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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ihres Lebens auf der Flucht sein.
    Außerdem hatte Paul von Daten und Codes gesprochen. Die einzigen Daten, die sie sich im Zusammenhang mit ihrem Namen denken konnte, waren hochsensible Geheimprojekte, die ihrem Land großen Schaden zufügen konnten, wenn sie in die falschen Hände gerieten. Ein kalter Schauer rann über ihren Rücken. Sie musste einfach jemandem berichten, was sie gehört hatte. Diese Verbrecher mussten gestoppt werden, was immer sie auch planten.
    Karen kehrte in den Wohnraum zurück und nahm sich noch einen Donut. Sie konnte einfach besser denken, wenn sie etwas aß. Und prompt schoss ihr beim zweiten Bissen ein Gedanke durch den Kopf. Clint Hunter! Er hatte ihr schon einmal geholfen. Außerdem war sein Beruf ein großes Plus in ihrer jetzigen Situation. Er würde bestimmt wissen, was zu tun war. Wo war er noch stationiert? Ach ja, Coronado Naval Base. Schnell schlug sie im Telefonbuch die Nummer der Auskunft nach. Diese schrieb sie auf einen Zettel und legte ihn neben das Telefon. Sie wollte gerade wählen, als ihr bewusst wurde, dass sie das Telefongespräch am Empfang würde bezahlen müssen. Es war aber wahrscheinlich besser, das Zimmer zu verlassen, ohne noch einmal gesehen zu werden, und sich unterwegs ein öffentliches Telefon zu suchen. Sie legte den Hörer wieder auf.
    So schnell es ging, packte sie ihre Sachen ein und verließ das Zimmer. Ihre Schlüsselkarte für das Zimmer ließ sie auf dem Tisch liegen. Karen blickte auf ihre Uhr, die wie durch ein Wunder bei ihrem Sturz heil geblieben war. Bereits kurz nach fünf Uhr. Ein Blick auf den Himmel zeigte ihr, dass es schon dämmerte. Entschlossen packte sie ihre Umhängetasche und die Tüte fester und marschierte stark hinkend los. Eine Straße weiter fand sie an der Außenwand einer geschlossenen Kneipe ein funktionierendes Telefon. Sie warf einen Vierteldollar ein und wählte die Nummer der Auskunft. Der Operator verband sie gleich an das Naval Special Warfare Command weiter, nachdem sie noch einmal einen Dollar für das Ferngespräch in den Schlitz geschoben hatte.
    »NavSpecWarCom.«
    Karens Herz klopfte zum Zerspringen. »Guten Morgen. Mein Name ist Karen Lombard, ich hätte gerne Clint Hunter gesprochen. Er ist bei SEAL-Team 11. Captain, glaube ich.«
    Ominöse Stille am anderen Ende. »Können Sie mir den Grund Ihres Anrufs nennen?«
    Was sollte sie jetzt sagen? »Es ist eine private Angelegenheit. Ich muss dringend mit ihm sprechen.«
    »Tut mir leid, ohne Autorisation kann ich Sie nicht weiterverbinden.«
    Verdammt! »Können Sie mir denn wenigstens sagen, ob er noch bei Ihnen arbeitet?«
    »Tut mir leid, Miss. Ich kann keine Informationen über unser Personal herausgeben.«
    Karens Stimme wurde verzweifelt. »Aber es ist wirklich äußerst wichtig!«
    »Es …«
    Karen unterbrach ihn. »Tut Ihnen leid, ja, das sagten Sie bereits. Das hilft mir allerdings auch nicht weiter. Auf Wiederhören!« Damit knallte sie den Hörer auf die Gabel. Was sollte sie jetzt tun? Sie hatte gehofft, zu Clint durchzukommen, obwohl ihr klar gewesen war, dass es vermutlich schwierig werden würde. Sie straffte ihre Schultern. Da gab es nur eins, sie musste nach Kalifornien fliegen.
    Zu Fuß legte sie den Weg zur Busstation von Oakton zurück. Dort fand sie einen Bus, der vierzig Minuten später nach Richmond abfahren würde. Sie kaufte sich ein Ticket und die neueste Ausgabe der Washington Post und setzte sich in den Wartesaal, die Zeitung als Tarnung vor dem Gesicht. Die Zeit zog sich in die Länge, und ihre Nervosität stieg. Gerade als sie es nicht mehr aushielt, kam die Durchsage, dass der Bus nun bestiegen werden konnte. Dankbar klemmte sie sich die Zeitung unter den Arm, griff ihre Tüte und ging nach draußen zum Bussteig.
    Inzwischen war es schon fast hell, und die ersten Pendler liefen herum. Karen bemühte sich, möglichst unauffällig den Bus zu besteigen. Eine schwierige Aufgabe, wenn man so aussah wie sie und noch dazu Schwierigkeiten hatte, die zwei Stufen zu erklimmen. Sie suchte sich einen Platz im hinteren Drittel des Busses und ließ sich dankbar dort nieder. Sofort versteckte sie sich wieder hinter ihrer Zeitung und legte sie erst nach neunzig Minuten Fahrtzeit am Endpunkt Flughafen in Richmond zur Seite. Sie wartete, bis die übrigen Fahrgäste ausgestiegen waren, und folgte ihnen dann.
     
    11
    Matt war genervt. Den ganzen Vormittag saß er schon in Besprechungen mit Vertretern sämtlicher Gruppen der Spezialkräfte des Militärs

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