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Riskante Versuchung

Riskante Versuchung

Titel: Riskante Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brockmann
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ausgeschlossen. Doch Jess hätte schwören können, dass es Pete war.
    Aber er winkte nicht, sondern drehte den Kopf, sodass sie sich nicht hundertprozentig sicher war.
    Doch dann sah sie ihn erneut bei der Tankstelle an der Ecke.
    Sie fuhr gerade vor, um zu tanken, und da sah sie ihn in die dunkelblaue Limousine einsteigen.
    Es war eindeutig Pete vom Pelican Club. Er trug ein dunkles T-Shirt und Jeans und sah aus, als hätte er sich immer noch nicht rasiert oder gekämmt.
    Diesmal bemerkte er sie und winkte.
    Und als sie ausstieg, um zu tanken, stieg er ebenfalls wieder aus und kam auf sie zu.
    „Hallo“, begrüßte er sie. „Jess Baxter. Dachte ich mir doch, dass Sie es sind.“
    Er war nicht unattraktiv, wenn man auf den schlanken Typ mit kantigem, ernstem Gesicht stand. Sein T-Shirt betonte seine sportliche Figur, und die ausgewaschene Jeans saß ebenfalls hauteng.
    „Ihr Name ist Pete, nicht wahr?“ Jess wählte das billigste Benzin und schob den Füllstutzen in die Tanköffnung ihres Wagens. Das hineinpumpende Benzin machte ein sirrendes Geräusch.
    „Ja“, bestätigte er. Seine blassgrauen Augen schienen jedes Detail aufzunehmen - ihr altes Auto, ihre Kakishorts, das abgetragene Leder ihrer Sandaletten, ihr ausgebleichtes T-Shirt, ihr Haar, das sich in der Hitze kringelte. „Wohnen Sie in der Gegend?“
    Er klang überrascht, als hätte er nicht erwartet, ihr in diesem Teil der Stadt zu begegnen. Jess war sich in diesem Moment absolut sicher, dass er der Mann gewesen war, den sie erst heute Nachmittag hatte vorbeifahren sehen. Also log er. Er wusste genau, wo sie wohnte.
    „Ja“, antwortete sie. „Und Sie?“ Vielleicht wohnte er in der Gegend, in einem der billigen Reihenhausapartments am Ende der Straße. Vielleicht war das der Grund, weshalb er vorbeigefahren war. Ja, möglicherweise …
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich helfe als Barkeeper in einem Club in Bradenton aus. Ich bin nur schnell vom Highway heruntergefahren, um zu tanken.“
    Eine weitere Lüge.
    „Was für ein Zufall“, sagte sie.
    „Ja, die Welt ist klein.“ Er schaute in ihren Wagen und erkannte mit seinen scharfen Augen Kelsey und die auf dem Rücksitz verstreuten Spielsachen sowie den Picknickkorb und die Stranddecke auf dem Beifahrersitz. „Treten Sie in den nächsten Wochen wieder in einem der Clubs in der Gegend auf?“
    Jess unterbrach den Tankvorgang bei fünf Dollar, schraubte den Deckel wieder fest auf den Tank und klappte die Tankklappe zu.
    „Montag in zwei Wochen“, sagte sie. „Im Rose Café in der Bee Ridge Road.“
    Pete nickte. „Ich mag Ihre Musik.“
    „Danke“, sagte Jess und wusste nicht recht, was sie jetzt tun sollte. Auf keinen Fall wollte sie Kelsey allein im Wagen lassen, während sie in den Tankstellenshop zum Bezahlen ging. Jedenfalls wollte sie ihre Tochter nicht mit diesem Mann hier draußen allein lassen. Doch Pete machte sich auf den Rückweg zu seinem Wagen, als der Tankwart herauskam.
    „Vielleicht sehen wir uns“, rief Pete und winkte.
    „Ja, vielleicht“, erwiderte Jess und gab dem Tankwart einen Zehner. Er schälte einen Fünfer von seinem Geldbündel und reichte ihr das Wechselgeld. Als sie aufschaute, waren Pete und sein dunkelblaues Auto verschwunden.
    Trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden. Oder verfolgt.
    Jess stieg in ihren Wagen und drehte sich zu Kelsey um. „Vielleicht sollten wir für unser Picknick nicht zum Strand fahren“, sagte sie.
    Kelsey war nicht begeistert. „Aber du hast versprochen …“
    „Ich weiß, und es tut mir auch leid, aber …“
    „Ich habe doch schon meinen Badeanzug an“, unterbrach Kelsey sie. „Und du deinen auch.“
    Jess gab es nur ungern zu, doch sie war verunsichert. Um diese Tageszeit würde der Strand fast menschenleer sein, und die Vorstellung von einem Picknick an einem leeren Strand behagte ihr plötzlich nicht mehr.
    Dieser verdammte Serienkiller, dachte sie. Früher hatte sie nie Angst gehabt, wenn sie allein am Strand war. Es war nicht fair, dass sie sich jetzt fürchtete. Und es war auch nicht fair, dass das beiläufige Interesse eines flüchtigen Bekannten sie so paranoid machte, dass es ihrer Tochter den Abend ruinierte.
    Pete war nicht der Serienkiller. Es war verrückt, das zu denken. Er war einfach ein normaler Typ. Wahrscheinlich hatte er ihre Adresse vom Manager des Pelican Clubs und war hergefahren, um zu sehen, wo sie wohnte. Sie hatte ihn in ihrer Gegend ertappt, und deshalb hatte er

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