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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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vergessen, er wurde langsam lauwarm.
    Subject: SEAL wanted …
    Hi, Shannon,
    ich habe den Aufruf auf deiner Homepage gelesen. Ich bin Navy SEAL und würde dir gerne bei deinen Fragen zum Thema SEALs zur Verfügung stehen, sofern sie nicht Dinge betreffen, die der Geheimhaltung unterliegen. Außerdem kann es öfter mal passieren, dass ich über Wochen nicht zu erreichen bin. Ich denke, du verstehst das. Ansonsten bin ich ganz für dich da. Würde mich freuen, wenn ich dir helfen kann.
    M.
    Nachdenklich stützte Shannon ihr Kinn auf ihre verschränkten Hände. Er klang sehr nett, dieser »M.«. Sofern es überhaupt ein »er« war, es konnte schließlich jeder ihren Aufruf gelesen haben und sich einen Spaß mit ihr erlauben. Sie hoffte allerdings, dass dem nicht so war, denn sie brauchte wirklich einen SEAL, mit dem sie ihre vielen Fragen besprechen konnte. Gut, aber selbst wenn es wirklich ein Mann war, wer sagte ihr, dass er tatsächlich SEAL war und nicht ein fünfzigjähriger Axtmörder? Oder vielleicht eine achtzigjährige lilahaarige Großmutter aus Florida? Gott, langsam wurde es lächerlich. Anhand einer Mail konnte sie sowieso nicht entscheiden, ob dieser SEAL »echt« war. Sie würde ihm einfach antworten und sehen, was dabei herauskam. Sie richtete sich auf, straffte ihre Schultern und tippte drauflos.
    Matt nahm sein Essen wie gewöhnlich vor seinem Computer sitzend zu sich. Um ihn herum klapperten weitere Tastaturen, ein Teil seines Teams verbrachte ebenfalls die Mittagspause in der Einsatzzentrale. Zentrale war eigentlich kein guter Ausdruck, der Raum war eher eine bessere Abstellkammer. Dafür war es hier allerdings wesentlich ruhiger und gemütlicher als im Speisesaal der Basis, wenn man von den üblichen Computergeräuschen und dem Lärm von Docs Computerspiel absah. Doch er war bereits so daran gewöhnt, dass er es gar nicht mehr wahrnahm. Außerdem war er gerade völlig von Shannons Internetseite in Anspruch genommen. Er hatte noch nie einen Liebesroman gelesen, aber nun war er fast versucht, es einmal auszuprobieren. Er war einfach neugierig, wie Clints kleine Schwester die SEALs darstellte. Und wie sie es schaffte, aus dem wirklich sehr harten und schmutzigen Job eine Romanze zu machen.
    Natürlich fielen viele Frauen über sie her, sowie sie erfuhren, dass sie SEALs waren, vielleicht wegen solcher Romane wie Shannons. Aber er hatte es noch nie erlebt, dass sich daraus eine wirkliche Beziehung entwickelt hätte. Von der Wirklichkeit wollten ihre Leser vermutlich auch nichts lesen, das Leben war so schon hart genug. Was ihn aber eigentlich dazu bewegt hatte, sich für Shannon und ihre Bücher zu interessieren, war ihr Foto gewesen. Sie sah Clint nicht wirklich ähnlich. Hätte er nicht gewusst, dass er ihr Bruder war, wäre er nie darauf gekommen. Sie hatte ein ovales Gesicht mit hohen Wangenknochen, einer schmalen, geraden Nase und einem erotischen Mund. Wie gebannt blickte er auf die Lippen und stellte sich vor, wie es wäre, sie zu küssen.
    »Irgendetwas Interessantes da drüben?«
    Matt schreckte bei I-Macs Frage auf. Mit roten Wangen schloss er schnell die Seite. Dann drehte er sich zu ihm um. »Nein, nicht wirklich. Bei dir?«
    I-Mac betrachtete ihn mit hochgezogenen Augenbrauen. »Hey, Doc! Komm mal hier rüber, ich glaube, der Boss ist krank. Sieht wie Fieber aus.«
    Bevor Matt protestieren konnte, war Doc schon von seinem Stuhl aufgesprungen. Er baute sich vor Matt auf und blickte ihn aufmerksam an. »Sieht etwas erhitzt aus.« Er legte eine Hand auf seine Stirn. »Etwas wärmer als normal. Und die Augen sind etwas glasig.« Matt kam sich langsam vor wie ein Kind. »Ich hole ein Thermometer …«
    Matt sprang auf. »Stopp! Das reicht jetzt. Alle wieder an ihre Plätze. Ich bin nicht krank, also beruhigt euch.«
    In dem Moment fing Cat an zu lachen. Alle blickten ihn verwundert an.
    »Ich denke nicht, dass Mad krank ist. Wenn das, was ihm fehlt, eine Krankheit ist, dann haben wir sie alle schon öfter in unserem Leben durchgemacht.«
    Manchmal hatte es wirklich Nachteile, wenn man bei der Arbeit Cargoshorts trug. Abrupt setzte sich Matt auf seinen Stuhl und drehte sich mit ihm zum Computer zurück. Hinter ihm erklang Gelächter, als die anderen Cats Andeutung verstanden. Der Mann war einfach zu aufmerksam. Wahrscheinlich wäre niemandem sonst aufgefallen, was mit ihm los war. Matt fluchte stumm. Wieder etwas, das er sich über Monate hinweg würde anhören können.
    »Hast du eine neue

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