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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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sich. Obwohl er nur seine Boxershorts trug, fror er kein bisschen.
    In der ersten Morgendämmerung erwachte er und fand Karen halb auf ihm liegend, ihr Bein über seine Hüfte geschoben, den Kopf auf seine Schulter gebettet. Ihre Hand bedeckte sein Herz. Sein Magen krampfte sich zusammen. Was würde er dafür geben, wenn er sie jetzt einfach wachküssen und sich langsam in ihr vergraben könnte. Aber das war im Moment nicht möglich, und deshalb war es besser, wenn er ganz schnell aus dem Bett verschwand. Lautlos und vorsichtig befreite er sich von ihren Armen und Beinen und stand auf. Er schob den Vorhang ein Stückchen zur Seite und blickte aus dem Fenster. Draußen schien noch alles ruhig zu sein. Aber wer wusste, wie lange die Ruhe halten würde!
     
    19
    Fluchend knallte Paul Lombard die Haustür hinter sich zu. In letzter Zeit klappte aber auch gar nichts! Gestern das völlig nutzlose Gespräch mit diesem FBI-Lackaffen, dann war ihm heute jemand beim Ausparken ins Auto gefahren und hatte eine Beule hinterlassen. Sein Kontaktmann von den Kriegern Gottes hatte ihm gesagt, dass er noch keine brauchbaren Informationen über Karens Aufenthaltsort gefunden hatte. Und zu guter Letzt war sein Haus auch noch ein einziger Schweinestall. Anscheinend hatte Karen doch gewisse nützliche Eigenschaften gehabt, die jetzt fehlten. Unbeeindruckt zuckte er mit den Schultern. Dann schaffte er sich eben eine Putzfrau an, wenn die Sache mit Karen erledigt war. Die würde ihm auch nicht so viel Ärger machen!
    Mit einem tiefen Seufzen ging er in sein Arbeitszimmer, legte seine Tasche auf den großen Holzschreibtisch und lockerte seine dezent gestreifte Krawatte. Sein Blick fiel auf das blinkende Lämpchen des Anrufbeantworters. Eine Nachricht von Karen? Mit leicht zitternden Fingern drückte er auf den Knopf und rief die Nachrichten ab.
    »Hier spricht Special Agent Richard Cranton vom FBI. Wir haben den Aufenthaltsort Ihrer Ehefrau ermittelt. Sie hält sich derzeit in Montana auf. Im Laufe des nächsten Tages schicken wir Agenten zu ihr, die sie zu einem Verhör abholen. Ich melde mich dann, wenn es Neuigkeiten gibt.«
    Eisige Schauer rannen seinen Rücken hinunter. Verdammt! Wenn sie mit dem FBI redete, war er verloren. Bebend ließ er sich in seinen Ledersessel sinken. Warum war er bloß nicht zu Hause gewesen, als Cranton angerufen hatte? Vielleicht hätte er dann das genaue Versteck aus ihm herausbekommen. Ein weiteres Beispiel dafür, dass heute alles schiefging. Hoffentlich hatten die Krieger Gottes wirklich die richtigen Beziehungen in der Regierung und konnten Genaueres in Erfahrung bringen. Hastig wählte er seine Kontakttelefonnummer und lauschte ungeduldig dem Freizeichen. Gleichzeitig fühlte er sich unwohl, denn bisher war jeder Kontakt mit den Kriegern Gottes unerfreulich gewesen. Seine Finger trommelten nervös auf die polierte Schreibtischplatte.
    »Ja?«
    »Hier ist Paul Lombard. Das FBI hat meine Frau gefunden. Leider haben sie nicht den genauen Ort erwähnt, nur dass sie in Montana ist. Finden Sie sie.«
    Stille dröhnte durch den Hörer. »Kein Problem.«
    »Und informieren Sie mich sofort, wenn Sie den Ort haben, diesmal will ich dabei sein. Egal, um welche Zeit, ist das klar?«
    Ohne eine Antwort beendete sein Gesprächspartner die Verbindung.
    »Unhöflicher Kerl! Ich bin froh, wenn ich mit euch nichts mehr zu tun haben muss.« Entschlossen schob er seinen Stuhl zurück und erhob sich. Er würde schon mal eine Tasche packen, damit er sofort losfahren konnte, wenn der Anruf kam.
    Paul Lombard erwachte ruckartig aus einem totenähnlichen Schlaf. Verwirrt blickte er sich in dem dunklen Zimmer um. War da ein Geräusch gewesen? Mit angehaltenem Atem lauschte er in die Stille hinein. Außer dem Ticken seines altmodischen Weckers war nichts zu hören. Aber irgendetwas musste ihn aus seinem Schlaf gerissen haben. Da! Ein leises Kratzen ertönte aus der Nähe seines Fensters. Mit klopfendem Herzen schob er langsam seine Bettdecke beiseite und erhob sich. Wie gebannt blickte er auf das Fenster. Da war das kratzende Geräusch wieder. Schweiß trat ihm auf die Stirn. Vorsichtig bückte er sich zu seinem Nachttisch, um die Pistole, die er dort bereits seit einiger Zeit aufbewahrte, aus der obersten Schublade zu holen.
    Wenn man sich mit Leuten wie den Kriegern Gottes abgab, war es immer besser, vorbereitet zu sein. Und er hing zu sehr am Leben, um jemand anders als sich selbst zu vertrauen. Seine schweißnassen Finger

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