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Riskante Versuchung

Riskante Versuchung

Titel: Riskante Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brockmann
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schmerzlich zusammen. Nahezu jedes Wort, das sie an ihn richtete, alles, was sie sagen wollte, war eine einzige Anklage. Und doch konnte sie ihn kaum ansehen, ohne den Wunsch zu verspüren, neben ihm zu liegen. Sie sehnte sich nach seinen Küssen, seinen starken Armen …
    „Ich habe deine Sachen gewaschen“, brachte sie mühsam heraus. „Sie sind jetzt im Trockner. Ich habe dir auch etwas zu essen gemacht.“
    Sein Gesicht lag nach wie vor im Schatten. „Danach werde ich gehen.“
    „Ich fahre dich zum Strandhaus meiner Eltern auf Siesta Key“, sagte sie leise, ohne ihn anzusehen. „Es wird bis zum nächsten Wochenende unbewohnt sein. Diese Zeit sollte reichen, damit sich dein Knöchel erholen kann …“
    Schweigend sah Rob sie an. Sie hatte sich nicht vom Türrahmen wegbewegt und hatte sich ihm nicht genähert. Sie hielt den Kopf gesenkt und fühlte sich elend.
    „Jess, ich liebe dich“, sagte er leise. „Ich wollte dir nie wehtun.“
    „Verrate mir, wovor du davonläufst“, bat sie.
    Er verlagerte sein Gewicht, und sie sah ihm ins Gesicht. Plötzlich waren ihr die Schatten unheimlich, und sie schaltete das Licht ein. Er blinzelte ein paarmal und schwieg, statt ihre Frage zu beantworten.
    Im Licht sah sie die Anspannung, die sich in seine Züge eingegraben hatte, und den Schmerz, der sich in tiefen Falten um seinen Mund zeigte. Der Verband an seinem Bein war durchgeblutet. Blut war auch auf der Bettdecke zu sehen. Seine Schultern und sein Nacken wirkten angespannt, und Jess sah einen Muskel in seinem Gesicht zucken.
    Und dann konnte sie überhaupt nichts mehr sehen, weil wegen der Tränen, die ihr in die Augen traten, alles verschwamm. Wütend wischte sie sie fort. „Verdammt“, fluchte sie. „Erzähl es mir. Sag mir wenigstens deinen Namen. Deinen richtigen Namen.“
    Er hielt den Blick abgewandt und nickte sehr langsam.
    „Connor Garrison“, sagte er schließlich.
    „Connor“, wiederholte sie, und ihre Stimme war beinah ein Flüstern.
    Jetzt sah er sie an, und sie erschrak.
    Blau.
    Seine Augen waren blau. Nicht von einem ganz gewöhnlichen Blau, sondern fast türkisfarben.
    „Wow“, hauchte sie.
    Die ganze Zeit über hatte er Kontaktlinsen getragen, damit seine Augen braun aussahen. Sein Name war nicht Rob, sondern Connor. Und die sanften braunen Augen strahlten in Wirklichkeit in einem hellen Blau.
    Unwillkürlich betrachtete Jess sein braunes Haar und verglich es mit den Haaren auf seinen Armen und Beinen. Es war deutlich heller. „In Wahrheit bist du blond“, stellte sie fest.
    „Ja“, bestätigte er und schien ein schlechtes Gewissen zu haben. „Es tut mir leid.“
    „Verrate mir, warum das alles.“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Bitte.“ Erneut kamen ihr die Tränen, doch sie drängte sie ungeduldig zurück.
    Er schwieg beharrlich.
    Einen Moment lang sah sie ihm in die Augen. Seine blauen Augen waren sehr schön, die Farbe ungewöhnlich. Sie konnte ihn sich gut mit goldblonden Haaren vorstellen. Er war vorher schon gut aussehend gewesen, doch jetzt kam er ihr geradezu auffallend attraktiv vor.
    Und genau darum ging es wohl - mit den braunen Augen, der Brille, die ein wenig von seinem attraktiven Gesicht ablenkte, und der gewöhnlichen Kleidung fiel er einfach nicht auf.
    „Vor wem versteckst du dich?“, wollte sie wissen.
    Er antwortete nicht.
    Frustriert machte sie auf dem Absatz kehrt und ging durch die Küche in den Hauswirtschaftsraum. Dort zog sie seine Sachen aus dem Trockner. Die Messingnieten waren schmerzhaft heiß, was ihr ganz recht war, denn sie fühlte sich vor Wut wie betäubt.
    Zurück im Schlafzimmer, warf sie Rob die Kleidungsstücke an den Kopf und stürmte wieder in die Küche. Dort häufte sie Nudeln, Gemüse und Soße auf einen Teller und trug ihn anschließend ins Schlafzimmer. Den Impuls unterdrückend, Rob den Teller einfach ebenfalls an den Kopf zu werfen, stellte sie ihn auf den Nachttisch und wandte sich erneut zum Gehen.
    Doch Rob hielt sie am Handgelenk fest.
    Sie schaute demonstrativ auf seine Hand, aber er dachte nicht daran, sie loszulassen. Jess betete im Stillen, er möge ihren rasenden Puls nicht bemerken, für den allein seine Berührung verantwortlich war.
    Er ließ sie erst los, als sie ihm in die Augen sah.
    In ihnen lagen Sanftheit und Reue. „Es tut mir leid“, sagte er leise.
    Sie drehte sich um, verließ das Zimmer und machte die Tür hinter sich zu.
    Jess starrte auf ihren Teller mit Nudeln, der vor ihr auf dem Küchentisch

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