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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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hätte nicht gedacht, dass Shannon so empfindlich war, wenn es um nackte Haut ging. Schließlich brachte sie Liebesszenen zu Papier, die fast durch das Buch brannten. Und bestimmt hatte sie in ihrem Leben auch schon die eine oder andere Männerbrust gesehen. Okay, vielleicht nicht mit ganz so vielen Narben, aber bisher hatte er noch keine Frau erlebt, die wegschaute, wenn sie die Möglichkeit hatte, ihn nackt zu sehen. Schulterzuckend schlüpfte er in seine Boxershorts. Wenn er Glück hatte, würde sie sich an seinen Anblick gewöhnen und ihn sogar anfassen wollen. Dieser Gedanke hob seine Stimmung beträchtlich.
    Shannon strich sich mit zitternden Fingern über die Stirn. Sie hatte recht gehabt, Matt Coleburn brauchte wirklich einen Waffenschein für seinen Körper. Gestern hatte das schreiend bunte Hawaiihemd noch für Ablenkung gesorgt, aber nackt konnte nichts von der schieren Perfektion seines Körpers ablenken. Sie hätte nicht gedacht, dass sie übermäßig muskulöse Männer mochte, aber sie musste zugeben, zu Matt passte es perfekt. Zusammen mit seiner Größe, den muskulösen Beinen, dem markanten Gesicht mit der Narbe, den blitzenden blaugrauen Augen und dem Pferdeschwanz bildete es eine homogene Einheit. Es war ein Wunder, dass sie nicht angefangen hatte zu sabbern, als sie ihn so am Fenster hatte stehen sehen. Viel hätte aber vermutlich nicht gefehlt. Deshalb hatte sie auch schnell den Vorhang wieder zugezogen, um der Versuchung zu widerstehen, sich auf das Fensterbrett zu stützen und ihn in aller Ruhe zu beobachten, während er nackt durch seine Hütte ging.
    War er völlig nackt gewesen, oder hatte er noch eine Hose angehabt? Diese Frage würde ihr jetzt wahrscheinlich den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf gehen. Stöhnend ließ sie sich am Tisch nieder und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. Wie sollte sie mit ihm ausreiten, wenn sie solche Gedanken hatte? Vielleicht sollte sie besser absagen. Andererseits hatte sie seinem Grinsen angesehen, dass er genau wusste, was er ihr antat. Sie würde ihm nicht die Genugtuung geben zu kneifen. Entschlossen wandte sie sich ihrem Frühstück zu. Mal sehen, wer zuletzt lachte …
    Wohlweislich entschied sich Matt heute nicht für seine »Tarnkleidung«, sondern für normale Jeans und ein schlichtes schwarzes T-Shirt. Es erschien ihm ungefährlicher, als mit seinem bunten Hawaiihemd die Pferde scheu zu machen. Er würde auch so schon genug Arbeit damit haben, sich überhaupt auf einem Pferd zu halten, ohne dass das Tier an jeder Ecke stieg. Wahrscheinlich sollte er schon mal einen Krankenwagen alarmieren, er würde ihn bestimmt brauchen.
    Seufzend beendete er sein Frühstück, das nur aus einem Donut und Kaffee bestand, und erhob sich schwerfällig. Es würde ihm bestimmt noch leidtun, dass er sich darauf eingelassen hatte, nur um etwas Zeit mit Shannon zu verbringen. Sein Mobiltelefon und den Pager steckte er sich hinten an den Gürtel und den Schlüssel zur Hütte in die Hosentasche, nachdem er die Tür hinter sich abgeschlossen hatte. Er warf einen Blick auf Shannons Hütte, doch sie war nicht zu sehen. Wahrscheinlich stand sie hinter dem Vorhang und wartete darauf, dass er endlich verschwand. Grinsend zwinkerte er ihrer Hütte zu und lief den schmalen Pfad zu den Ställen hinab.

 
    20
    Shannon zuckte zurück, als hätte sie einen Stromstoß abbekommen. Woher hatte er gewusst, dass sie ihn beobachtete? Sie hatte sich extra große Mühe gegeben, nicht gesehen zu werden. Sie seufzte. Es war sowieso albern, was sie hier trieb. Warum konnte sie nicht wie ein normaler erwachsener Mensch reagieren und einfach aus der Hütte gehen, wenn sie fertig war? Weil sie feige war. Und Matt Coleburn ein faszinierender Mann, der ein gewisses Interesse an ihr zeigte, wenn sie sich nicht völlig irrte. Sie war zwar, als sie aufwuchs, von großen, gut aussehenden Männern umgeben gewesen, aber das waren ihre Brüder, und Matt war ein … Mann.
    »Sieh es einfach als Recherche an, Shannon! Stell dir vor, Matt wäre einer der Helden in deinen Büchern!« Das Problem war, es war viel zu einfach, sich Matt als einen der SEALs auszumalen, über die sie schrieb. Sie konnte sich ihn gut in Uniform oder Tarnkleidung vorstellen, und die Narbe wirkte auch sehr authentisch. Vielleicht sollte sie ihn fragen, wie er dazu gekommen war. Oder besser nicht, er war ein Versicherungsvertreter auf der Durchreise, nur eine flüchtige Bekanntschaft. Im Moment schien sie immer nur flüchtige oder

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