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Riskante Versuchung

Riskante Versuchung

Titel: Riskante Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brockmann
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Regen.
    „Ja?“, meldete er sich knapp.
    „Wir haben eine Adresse des Täters“, informierte ihn jemand aus seinem Team. „2786 Midnight Pass Road. Haus und Grundstück gehören Bill und Nadine Baxter.“
    „Ist Jess bei ihm?“
    „Selma ist sich nicht sicher.“
    „Hat sie ihn dazu gebracht, zu gestehen?“
    „Noch nicht, aber sie arbeitet daran.“
    „Sie soll weiter mit ihm sprechen“, sagte Elliot. „Das ist alles, was ich will.“
    „Bitte, Rob, bleiben Sie ruhig“, bat Selma.
    „Ich bin ruhig!“ Er atmete tief durch und fuhr sich durch die Haare. „Hören Sie, ich werde es Ihnen in einer Kurzfassung erklären.“
    „Ich bin ganz Ohr.“
    „Vor fast neun Jahren war ein Freund von mir Kurier für ein kriminelles Syndikat in New York. Er arbeitete als Drogenkurier. Eines Tages vermasselte ich alles, und plötzlich war ein Kopfgeld in Millionenhöhe auf mich ausgesetzt. Die Bosse wollten mich tot oder lebendig. Seitdem bin ich auf der Flucht.“
    „Was haben Sie getan?“
    „Wie?“
    „Sie sagten, Sie hätten es vermasselt“, erklärte Selma. „Was haben Sie gemacht?“
    „Ich habe eine Zehn-Millionen-Dollar-Lieferung Kokain im Hudson River versenkt.“
    Selma lachte. „Sie machen Witze.“
    „Nein, Ma‘am, das ist mein voller Ernst. Der Boss meines Freundes fand es auch nicht witzig.“
    Krachender Donner erschütterte das Haus.
    „Das dauert alles viel zu lange“, fluchte Rob. „Wann wird Elliot hier sein?“
    Am anderen Ende der Leitung herrschte einen Moment Schweigen. „Sie wollen, dass Parker Elliot zu Ihnen kommt?“
    „Ich will Jess helfen. Mann, es ist kaum auszuhalten. Wenn sie allein ist in ihrem Haus … mit diesem …“
    Franks Augen waren geschlossen, und Jess stieg über seine Beine, um den Fernseher auszuschalten.
    Langsam machte er die Augen auf und starrte sie eine Weile an, als müsse er erst überlegen, wer sie war.
    „Hallo“, sagte sie lächelnd. „Ich werde dich losbinden, ja?“
    Er erwiderte ihr Lächeln. „Das wurde aber auch Zeit.“
    „Ich bin nicht der Mörder“, wiederholte Rob. „Selma, Sie müssen mir glauben!“
    „Ich bin mir nicht sicher, was ich glauben soll“, gestand sie vorsichtig.
    „Es kann doch nicht schaden, auf Nummer sicher zu gehen, oder?“, versuchte er sie zu überzeugen. „Also schicken Sie jemanden zu Jess. Bitte!“
    „Wir haben bereits jemanden dort postiert“, gestand Selma. „Tom Johnson. Er steht vor Jess‘ Haus. Elliot hat ihm aufgetragen, Jess aufzuhalten und zur Befragung hierher zu bringen. Sie wird gar nicht in ihr Haus gelangen.“
    Erleichtert ließ er sich in einen Sessel sinken. „Dem Himmel sei Dank“, stieß er hervor.
    Jess mühte sich ab, die Knoten in dem dicken Nylonseil aufzubekommen. „Tut mir leid, dass es so lange dauert“, sagte sie.
    „Warum nimmst du kein Messer und schneidest es auf?“, schlug Frank vor.
    „Es wäre ziemlich schwierig und anstrengend, dieses Seil durchzuschneiden“, entgegnete Jess. „Und so scharf sind meine Messer alle nicht. Ich hätte außerdem Angst, dass ich abrutsche und dich verletze.“
    Draußen blitzte es, gefolgt von lautem Donner.
    Die Lichter im Haus flackerten kurz, und Jess schaute alarmiert auf. „Na klasse, das hat uns noch gefehlt. Ein Stromausfall.“
    „Das ist ein verrücktes Wetter, was?“, bemerkte Frank.
    Endlich bekam sie seine Hände frei und ging um ihn herum, um seine Füße loszubinden.
    Er rieb sich die Handgelenke, und Jess sah zu ihm hoch. „Frank, es tut mir wirklich leid, dass ich … na ja, dass ich nicht mit dir ausgehen will. Es ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt für mich, und …“
    Er zuckte nur mit den Schultern. „Ich habe es wohl auch gar nicht erwartet.“
    Erneut flackerte das Licht, und Jess schaute hoch zur Deckenbeleuchtung. „Wagt ja nicht, auszugehen“, sagte sie, doch das Licht flackerte erneut, dann erlosch es. Jess stieß leise Verwünschungen aus.
    „Was ist denn los?“, murmelte Frank. „Magst du die Dunkelheit nicht?“
    Jess richtete sich auf. „Nein“, erwiderte sie. „Mag ich nicht. Und ich bekomme den Knoten nicht auf, wenn ich nichts sehe. Warte hier, ich hole nur schnell eine Kerze aus der Küche.“
    Vorsichtig ertastete sie sich ihren Weg in die Küche.
    „Ich habe immer eine Kerze im Schrank“, erklärte sie und hob die Stimme, damit Frank sie im Wohnzimmer hören konnte. „Ah, da ist sie ja.“ Sie nahm die Kerze aus dem Schrank. Es handelte sich um eine Wachskerze in einem

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