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Riskante Versuchung

Riskante Versuchung

Titel: Riskante Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brockmann
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Eistee auf den Tisch und wünschte, er würde ihr ein Lächeln schenken - eines dieser sanft-verschwörerischen Ich-erinnere-mich-daran-was-wir-letzte-Nacht-getan-haben-Lächeln, das sich nur Liebende schenken können. Sie wünschte, er würde diese Sonnenbrille abnehmen, damit sie ihm in die Augen sehen und zumindest raten konnte, was er wohl dachte. „Du wirst zu spät zur Arbeit kommen“, sagte sie, um das Schweigen zu beenden.
    Er nickte erneut und schaute zum Garten, wo Kelsey schaukelte. „Ich habe angerufen und gesagt, ich würde später kommen.“ Er richtete den Blick auf sie. „Ich fand, es sei eine gute Idee, wenn wir miteinander reden.“
    Reden.
    Jess wollte sich darüber freuen, dass ihm der Sinn nach Reden stand. Er war so still und daran gewöhnt, seine Gedanken für sich zu behalten. Da ist es doch gut, dass er reden will, versuchte sie sich weiszumachen. Nur wurde sie das Gefühl nicht los, dass Rob ihr etwas sagen würde, das sie nicht gern hörte. Sie straffte die Schultern und setzte sich ihm gegenüber.
    „Na schön“, sagte sie. „Lass uns reden.“
    Sorgfältig faltete er seine Zeitung zusammen und legte sie auf den Tisch. „Vielleicht sollten wir warten, bis Kelseys Bus abgefahren ist.“
    „Wow“, rutschte es Jess heraus. Sie hatte Mühe, noch unbeschwert zu klingen. „Das hört sich nach tollen Neuigkeiten an.“
    Rob schwieg, da Kelsey gerade die Verandastufen heraufkam.
    „Carlos winkt mir von seinem Garten zu“, verkündete sie. „Darf ich bei ihm auf den Bus warten? Seine Mom ist auch draußen.“
    Jess stand auf. „Schnapp dir deinen Ranzen. Ich bringe dich hin.“
    „Bis später, Bug“, sagte Rob.
    Kelsey schlang ihm die Arme um den Hals. „Tschüss, Rob. Kommst du rechtzeitig nach Hause, dass wir vor dem Abendessen noch spielen können?“
    Jess sah seine Kiefermuskeln zucken, als er Kelseys Umarmung erwiderte. „Das glaube ich nicht“, erklärte er. „Heute klappt es wahrscheinlich nicht.“
    „Komm“, forderte Jess ihre Tochter auf und ging die Treppe hinunter.
    Das war übel. Was immer Rob besprechen wollte, war definitiv schlecht.
    Schweigend ging Jess zum Haus der Nachbarn und ließ Kelsey plappern. Sie tauschte ein paar Höflichkeiten mit der Mutter von Kelseys Freund aus, musste dabei jedoch die ganze Zeit an Rob denken.
    Rob, der auf ihrer Veranda auf ihre Rückkehr wartete, um ihr mitzuteilen, dass er bereute, was in der vergangenen Nacht zwischen ihnen gewesen war. Jess hatte keinen Zweifel, dass er die Sache behutsam beenden wollte. Sie hörte ihn praktisch schon mit den Worten beginnen: „Wegen vergangener Nacht - es war ein Fehler, die Dinge sind außer Kontrolle geraten. Es tut mir leid …“
    Es tut mir leid .
    Er würde ihr sagen, dass ihm der sagenhafte Sex mit ihr leidtat. Für Rob war es allerdings wohl nicht so sagenhaft gewesen. Während Jess sich in ihn verliebt hatte, plagten ihn Reuegefühle.
    Kelsey gab ihr einen Abschiedskuss und rannte hinter Carlos‘ Haus, um sich seinen Welpen anzusehen. Jess blieb nichts anderes übrig, als zurück zu ihrem Haus zu gehen - zu Rob und seiner Reue.
    Sie fühlte sich wie eine Verdammte auf dem Weg zum Galgen. Am liebsten wäre sie davongelaufen. Aber das ging nicht. Sie würde sich hinsetzen und zuhören müssen und einfach so tun, als würde er ihr nicht gerade das Herz brechen.
    Langsam stieg sie die Verandastufen hinauf. Rob saß noch genauso da wie vorher.
    Jess blieb stehen und wartete gar nicht erst, bis er etwas sagte. „Du willst dich entschuldigen.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Du glaubst nicht, dass das zwischen uns beiden funktioniert. Letzte Nacht haben wir uns hinreißen lassen. Es ist außer Kontrolle geraten, und nun bereust du es. Aber du willst aufrichtig und ehrlich sein.“
    Rob sah in den Garten und schwieg.
    „Habe ich recht?“, ließ sie nicht locker. „Bitte sag es mir, falls ich mich irre …“
    „Nein“, unterbrach er sie, ohne sie anzusehen. „Du hast recht.“ Erst jetzt richtete er den Blick wieder auf sie. „Jess, ich will deine Freundschaft nicht verlieren.“ Seine Stimme war leise, beinah beschwörend.
    Jess wurde abwechselnd heiß und kalt. Sie wollte ins Haus rennen, fort von diesem Mann. Sie wollte sich aufs Bett werfen und den Tränen freien Lauf lassen. Doch vor allem wollte sie den Grund für seine Bedenken erfahren. Warum wollte er ihrer Beziehung keine Chance geben?
    Deshalb setzte sie sich ihm gegenüber, die Hände auf dem Tisch

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