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Riskante Versuchung

Riskante Versuchung

Titel: Riskante Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brockmann
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hatte er keine Ahnung, dass Kelsey hier war. An diesen Gedanken klammerte sie sich. Wenigstens war Kelsey in Sicherheit. Sie betete zu Gott, er möge ihre Tochter beschützen.
    Es gab noch andere Messer in der Küche, aber keines, das so lang gewesen wäre wie das, welches Frank in der Hand hielt.
    Er beobachtete sie genau, während sie sich auszog. Viel hatte sie ohnehin nicht angehabt, nur ihr T-Shirt, den Jeansrock und ihre Unterwäsche. Sie ließ sich Zeit, zog es in die Länge …
    Wie wäre es mit dem Wohnzimmer? Was gab es dort …
    Der Kamin-Schürhaken.
    Ja.
    Aber dazu musste sie ins Wohnzimmer gelangen.
    Sie zog ihre Unterwäsche aus. Jetzt war sie nackt und geradezu panisch, was sie jedoch entschlossen zu unterdrücken versuchte.
    Ihre Angst würde ihr nicht helfen, am Leben zu bleiben.
    „Mir ist kalt“, sagte sie. „Kann ich meinen Bademantel anziehen?“
    „Nein.“
    Frank saß einfach nur da und betrachtete sie.
    Falls er versuchte, sie zu demütigen und ihre Furcht zu steigern, so gelang ihm das.
    „Na schön, Jess“, sagte er. „Und jetzt trag Make-up auf. Ich möchte deine Lippen rot geschminkt haben. Blutrot.“
    Das war sie. Ihre Chance.
    Sie zitterte, aus Angst, er würde ihr Triumphieren bemerken und wissen, was sie vorhatte.
    Ihre Stimme bebte leicht. „Mein Make-up ist in meiner Handtasche, und die steht im Wohnzimmer.“
    Er grinste. „Dann geh und hol sie.“
    Sie nickte und ging hinaus in den dunklen Flur.
    Im Wohnzimmer war es noch dunkler. Jeder Muskel in ihrem Körper war angespannt. Nur mühsam konnte sie sich beherrschen, nicht zur Tür zu rennen und zu fliehen. Aber Kelsey lag im Wagen und schlief, und ihre Wagenschlüssel befanden sich in ihrer Handtasche …
    Nein, sie musste bis zum Kamin kommen, das Schüreisen an sich nehmen, ohne dass Frank es hörte, und ihm eins damit über den Schädel geben, so hart sie nur konnte.
    Leise schlich sie durchs Wohnzimmer und war fast da. Himmel, es war stockfinster hier. Nur noch ein paar Schritte …
    Ein Blitz zuckte.
    Für einen Moment war es taghell im Wohnzimmer. Frank stand grinsend am Kamin, den Schürhaken in der Hand.
    „Suchst du das hier?“
    Panik packte sie, als alles um sie herum wieder finster wurde. Jess drehte sich um und wollte zur Tür stürmen. Doch Franks Worte hielten sie auf.
    „Rühr dich nicht von der Stelle, oder ich bringe dich augenblicklich um.“
    Sie erstarrte, benommen vor Angst und Enttäuschung.
    Leise schluchzend schloss sie die Augen.
    Sie spürte, wie er leicht ihren Fuß berührte, und zuckte zurück. Er packte ihren Knöchel und schlang das Seil darum.
    „Ich habe eine Schlinge gemacht“, murmelte er. „Genauso eine wie die, die Rob dir gezeigt hat.“
    Er band das Seil um ihr Bein, wie er es bei den anderen Frauen getan hatte - den Frauen, die inzwischen tot waren …
    Die Erkenntnis, dass sie durch die Hand dieses Mannes sterben würde, traf Jess mit voller Wucht.
    Wenigstens wusste er nicht, dass Kelsey hier war.
    Im Stillen betete Jess, dass es auch so blieb.
    „Ich weiß nicht“, überlegte er laut. In der Dunkelheit hörte sie, wie seine Stimme sich vom Fußboden nach oben bewegte. Er richtete sich auf. „Meinst du, es ist fest genug?“
    Ohne jede Vorwarnung riss Frank am Seil. Die Schlinge zog sich zu, und Jess wurde zu Boden gerissen. Sie stürzte hart.
    „Ja, ich glaube, das ist wohl fest genug“, stellte Frank fest.
    Durch das Seil hatte sie bereits Hautabschürfungen am Knöchel davongetragen, doch gab sie keinen Mucks von sich. Sie kroch zurück, weg von ihm, so weit das Seil es zuließ. Schluchzend atmete sie ein paarmal tief durch und versuchte, nicht durchzudrehen vor Angst. Lass dich nicht von deiner Furcht besiegen, beschwor sie sich. Deine Angst wird dir nicht helfen …
    Doch es ging weiter.
    Frank zog sie am Seil zu sich heran, so wie einen Fisch an der Angel. Sobald sie in Reichweite war, wickelte er ihr das Seil um den Hals und zog es so fest zu, dass sie keine Luft mehr bekam.
    Und dann zerrte er sie zurück ins Schlafzimmer.
    Verzweifelt krallte Jess die Finger ins Seil. Sie brauchte Luft, sonst würde sie ersticken …
    „Sag, dass es dir leidtut“, befahl Frank.
    In ihren Ohren rauschte es, trotzdem verstand sie ihn. Sie konnte nicht sprechen, nur die Lippen bewegen. Es tut mir leid.
    Er ließ sie los.
    Jess sog gierig die kostbare Luft in ihre Lungen. Ihre Augen tränten, und sie zitterte am ganzen Körper.
    Fast hätte er sie umgebracht. Und das würde er

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