass jemand mithörte.
    So begnügte er sich damit, eine Antwort an Miss Shannon zu tippen. Von Zeit zu Zeit blickte er hinter sich, um sicherzustellen, dass ihm keiner seiner Kameraden über die Schulter sah und mitlas. Mit einem zufriedenen Grinsen klickte er auf den Sendeknopf. Sie würde schon merken, dass er sich nicht von ihr manipulieren ließ. Bedauernd wandte er sich seinen Geschäftsmails zu: Die Arbeit wartete.
    Shannon saß mit ihrem Laptop unter einem Schatten spendenden Baum. Es war in der Hütte einfach zu heiß geworden, und bei dem ständigen Dröhnen der Klimaanlage konnte sie nicht vernünftig arbeiten. Es waren über 30° C, aber im Schatten und mit einer leichten, kühlen Brise war es gut auszuhalten. Sie hatte in den letzten Stunden auch schon einiges geschafft. Sämtliche Mails waren beantwortet, und im Moment schrieb sie gerade an dem nächsten Kapitel ihres Buches. Die Geschichte floss ihr heute geradezu aus den Fingerspitzen. Sie kam kaum mit dem Tippen hinterher. Shannon hatte den Verdacht, es lag daran, dass sie anscheinend einen SEAL kennengelernt hatte. Natürlich glaubte sie nicht alles einfach unbesehen, aber wenn dieser M. wirklich ein echter SEAL war …
    Sie musste unbedingt noch daran denken, eine Liste von Fragen zusammenzustellen, die sie ihm schicken konnte. Sie wollte so viele Informationen aus dieser Bekanntschaft herausziehen wie möglich. Wer wusste schon, wie lange der Kontakt halten würde. Mit diesem Gedanken speicherte sie ihr Dokument ab, um erneut ihre E-Mails zu überprüfen. Das hatte sie in den letzten Stunden schon einige Male gemacht, und jedes Mal hatte sie einen Stich verspürt, wenn keine Mail von Mister M. auf ihrem Server lag. Welcher normale Mensch hatte eigentlich eine E-Mail-Adresse wie MadDog? Außer natürlich, es war sein Spitzname im Team. Bei diesem Gedanken wurde sie ganz aufgeregt. Sie konnte ihn danach fragen, ob er wirklich so genannt wurde und wie er den Namen bekommen hatte.
    Langsam, ermahnte sie sich. Sie durfte sich nicht so sehr hineinsteigern, sonst war die Enttäuschung umso größer, wenn er sich als Betrüger herausstellte. Aus ihren Gedanken auftauchend, blickte sie auf ihre neu geladenen Nachrichten. Neben zahlreichen Leserzuschriften war auch eine von MadDog dabei. Mit einem Lächeln fing sie an zu lesen.
    Subject: SEAL oder nicht SEAL, das ist hier die Frage …
    Hi Shannon,
    ich werde weder dir noch sonst jemandem beweisen, wer ich bin und was ich tue. Ich könnte dir natürlich ein Foto von meinem Budweiser schicken, aber ich denke, das wäre auch kein Beweis, kann man ihn doch inzwischen an jeder Ecke kaufen. Entweder wir vertrauen einander, oder wir können die ganze Sache gleich vergessen.
    So, nachdem wir das geklärt haben, kommen wir zur Sache … Deine Homepage habe ich entdeckt, als ich routinemäßig das Internet nach Seiten über SEALs durchkämmt habe. Ich wäre bereit, dir gewisse persönliche Fragen zu beantworten, wenn ich dir dafür auch Fragen stellen kann. Abgemacht? Freue mich besonders auf die produktive Phase,
    M. (Du kannst mich auch Marc nennen)
    Shannon entfuhr ein zorniger Schrei. Was fiel diesem Kerl ein? Sie hatte es gar nicht nötig, auf so etwas einzugehen. Sie hatte den Mauszeiger schon auf der Löschen-Taste, als sie zögerte. Nein, sie brauchte wirklich die Hilfe eines SEALs um die Feinheiten noch besser hinzubekommen. Bisher hatte sie all ihre Informationen aus Fachbüchern, Dokumentationen im Fernsehen und von Internetseiten bekommen, aber das reichte ihr nicht mehr. Sie wollte das echte Leben eines SEALs abbilden, und dafür musste sie wissen, was wirklich in ihren Köpfen vorging. Und vielleicht war es für ihn auch beleidigend, wenn sie anzweifelte, dass er ein SEAL war. Nachdenklich lehnte sie sich an den Baum zurück.
    »Bist du schon fertig?« Abrupt drehte sie ihren Kopf zur Seite. Clint lehnte neben ihr am Baum. Seine Jeans und das Baumwollhemd waren verschwitzt und mit einer braunen Masse beschmiert.
    Shannon rümpfte die Nase. Nach dem Geruch zu urteilen, hatte er sich wieder mit den Rindern gewälzt. »Clint, versuch doch bitte, dich nicht immer so anzuschleichen. Irgendwann bekomme ich einen Herzinfarkt.«
    Clints Mund verzog sich reuevoll. »Tut mir

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