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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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leid.« Er setzte sich neben sie. »Wie läuft’s?« Neugierig blickte er auf den Bildschirm. Als er den Absender der E-Mail sah, musste er sich ein Lachen verkneifen. Er bemühte sich um eine ausdruckslose Miene.
    »Ganz gut. Es hat sich sogar jemand auf meinen SEAL-Aufruf gemeldet. Aber ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll.« Sie drehte ihm den Laptop zu. »Hier, lies mal.«
    Clint überflog schnell die Nachricht und bemühte sich, das Zucken seiner Mundwinkel zu unterdrücken. Das klang ganz nach Matt. Anscheinend hatten die beiden ihre Beziehung gleich mit einem Feuerwerk gestartet. Da er Shannon geraten hatte, vorsichtig zu sein, trug er wahrscheinlich einen Teil der Schuld an ihrem Misstrauen. Jetzt musste er irgendwie versuchen, Matt den Weg unauffällig zu ebnen. »Klingt, als wäre er ganz in Ordnung. Hast du ihn etwa offen angezweifelt?«
    Shannon wurde rot. »Nun ja, du hattest ja gesagt, ich sollte vorsichtig sein.«
    »Schon, aber du solltest ihm so etwas nicht ins Gesicht sagen, sondern nur darauf achten, dass du ihm nicht zu viele Informationen über dich in die Hände gibst.«
    »Ich weiß. Also werde ich versuchen, ihn wieder zu besänftigen, aber weiterhin ein Auge darauf haben, dass er nicht doch nur vorgibt, ein SEAL zu sein.«
    Clint legte die Hand auf ihre Schulter, bevor er aufstand. »Du machst das schon.«
    Shannon blickte ihm hinterher. »Das hoffe ich doch …«
     
    9
    Dr. Karen Lombard stieg aus ihrem in den Tiefen des Pentagons liegenden Labor empor und verließ das Gebäude durch den oberirdisch liegenden Ausgang, der in geringer Entfernung zur U-Bahn-Station Pentagon lag. Früher war sie meistens mit dem Auto zur Arbeit gefahren. Doch dann hatte sie festgestellt, dass es bei der furchtbaren Verkehrssituation in der ganzen Stadt viel stressfreier war, mit der U-Bahn zu ihrem Haus zu fahren, das in der Nähe des Smithsonian-Instituts lag. Während sie früher im Berufsverkehr durchaus bis zu einer Stunde gebraucht hatte, kam sie jetzt schon in zehn Minuten Fahrzeit an. Es lohnte sich bei der kurzen Fahrt fast nicht, ein Buch herauszuholen.
    Außerdem musste sie dadurch nicht mehr so oft in ein Auto steigen. Sie hatte früher nie Probleme mit dem Autofahren gehabt, aber seit sie vor zehn Monaten mit ihrem Auto von einem rücksichtslosen Fahrer von der Straße gedrängt worden war und sich dabei schwer verletzt hatte, mochte sie einfach nicht mehr gerne fahren. Zumindest nicht alleine. Sie hatte in den vergangenen vier Jahren noch ein paar andere beinahe fatale Unfälle gehabt. Irgendwie schien ihr Leben in letzter Zeit aus der Bahn geraten zu sein. Genauer gesagt, seitdem sie entführt worden war.
    Immer, wenn sie sich gerade eingeredet hatte, dass das alles nur dumme Zufälle gewesen waren, geschah wieder etwas. Ihre Nerven und ihre Gemütslage hatten sehr darunter gelitten. Und demzufolge war auch ihre Ehe nicht mehr besonders gefühlvoll. Inzwischen hatten sie und Paul sogar getrennte Schlafzimmer. Paul meinte, er könnte ihre ewigen Albträume nicht mehr ertragen und dass er auch seinen Schlaf bräuchte. Sie konnte ihm seine Haltung nicht ganz verdenken, aber andererseits hätte er auch etwas verständnisvoller sein können.
    Schnell schob Karen diesen Gedanken von sich, sie mochte jetzt nicht über ihre Ehe nachdenken. Sie richtete ihr Gesicht in die Sonne. Nach zehn Stunden in ihrem Kellerloch sehnte sie sich nach Sonnenschein. Für ein paar Sekunden blieb sie einfach so stehen und saugte die Wärme in sich auf. Erst als sich die hohe Luftfeuchtigkeit unangenehm bemerkbar machte, öffnete sie seufzend die Augen und ging zur U-Bahn-Station. Sie war die Schwüle gewohnt, schließlich kam sie aus Oklahoma, aber sie mochte trotzdem lieber trockene Hitze. So wie es aussah, würde sie wohl den Rest ihres Lebens unter der Schwüle zu leiden haben. Schließlich war sie durch ihre Arbeit an diesen Ort gebunden. Und ihr ganzes Leben bestand in den letzten Jahren nur noch aus Arbeit.
    Sie steckte automatisch ihr Ticket in den Schlitz des Drehkreuzes und ging hindurch. Wie üblich blieb ihre vollgestopfte Umhängetasche daran hängen. Grummelnd zog sie die Tasche aus der Gefahrenzone und stapfte weiter. Jeden Tag das Gleiche. Vielleicht musste sie doch irgendwann ihre Tasche ausräumen und nur noch die wichtigsten Gegenstände wieder hineintun. Paul sagte immer Müllschlucker dazu. Und irgendwie hatte er damit recht. Sie machte sich wie üblich eine geistige Notiz, die sie dann zu

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