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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Brust, die aus seinem offenen Hemd hervorblitzte.
    »Wer war das?«
    Verwirrt blickte er auf, als hätte er nicht bemerkt, dass Karen ins Zimmer gekommen war. »Shannon. Meine Mutter lädt uns zum Mittagessen ein.«
    »Ich weiß nicht …«
    Clint unterbrach sie. »Ich habe zugesagt. Die Familie ist ganz unter sich.«
    Karen sträubte sich. »Eben. Ich möchte nicht in deine Familie eindringen. Und schon gar nicht unter falschen Voraussetzungen.«
    Clints Stimme wurde sanfter. »Das tust du nicht. Wir haben nur gesagt, dass du meine Freundin bist, und ich würde sagen, nach dem, was vorhin im Schlafzimmer passiert ist, ist das keine Lüge mehr.«
    Karens Wangen röteten sich. »Du …«
    »Ich weiß, es wird nicht wieder vorkommen.«
    Karen blickte ihn verdutzt an. »Nicht?«
    »Nein. Es war nicht richtig von mir, deine jetzige Situation auszunutzen.«
    Karen stotterte fast. »Aber … Du hast mich ausgenutzt? Und ich dachte, ich hätte mich auf dich gestürzt. Da bin ich aber beruhigt.«
    Clints Mundwinkel zuckte nach oben. »Sagen wir einfach, es beruhte auf Gegenseitigkeit, okay? Jedenfalls werde ich dich nicht mehr in der Art anfassen, solange wir deine momentane Situation nicht geklärt haben.« Als sie schwieg, blickte er sie unsicher an. »Das ist es doch, was du willst, oder?«
    Karen nickte langsam. »Das wird wohl am besten sein. Es wird dir wohl auch kaum Mühe bereiten, meinen wenigen Reizen zu widerstehen.« Sie spürte Clints durchdringenden Blick bis in die Zehenspitzen.
    »Hast du eine Ahnung …«
     
    16
    Paul Lombard war extrem angespannt. Schwitzend saß er in Agent Crantons kleinem Büro und bemühte sich, besorgt auszusehen. Das war er auch, aber mehr um seine eigene Sicherheit als um Karens Wohlergehen. Diese Schlampe hatte ihn ausgetrickst. Irgendwie musste sie herausgefunden haben, dass er hinter ihren »Unfällen« steckte. Er hatte ihrer Kollegin Gina auf dem Parkplatz aufgelauert und ihr den verzweifelten Ehemann vorgespielt. Anscheinend sogar überzeugend, denn sie hatte sich erweichen lassen und ihm erzählt, dass Karen sie angerufen und Urlaub genommen hatte. Und nach einigem Bohren hatte sie zögernd berichtet, dass Karen sie eindringlich gebeten hatte, ihm, Paul, nichts davon zu sagen.
    Außerdem hatte sie bei dem Telefonat Hintergrundgeräusche eines Flughafens gehört. Karen konnte also inzwischen überall sein, außer im Ausland, ihr Reisepass lag noch im Haus. Aber auch so gab es in den USA genügend Orte, an denen sie sich verstecken konnte. Er hatte bereits sämtliche Verwandten, Bekannten und Freunde informiert und sie gebeten, sich sofort zu melden, sobald Karen auftauchte. Bisher hatte sie noch niemand gesehen.
    Wo konnte sie nur abgeblieben sein? Mit den Fingern trommelte er nervös auf der Armlehne seines Stuhls. Er wusste nicht, ob es positiv oder negativ war, dass sich das FBI in der Sache ihres Verschwindens eingeschaltet hatte. Natürlich hatten sie bessere Möglichkeiten, sie zu finden, als er. Allerdings bezweifelte er, dass es gut für ihn war, wenn sie Karen fanden und sich mit ihr unterhielten. Es musste ihm gelingen, sie vorher zu erreichen und zu beseitigen. Warum stellten sich auch die Krieger Gottes so bescheuert an? Eigentlich sollte es sich bei ihnen doch um die am besten organisierte Terrorgruppe Amerikas handeln. Bisher hatte er davon noch nicht viel bemerkt.
    Sie hatten immer nur Informationen von ihm verlangt, aber ihren Teil der Vereinbarung nicht eingehalten, nämlich dass er gehen konnte, sobald er ihnen zu den nötigen Daten und Codes des neuen Waffensystems verholfen hatte. Doch es gab immer wieder Verzögerungen, und als er einmal gewagt hatte, dies zu bemängeln, hatten sie ihm klargemacht, wie einfach es wäre, ihn zu beseitigen. Nach der missglückten Entführung vor vier Jahren hatte er es deshalb in die eigene Hand genommen, sich von Karen – und damit auch der Terrorgruppe – zu befreien. Dummerweise waren die von ihm engagierten Verbrecher zu blöd gewesen, die arrangierten Unfälle für Karen tödlich enden zu lassen. Aber vor einigen Tagen hatte es so ausgesehen, als sollte seine Geduld belohnt werden, denn die Krieger Gottes waren endlich bereit, sich selbst um Karens Ableben zu kümmern, nachdem sie bekommen hatten, was sie wollten. Doch auch sie hatten versagt.
    Agent Crantons lautes Räuspern riss ihn aus seinen dunklen Gedanken.
    »Es tut mir leid, was haben Sie gesagt?«
    Cranton betrachtete Paul Lombard durch zusammengekniffene

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