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Riskante Versuchung

Riskante Versuchung

Titel: Riskante Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brockmann
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Madsen!“
    „Was?“ Elliot biss die Zähne aufeinander. Rob versuchte sich aus dem Griff der Männer zu befreien. „Selma, das ist verrückt. Dieser Kerl dreht gerade durch. Vier meiner Leute können ihn nur mit Mühe am Boden halten.“
    „Du willst ihn beruhigen? Dann erklär ihm, dass du mit ihm zu Jess‘ Haus fährst.“
    „Komm schon, woher willst du wissen, dass Rob nicht der Mörder ist?“
    „Ich weiß es einfach.“ Selma klang sehr bestimmt. „Parker, du hast gesagt, du vertraust meiner Intuition. Nun, ich war mir noch nie so sicher. Sag ihm, dass du ihn hinfährst!“
    „Carpenter“, rief Elliot. „Wenn Sie sich Handschellen anlegen lassen, bringe ich Sie zu Jess‘ Haus.“
    Der Mann hörte sofort auf, sich zu wehren.
    „Tja, das hat funktioniert“, sagte Elliot zu Selma. „Und was jetzt?“
    „Jetzt bring ihn zu Jess, verdammt noch mal!“, rief Selma.
    Frank hatte das blaue Seil mit ins Schlafzimmer genommen und saß jetzt auf dem Bett und spielte damit.
    Jess‘ Herz hämmerte in ihrer Brust. Er hatte ihr befohlen, sich auszuziehen, schien es jedoch mittlerweile wieder vergessen zu haben. Sie saß auf dem Fußboden, die Knie angewinkelt, und hoffte … was? Dass er einschlief? Dass er einen plötzlichen Herzanfall bekam? Dass Gott ihn mit einem Blitz erschlug?
    Bei diesem letzten Gedanken tauchte tatsächlich ein Blitz das Zimmer in bläuliches Licht. Krachender Donner folgte unmittelbar darauf.
    Daneben, Gott, dachte sie.
    Sie hoffte aus tiefstem Herzen, dass Rob zu ihrer Rettung auftauchen würde, so wie ein Ritter in schimmernder Rüstung. Himmel, genau jetzt konnte sie ihn sehr gut gebrauchen. Rob, mit seiner tödlichen Messerklinge …
    Nur würde das leider nicht passieren. Wenn sie gerettet werden wollte, musste sie das schon selbst tun.
    Sie betete im Stillen darum, dass Kelsey nichts geschehen möge. Bitte, dachte sie, mach, dass er sie nicht findet und gar nicht erst mitbekommt, dass sie hier ist …
    „Ich habe dir gesagt, du sollst dich ausziehen“, sagte Frank scharf.
    „Frank.“ Ihre Stimme brach, deshalb begann sie noch einmal. „Frank, wir sollten miteinander reden. Vielleicht war meine Entscheidung, dass ich nicht mit dir ausgehen will, ein wenig überhastet …“
    „Jetzt ist es zu spät, deine Meinung zu ändern“, erklärte er sanft.
    „Wie kann es denn zu spät sein?“ Wenn sie das Gespräch in Gang hielt, dann …
    „Du hattest deine Chance“, stellte er klar. „Und nun ist es zu spät.“
    Er starrte mit leerem Blick in die Kerzenflamme, sodass sein Gesicht beinah jeden menschlichen Zug verlor.
    „Du wirst mich also umbringen.“ In ihre Angst mischte sich überraschenderweise Zorn. „Einfach so.“
    Lächelnd schüttelte er den Kopf. „Nein, nicht einfach so. Ich werde mir Zeit lassen.“
    Die Angst drohte übermächtig zu werden, doch Jess klammerte sich an ihren Zorn. Verdammt, sie würde nicht einfach dasitzen und sich von diesem Kerl umbringen lassen …
    Wenn er nur einen Fehler begehen würde, nur einen ganz kleinen Fehler …
    Sie musste irgendwie dafür sorgen, dass er sich seiner Sache zu sicher war und dadurch vielleicht nachlässig wurde …
    Eine Waffe. Sie brauchte eine Waffe.
    Rasch sah sie sich im Zimmer um, doch da war nichts. In ihrem Schmuckkästchen befand sich eine Anstecknadel, aber mit der würde sie kaum etwas gegen ein Messer ausrichten können.
    „Zieh dich aus“, befahl er. „Du musst tun, was ich sage.“
    „Warum?“, konterte Jess mit funkelnden Augen. „Du wirst mich ohnehin töten, nicht wahr?“
    „Weil“, antwortete er, „wenn du nicht tust, was ich dir sage, ich dich ausweiden werde. Du weißt doch, was das Wort bedeutet, oder, Jess? Es bedeutet, dass ich dir mit diesem Messer den Bauch aufschlitzen werde und …“
    „Ja, ich weiß, was es bedeutet.“
    „Dann zieh dich endlich aus.“
    Er beugte sich nach vorn, mit dem Messer auf sie deutend. Jess begann, ihre Turnschuhe aufzuschnüren.
    Frank lachte leise. „Braves Mädchen.“
    Ich muss eine Waffe finden, dachte sie und überlegte fieberhaft.
    Leider bewahrte sie keine doppelläufigen Flinten in ihrem Haus auf. Oder Schwerter. Sie besaß nicht einmal einen Baseballschläger.
    Denk nach, Jess, denk nach!
    Es gab ein Brecheisen, aber das nützte ihr herzlich wenig, weil es in der Garage lag. Selbst wenn sie die Chance bekäme, dorthin zu rennen, würde sie Frank auf keinen Fall in diese Richtung locken, da Kelsey dort noch immer schlief.
    Zum Glück

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