Riskante Naehe
in die Höhe. Dann senkte er ihn auf den Rücken.
Shannon lachte. »Andersherum. Oder wollen Sie während des ganzen Ausritts einen Pferdehintern angucken?«
Matt grinste, während er den Sattel drehte. »Wenn Sie hinter mir reiten würden, hätte ich damit kein Problem.«
Kopfschüttelnd machte sich Shannon daran, den Sattelgurt unter dem Pferdebauch zu befestigen. Matt ließ sich anscheinend durch nichts aus der Ruhe bringen. Sie mochte es, wenn Leute über ihre Fehler lachen konnten. Sehr sogar. Sie wartete, bis Flower ausatmete, und zog dann den Riemen fester.
Matt beäugte misstrauisch die grazilen Beine der Stute. »Wäre es nicht besser, wenn Sie ein kräftigeres Pferd für mich satteln würden? Ich möchte dieses hier ungern zuschanden reiten.«
Shannon lachte. »Keine Angst, Pferde halten sehr viel schwerere Lasten aus als einen Menschen. Wie viel wiegen Sie, 120 Kilo?«
»Nicht ganz.«
Hörte sie da etwa einen leicht pikierten Unterton heraus? »Dann haben Sie überhaupt kein Problem, unsere Pferde hatten schon sehr viel schwerere Gäste als Reiter. Und Flower nehmen wir besonders gern für unsere etwas … ungelenkigeren Besucher, weil sie besonders sanftmütig ist.«
Diesmal war Matt doch das Grinsen vergangen, wie sie mit einem kurzen Blick feststellte.
»Ungelenkig?« Drohend rückte er näher. »Ich treibe regelmäßig Sport, ich denke nicht, dass man mich so bezeichnen kann.«
Lachend wich Shannon in eine Ecke der Box zurück. »Ich habe ja auch nicht behauptet, dass Sie ungelenkig sind. Aber wer sich den Schuh anzieht …«
Knurrend machte er einen weiteren Schritt und kesselte sie effektiv in der Ecke ein. »Ich würde Ihnen gerne beweisen, wie gelenkig ich sein kann. Darf ich?«
Shannon wurde warm. Matts prächtiger Körper war nur eine Handbreit von ihrem entfernt, sie konnte seine Hitze spüren. Er ragte turmhoch über ihr auf, seine Hände waren zu beiden Seiten ihres Kopfes an die Wand gestützt. Auf seinem Gesicht lag ein beinahe gefährlicher Ausdruck. Mit glitzernden Augen blickte er sie unverwandt an. »Nun?«
Shannon leckte sich über die trockenen Lippen. Atemlos beobachtete sie, wie sich seine Augen verdunkelten, während er auf ihren Mund starrte. Sein Kopf bewegte sich langsam auf sie zu. Sie hatte alle Zeit der Welt, ihm auszuweichen, aber sie konnte sich nicht rühren. Ihr Atem stockte. Flower bewegte sich unruhig, gerade als sich sein Mund über ihrem befand. Einen Moment noch konnte sie die Hitze seiner Lippen spüren, im nächsten war er herumgewirbelt, und sie starrte erstaunt auf seinen breiten Rücken. Sie hätte nicht gedacht, dass sich jemand mit Matts Statur derart schnell und lautlos bewegen konnte.
»Was ist?« Sie konnte beobachten, wie sich sein Körper sichtlich entspannte, bevor er sich wieder zu ihr herumdrehte.
»Ich dachte, ich hätte jemanden gehört.«
Shannon grinste. »Ja, ein Pferd.« Sein schiefes Lächeln wärmte ihr Herz. »Kommen Sie, bringen wir es hinter uns. Der Tag ist viel zu schön, um ihn im Stall zu verbringen.«
Ohne weitere Zwischenfälle führten sie die Pferde ins Freie, und Matt schwang sich mit erstaunlicher Leichtigkeit nach ihren Anweisungen auf Flower – auch wenn er beinahe auf der anderen Seite wieder herunterfiel, weil er zu viel Schwung genommen hatte. Shannon erklärte ihm die Grundzüge des Reitens. Da er ein guter und wissbegieriger Schüler war, konnten sie nach einer halben Stunde seine neu gewonnenen Fähigkeiten im Gelände testen. Gemächlich ließen sie die Pferde im Schritt gehen, sodass Matt sich nur im Sattel halten musste.
Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Familienküche des Haupthauses machten sich Clint und Karen daran, die Weiden im hinteren Teil der Ranch zu inspizieren. Er hatte sich zwar von einem großen Teil seiner Arbeit befreit, um immer bei Karen sein zu können, aber einige Sachen konnte er auch erledigen, wenn sie dabei war. Deshalb saßen sie jetzt in dem alten Ranch-Jeep und fuhren langsam den steilen, von Löchern übersäten Weg entlang, der zu den oberen Weiden führte. Clint war klar, dass er damit ein gewisses Risiko einging, denn hier waren sie nicht geschützt. Aber er war sich sicher, dass er jeden Eindringling früh genug erkennen würde. Außerdem war er gut bewaffnet: Zusätzlich zu der Pistole, die er in einem Halfter unter seinem Hemd trug, und einigen anderen gut versteckten Waffen hatte er auf dem Rücksitz des Jeeps unter einer Decke versteckt ein kleines
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