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Riskante Versuchung

Riskante Versuchung

Titel: Riskante Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brockmann
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fuhr, so schnell er konnte, doch der Regen ließ nicht nach, und die Straßen waren überschwemmt …
    „Festhalten!“, schrie der FBI-Agent, als der Wagen durch eine Pfütze fuhr, die mindestens zwanzig Zentimeter tief war. Festhalten womit? Mit seinen Zähnen? Er suchte mit seinen immer noch hinter dem Rücken gefesselten Händen nach irgendeinem Halt, doch da war nur das glatte Leder des Sitzes.
    Der Wagen begann auszubrechen, und Rob rutschte nach unten auf den Boden, wobei er sich mit den Knien zwischen Vorder- und Rücksitz quetschte. Sein geschwollener Knöchel stieß gegen etwas, sodass er vor Schmerz aufschrie.
    Der Wagen drehte sich - Rob kam es vor wie drei komplette Drehungen um die eigene Achse - und prallte dann gegen einen Telefonmast.
    Jess konnte Franks Gesicht nicht sehen, doch spürte sie, dass er grinste.
    „Du hast deinen Lippenstift noch nicht aufgetragen“, flüsterte er, nahm das Messer fort und erhob sich.
    Sie atmete gepresst, und ihr Herz hämmerte. Um Himmels willen, er wusste, dass Kelsey hier war …
    Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich. Du musst am Leben bleiben. Glaube daran, dass du es kannst, dann wirst du es auch … Du musst! Denk an das, was du in deiner Handtasche gefunden hast …
    „Ich muss die Kerze wieder anzünden“, brachte sie mühsam hervor. Ihre Stimme klang hoch und atemlos. „Ich glaube, in meiner Handtasche sind Streichhölzer.“
    „Okay“, sagte er, als habe sie vorgeschlagen, nach dem Abendessen noch einen Kaffee zu trinken.
    Sie fand ihre Handtasche auf dem Fußboden, wo sie sie hatte fallen lassen, und stellte die Kerze wieder auf.
    Dann kramte sie in ihrer Tasche und fand schnell, wonach sie gesucht hatte. Hastig verbarg sie es unter den Knien. Die Streichhölzer waren zum Glück auch nicht schwer zu finden, und mit zitternden Händen riss sie eines an und zündete damit die Kerze wieder an.
    Sie konnte Frank im Spiegel sehen, er lag wieder auf ihren Kissen. Die Hand mit dem Messer lehnte lässig an einem der hohen Bettpfosten. Er beobachtete sie. Seine Augen wirkten nach wie vor nicht menschlich, und ein diabolisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    Im Spiegel konnte sie außerdem das Seil sehen, mit dem sie aneinandergebunden waren, Knöchel an Knöchel. Es war etwa drei Meter lang. Drei Meter.
    Wenn er doch nur einen Fehler machen würde …
    Es könnte klappen. Jedenfalls würde sie nicht sterben, ohne es versucht zu haben …
    Rob rappelte sich hoch und lehnte sich gegen das Gitter, das den hinteren vom vorderen Teil des Streifenwagens trennte.
    Elliot war mit dem Gesicht aufs Lenkrad geschlagen. Seine Nase war gebrochen und blutete. Er versuchte den Wagen wieder zu starten, doch der Motor jaulte nur auf.
    „Wir sind nicht mehr weit von ihrem Haus entfernt“, sagte Rob heiser. „Wir können den Weg durch die hinteren Gärten abkürzen. Entriegeln Sie endlich die verdammten Türen!“
    Elliot ließ die Schlösser aufschnappen, und Rob drückte mit dem Rücken gegen die Tür auf seiner Seite. Als sie aufging, fiel er rückwärts auf die Straße. Elliot half ihm auf.
    Rob stieß einen Fluch aus, als er seinen verletzten Knöchel belastete.
    „Ich bezweifle, dass Sie damit gehen können“, stellte Elliot fest.
    Der Regen fiel mit unverminderter Heftigkeit. Rob rannte los. „Ich werde auch nicht gehen“, informierte er Elliot. „Ich werde rennen.“
    Jess griff ein letztes Mal in ihre Handtasche und holte den Lippenstift heraus. Er hieß „Really Red“.
    Sie hatte Angst. Todesangst. Wenn das hier schiefging, war sie tot. Diesmal würde Frank sie wirklich umbringen, daran gab es für sie nicht den geringsten Zweifel.
    Gerade beschrieb er ihr, wie ihr Blut aus der durchtrennten Halsschlagader spritzen würde, um ihn mit einem feinen roten Nebel zu besprühen.
    Sie versuchte, nicht hinzuhören, aber es half nichts, jedes Wort drang in ihren Kopf.
    „Aber dein kleines Mädchen aufzuwecken wird mir ganz besonderen Spaß bereiten.“ Frank lachte und beobachtete ihre Reaktion im Spiegel. „Ich kann mir schon gut vorstellen, was sie sagen wird, wenn ich sie ins Haus bringe und sie ihre Mama tot auf dem Boden liegen sieht …“
    Da.
    Jetzt hatte er seinen Fehler begangen.
    Der Zorn explodierte in Jess und füllte jede Zelle ihres Körpers aus. Selbst ihr Haar kribbelte.
    Sie beugte sich näher zum Spiegel, als ließe sie sich Zeit mit dem Schminken ihrer Lippen. Dabei sah sie sich selbst in die Augen.
    Na los, werd verrückt, sagte sie

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